Schweizer im Rennen«September 5» von Tim Fehlbaum und «Konklave» von Edward Berger dabei – die Oscar-Nominationen im Überblick
Ein Medien- und ein Vatikan-Thriller mit Schweizer Beteiligung haben gute Chancen, ein Goldmännchen zu gewinnen. Ein Musical über Transgender-Identität hat die meisten Nominationen erhalten.
Einige Chancen für Schweizer Talente und Filmproduktionen an der diesjährigen Oscarverleihung: Nach der Bekanntgabe der Oscarnominierungen können sich unter anderem der Basler Tim Fehlbaum und der österreichisch-schweizerische Regisseur Edward Berger über ihre Anwartschaft auf Hollywoods höchsten Preis freuen.
«September 5» für bestes Drehbuch nominiert
Der deutsche Film «September 5» über das Olympia-Attentat 1972 in München ist für das beste Drehbuch nominiert. Es handelt sich um einen Film des Basler Regisseurs und Autors Tim Fehlbaum. Er ist zusammen mit Drehbuchautor Moritz Binder und Co-Autor Alex David nominiert.
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In der Kategorie sind ausserdem die Drehbuchschreiber der Filme «Anora», «The Brutalist», «A Real Pain» und «The Substance» nominiert.
Beim Basler Regisseur Tim Fehlbaum ist die Freude über die Nominierung riesig. «Ich bin überwältigt. Das ist eine unglaubliche Ehre und ein Kindheitstraum, der für mich in Erfüllung geht», sagt er im Gespräch. Er hat die Liveübertragung der Nominierungen zusammen mit seinem Team in München verfolgt.
Edward Bergers «Konklave» mit acht Chancen
Einer der Spitzenkandidaten bei den diesjährigen Oscars ist der Vatikan-Thriller «Konklave» des Regisseurs Edward Berger mit acht Nominierungen.
«Konklave» ist einer von zehn Anwärtern in der Topsparte «Bester Film», zudem winken Trophäen für Hauptdarsteller Ralph Fiennes, Nebendarstellerin Isabella Rossellini, Filmmusik (Volker Bertelmann), Kostümdesign (Lisy Christl) sowie für adaptiertes Drehbuch, Bühnenbild und Schnitt.
Der packende Film dreht sich um Intrigen und Machtkämpfe bei der Kür eines neuen Papstes. Der Brite Fiennes (62), bisher noch ohne Oscar, brilliert in der Rolle eines von Zweifeln geplagten Kardinals.
Berger, der durch seine Mutter Schweizer und durch den Vater Österreicher ist, ist damit in Hollywood wieder auf Erfolgskurs. 2023 hatte seine Literaturverfilmung «Im Westen nichts Neues» vier Oscars gewonnen – als bester internationaler Film, für Kamera, Szenenbild und für die Filmmusik von Volker Bertelmann.
«Emilia Pérez» führt bei Oscarnominierungen
Das Musical «Emilia Pérez» über Transgender-Identität hat in diesem Jahr die meisten Oscarnominierungen. Die französische Produktion, die auf Netflix zu sehen ist, wurde am Donnerstag 13-mal nominiert.
Als bester Schauspieler wurden nominiert: Adrien Brody («Der Brutalist»), Timothée Chalamet («Like A Complete Unknown»), Colman Domingo («Sing Sing»), Ralph Fiennes («Konklave») und Sebastian Stan («The Apprentice»). In der Kategorie beste Schauspielerin im Rennen sind Demi Moore («The Substance»), Cynthia Erivo («Wicked»), Mikey Madison («Anora»), Karla Sofía Gascón («Emilia Pérez») und Fernanda Torres («Für immer hier»).
Wer nicht nominiert wurde
Während sich viele Filmschaffende über eine Nominierung freuen, sind andere möglicherweise enttäuscht darüber, es nicht auf die Liste geschafft zu haben. Unter anderem folgende Oscar-Nominierungen sind laut dem «Time Magazine» untergegangen:
«Sing Sing» wurde nicht für «Bester Film» nominiert, obwohl Hauptdarsteller Colman Domingo es in die Kategorie «Bester Schauspieler» geschafft hat.
Denis Villeneuve wurde in der Kategorie «Best Director» übergangen, auch wenn sein Film «Dune: Part II» als bester Film nominiert ist.
Denzel Washington hätte laut «Time» eine Nominierung als «Bester Nebendarsteller» verdient – er mache «Gladiator II» erst sehenswert. Aber auch Washington geht leer aus.
Alle Nominierungen der wichtigsten Kategorien im Überblick
Nominierungen für «Bester Film»
«A Complete Unknown»
«Anora»
«The Brutalist»
«Konklave»
«Dune: Teil II»
«Emilia Pérez»
«I’m Still Here»
«Nickel Boys»
«The Substance»
«Wicked»
Nominierungen für «Beste Hauptdarstellerin»
Cynthia Erivo in «Wicked»
Karla Sofía Gascón in «Emilia Pérez»
Mikey Madison in «Anora»
Demi Moore in «The Substance»
Fernanda Torres in «I’m Still Here»
Nominierungen für «Bester Hauptdarsteller»
Adrian Brody in «The Brustalist»
Timothée Chalamet in «A Complete Unknown»
Colman Domingo in «Sing Sing»
Ralph Fiennes in «Konklave»
Sebastian Stan in «The Apprentice»
Nominierungen für «Beste Regie»
Sean Baker – «Anora»
Brady Corbet – «The Brutalist»
James Mangold – «A Complete Unknown»
Jacques Audiard – «Emilia Pérez»
Coralie Fargeat – «The Substance»
Nominierungen für «Beste Nebendarstellerin»
Monica Barbaro in «A Complete Unknown»
Ariana Grande in «Wicked»
Felicity Jones in «The Brutalist»
Isabella Rossellini in «Konklave»
Zoë Saldaña in «Emilia Pérez»
Nominierungen für «Bester Nebendarsteller»
Yura Borisov in «Anora»
Kieran Culkin in «A Real Pain»
Edward Norton in «A Complete Unknown»
Guy Pearce in «The Brutalist»
Jeremy Strong in «The Apprentice»
Nominierungen für «Bestes Originaldrehbuch»
Sean Baker mit «Anora»
Brady Corbet und Mona Fastvold mit «The Brutalist»
Jesse Eisenberg mit «A Real Pain»
Moritz Binder und Tim Fehlbaum mit «September 5»
Coralie Fargeat mit «The Substance»
Die verheerenden Feuer im Raum Los Angeles hatten zu einem Aufschub der Bekanntgabe der Nominierungen geführt. Ursprünglich sollten die Anwärter für Hollywoods höchsten Preis am 17. Januar verkündet werden. Dieser Termin wurde zweimal vertagt. Das sollte den Akademiemitgliedern mehr Zeit zum Abstimmen geben.
DPA/nag
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