Ticker zur BundesratswahlBaume-Schneider schafft die Sensation | Rösti gewählt | Maurer juchzt
Was für ein Tag! Das Parlament wählt nicht die Favoritin, sondern hievt die erste jurassische Vertretung in den Bundesrat. Wir berichteten live.
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Das Wichtigste in Kürze
Elisabeth Baume-Schneider schafft die Überraschung des Tages. Sie ist neue SP-Bundesrätin und Nachfolgerin von Simonetta Sommaruga. Die Vereinigte Bundesversammlung hat sie mit 123 von 245 gültigen Stimmen gewählt, im dritten Wahlgang.
Die Wahl ist auch historisch: Baume-Schneider schafft als erste Vertretung aus dem Kanton Jura den Sprung in die Landesregierung.
Das Nachsehen hat die als Favoritin gestartete Basler SP-Ständerätin Eva Herzog.
Glatt durch ging hingegen die Wahl von SVP-Politiker Albert Rösti.
Er erhielt bereits im ersten Wahlgang 131 von 243 gültigen Stimmen – neun über dem absoluten Mehr.
Röstis Konkurrent, der ehemalige Zürcher Nationalrat Hans-Ueli Vogt, erhielt 98 Stimmen. Weitere 14 Stimmen gingen an verschiedene Personen.
Vor der Wahl sorgten die Würdigungen von Simonetta Sommaruga und Ueli Maurer für Schmunzler und Standing Ovations. Beide verabschiedeten sich selber mit berührenden Reden. Maurer stiess zuletzt noch einen Juchzer in den Raum. Ob aus Freude oder aus Erleichterung – das sei ihm überlassen.
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Rösti dankt für das Vertrauen
Rösti freut sich auf die neue Aufgabe. Er verspricht die Türe seines Büros stehe den Parlamentarierinnen und Parlamentariern stets offen. Er dankt vor allem seiner Familie, die anwesend ist.
Freude herrscht auch bei den Rösti-Fans.
Rösti tritt ans Rednerpult
Albert Rösti lobt die direkte Demokratie. In dieser lebe man «gegenseitiger Rücksichtnahme Vielfalt». Er bedankt sich für das Vertrauen und die Verantwortung, die ihm übertragen wird.
Anspannung pur: In diesem Moment wird das Resultat bekannt gegeben
Rösti ist gewählt
Albert Rösti hat 131 Stimmen erhalten. Er steht damit bereit nach dem ersten Wahlgang als Sieger fest. Er ist gewählt. Hans-Ueli Vogt hat 98 Stimmen erhalten.
Gespanntes Warten
Die Stimmen werden ausgezählt. Die Parlamentarier vertreiben sich die Zeit mit Gesprächen und am Handy.
Es wird gewählt
245 Stimmzettel sind ausgeteilt worden. Die Weibelinnen und Weibel gehen mit den Wahlurnen durch die Reihen.
Der erste Wahlgang
Die anderen Fraktionen verzichten darauf, eine Erklärung abzugeben. Die Wahlzettel werden ausgeteilt. In der ersten Rund kann frei gewählt werden. Die Parlamentarier müssen Vor- und Nachnamen ihrer Favoriten aufschreiben. Im Saal ist es unruhig.
Was Rösti und Vogt auszeichnet
Aeschi stellt die beiden Kandidierenden vor. Er bittet die Versammlung einen der beiden offiziellen Kandidaten zu wählen.
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Thomas Aeschi spricht
SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi erinnert daran, dass die SVP die jüngste Partei ist. Sie vertrete das bodenständige Volk. Aeschi listet ihr Parteiprogramm auf und sagt unter anderem: «Leistung und Einsatz muss sich lohnen».
Sitz der SVP wird vergeben
Zuerst wird die Nachfolge von Ueli Maurer bestimmt. Die SVP-Fraktion schlägt Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt vor. Einzelne Bügerinnen und Bürger haben ebenfalls eine Kandidatur angemeldet.
Der Bundesrat verlässt den Saal
Alle Mitglieder des Bundesrates verlassen den Saal. Danach beginnt die Wahl.
Sommaruga bedankt sich
Die SP-Bundesrätin dankt dem Parlament für die gute Zusammenarbeit und die guten Wünsche an ihren Mann und ihre Familie. «Es war mir eine Ehre».
«Ich habe angepackt»
«Tragfähige Lösungen sind möglich, wenn wir auf einander zugehen.» Die Konkordanz sorge dafür, dass Lösungen zustande kämen, die mehr als der kleinste gemeinsame Nenner seien. Wer in diesem Land etwas bewirken wolle, müsse anpacken. «Dies habe ich gemacht.»
Sommaruga nimmt Abschied
«Ihre Worte haben mich sehr berührt», sagt die SP-Bundesrätin zu Candinas. Wer hätte gedacht, dass Sommaruga und Ueli Maurer gemeinsam abtreten würden? «Oft waren wir anderer Meinung», sagt sie. Sie habe sich um den Service Public gekümmert, Maurer habe gespart.
Applaus für Sommaruga
«Ich bleibe die, die ich bin», sagte Sommaruga, als sie gewählt wurde. Dies habe sie getan, meint Candinas und dankt ihr für ihren Einsatz. Die Versammlung verabschiedet sie mit grossem Applaus.
Auf Augenhöhe diskutiert
Der Nationalratspräsident ruft wichtige Etappen in Sommarugas Karriere in Erinnerung. Als Justizministerin habe sie sich unter anderem bei den Verdingkindern entschuldigt. Sie habe die Flüchtlingskrise 2015 erlebt und eine Asylreform aufgegleist. Candinas würdigt Sommarugas Engagement als Energieministerin. Sie habe «Dialoge auf Augenhöhe geführt».
Candinas würdigt Sommaruga
Candinas erinnert sich daran, wie Sommaruga mit Kritik umgegangen ist. Sie sagte: «Ich möchte verletzlich bleiben». Candinas findet dies bemerkenswert. Immerhin herrsche auf dem politische Parkett zuweilen ein rauer Umgang.
Sommaruga wird verabschiedet
Nun ist die Reihe an der SP-Bundesrätin. Ihr Rücktrittsschreiben wird vorgelesen. Das Amt habe bei ihr höchste Priorität gehabt. Sie trete aus persönlichen Gründen zurück. Sie wolle die Schwerpunkte in ihrem Leben anders setzen. Auslöser war der Schlaganfall ihres Mannes.
Emotionen im Saal
Eine Fussnote der Geschichte, Stolz ein «Rappenspalter» zu sein
«Ein gesunder Finanzhaushalt bedeutet ebenfalls Freiheit», sagt Maurer. Er sei stolz darauf, dass er den Ruf gehabt habe, ein «Rappenspalter» zu sein.
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