Geldberater beantwortet FragenIst die hohe Dividende von Kühne + Nagel nachhaltig?
Bei der Dividende des Schwyzer Logistikunternehmens wird es zu einer Normalisierung kommen. Aufgrund schwächerer Zahlen für 2023 wird man sich wieder am Niveau von vor dem Boom orientieren.
Der Logistiker Kühne + Nagel bot letztes Jahr eine Dividende von 14 Franken, mehr als das Doppelte im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie. Ist diese Dividende nachhaltig? D.K.
Nein. 2022 war für Kühne + Nagel und auch für andere Logistikkonzerne ein Ausnahmejahr. Die Branche profitierte damals stark von Corona-Effekten mit den Lieferkettenproblemen. Entsprechend konnte Kühne + Nagel ein Rekordergebnis vorlegen und liess die Aktionäre mit einer 40 Prozent höheren Dividende daran partizipieren.
Inzwischen hat sich die Lage in der Logistikbranche normalisiert – der Boom ist vorbei. Zusätzlich bremsen weltweit schwächere Konjunkturperspektiven, insbesondere in Europa und China. Darunter litten auch die Zahlen von Kühne + Nagel. Weil dies so erwartet wurde und Kühne + Nagel die Rentabilität verbesserte, haben die Aktien dennoch kräftig zugelegt. Zuletzt wurden die Titel durch die gestiegenen Seefrachtpreise aufgrund der Angriffe von Huthi-Rebellen im Roten Meer gestützt.
Zu einer Normalisierung wird es aber bei der Dividende von Kühne + Nagel kommen. Aufgrund schwächerer Zahlen für 2023 wird man sich wieder am Dividendenniveau wie noch vor dem Boom orientieren. Nach 14 Franken für 2022 dürfte sich die Dividende eher in der Grössenordnung von 7.70 bis 7.80 Franken bewegen, was auf dem aktuellen Kursniveau immer noch eine anständige Dividendenrendite ergibt.
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