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Geldberater beantwortet Fragen
Auch bei Fonds sollte man diversifizieren

Fonds, ETFs oder Aktien? Eine Bankberatung kann bei der Anlage-Entscheidung helfen.
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Ich habe vor drei Jahren von meinem Vater einen rechten Betrag geerbt. Von diesem habe ich mir eine Wohnung gekauft für 1,2 Mio. Franken, mit einer Hypothek von 400’000 Franken. Weil ich mich damals noch nicht für Aktien und Anlagen interessierte, habe ich einen aktiven Fonds im Wert von 550’000 Franken gekauft. Was mich stört, sind die hohen Gebühren von 6000 Franken pro Jahr. Was bei zehn Jahren 60’000 Franken sind. Wäre es nicht einfacher, alles in Exchange Traded Funds (ETFs) zu investieren? In den S&P500-Index? Das Geld brauche ich im Moment nicht, frühestens in acht bis zehn Jahren. Des Weiteren habe ich 60’000 Franken auf dem Konto bei der ZKB und 9500 bei Yuh, um auszuprobieren. W.T.

Ich gehe davon aus, dass Sie das Geld in einem Strategiefonds Ihrer Bank investiert haben. Solche Vehikel haben den Pluspunkt, dass das Geld auf der Basis Ihrer Risikofähigkeit nach den Grundsätzen der modernen Portfolio-Theorie professionell investiert wird.

Nicht klar ist mir, ob die von Ihnen angesprochenen Gebühren jene sind, welche dem Fonds belastet sind, oder ob Sie von Gebühren sprechen, welche Ihnen die Bank verrechnet. Bei den Fondsgebühren wird Ihnen direkt keine Gebühr abgezogen, sondern diese wird dem Fonds verrechnet. Damit schmälert sich zwar Ihre Rendite, aber sowohl bei einem aktiv verwalteten Fonds als auch bei einem passiv verwalteten Fonds sollten Sie letztlich immer nur auf die Nettorendite nach Gebühren achten.

Anders wäre es, wenn Ihnen die erwähnte Gebühr von 6000 Franken pro Jahr direkt abgezogen würde. Dies wäre nur gerechtfertigt, wenn Sie ein Vermögensverwaltungsmandat erteilt hätten. Natürlich könnten Sie anstelle des aktiv verwalteten Strategiefonds einen an der Börse gehandelten Exchange Traded Fund nutzen, der zum Beispiel an den amerikanischen S&P500-Index gekoppelt ist. Hier hätten Sie deutlich weniger Fondsgebühren.

Von der Bank Anlagevorschläge einholen

Allerdings würden Sie damit Ihr Geld anders investieren: Beim Strategiefonds wird das Geld breit diversifiziert in verschiedene Anlageklassen und Märkte angelegt und das Portfolio überwacht und ausbalanciert. Bei einem ETF auf den S&P500-Index würden Sie das ganze Geld nur in US-Aktien anlegen, womit Sie deutlich höhere Risiken tragen müssten.

Wenn Sie in ETFs wechseln möchten, rate ich Ihnen, nicht nur auf ein einzelnes Produkt zu setzen – was ich übrigens auch bei klassischen Anlagefonds nicht machen würde –, sondern verschiedene Instrumente zu nutzen. Ich würde auch nicht alles Geld nur in Aktien-ETFs fliessen lassen, sondern auf andere Anlageklassen wie Obligationen, Immobilien und Rohstoffe diversifizieren, um die Risiken im Griff zu behalten. Dies ist auch mittels ETFs oder Indexfonds möglich. Lassen Sie sich von Ihrer Bank einen Anlagevorschlag unterbreiten.

Wenn Sie ausschliesslich in Aktien investieren möchten, würde ich verschiedene Indexfonds oder ETFs nutzen, welche je an den SPI, den EuroStoxx50-Index, den S&P500-Index und den Weltaktienindex MSCI Acwi gekoppelt sind, womit Sie eine international breite Diversifikation im Aktiensegment erreichen würden. Ein reines Aktienengagement setzt allerdings eine hohe Risikobereitschaft voraus.

ETFs bieten die Möglichkeit, einfach und günstig in definierte Märkte zu investieren. Wunder vollbringen sie aber auch nicht: Das Anlagerisiko trägt man in jedem Fall. Und dieses ist insbesondere bei Aktienanlagen beträchtlich und der Preis dafür, dass man langfristig attraktive Gewinnchancen hat.