Loterie RomandeFür die «Serial Players» gibt es schlechte Nachrichten
Hat eine Bande von organisierten Spielern den Millionen-Jackpot geknackt? Um dies herauszufinden, müssen sich die Gewinner vom 15. Januar direkt bei der Loterie Romande melden.
- Alle Gewinne vom 15. Januar müssen direkt bei der Loterie Romande geltend gemacht werden.
- Die Loterie Romande untersucht die Herkunft der Gelder, welche die organisierten Spieler für die Lottoscheine gebraucht haben.
- Der Jackpot von 2,9 Millionen Franken wurde geknackt – und es gab 400’000 Franken Nebengewinne.
Vor drei Wochen gab eine Bande von Spielern – sogenannten «Serial Players» – in Genf systematisch Joker-Tipps ab. Die Spieler gingen organisiert vor, um auf alle Zahlenkombinationen setzen zu können. Der Jackpot von über 2,9 Millionen Franken wurde geknackt, ebenso rund 400’000 Franken an Nebengewinnen.
Die Loterie Romande hat darauf reagiert und eine Untersuchung eingeleitet. Sie will die Rechtmässigkeit des Vorgehens sowie der Herkunft der Gelder für die Wetteinsätze sicherstellen. Ausserdem müssen «aufgrund der Untersuchungen alle Gewinne im Zusammenhang mit der Joker-Ziehung vom 15. Januar 2025 direkt bei der Loterie Romande eingefordert werden», wie es von der Lotterie heisst. Normalerweise müssen erst Gewinne ab 2000 Franken bei der Loterie abgeholt werden, kleinere Summen können an allen Verkaufsstellen eingelöst werden.
Zwei Tage vor der Ziehung war in der Region Genf eine ungewöhnliche Häufung von Einsätzen gemeldet worden. Als Reaktion darauf informierte die Loterie Romande am 13. Januar die Interkantonale Geldspielaufsicht und sperrte das Spiel in der Westschweiz vorübergehend. Am nächsten Tag wurde es wieder freigegeben, allerdings konnte das Spiel nur noch in Kombination mit Swiss Lotto gespielt werden. Die Ziehung fand wie geplant statt.
Loterie Romande möchte Gewinner sehen
Schon im Januar hatte diese Redaktion berichtet, dass die Loterie Romande von den Spielerinnen und Spielern Informationen verlangen kann. Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Vorschriften gemäss dem Bundesgesetz über die Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung sowie der Verordnung über die Sorgfaltspflichten der Spielveranstalterinnen eingehalten werden. Zusätzlich zur Identitätsprüfung kann von den Gewinnern verlangt werden, zu belegen, woher das Geld kommt, mit dem gewettet wurde.
Gewinnerinnen haben sechs Monate Zeit, ihr Geld abzuholen. Sie bleiben anonym und die Loterie Romande gibt nicht an, ob die Beträge ausgehändigt wurden. Laut Verkäufern werden die Gewinne in der Regel aber nach etwa zwei Wochen ausgezahlt.
Ob es nun Änderungen geben wird, ist ungewiss, die Regeln bleiben vorerst unverändert. Je nach Ergebnis der Untersuchung könnten Massnahmen ergriffen werden.
Ist ein «Serial Player» der Glückspilz?
Joker ist ein Lotteriespiel, bei dem sechs Zahlen von 0 bis 9 nach dem Zufallsprinzip gezogen werden. Man gewinnt bereits ab zwei richtigen Endziffern in der richtigen Reihenfolge. Den Jackpot knackt man, wenn alle getippten Ziffern mit der Jokerzahl übereinstimmen.
Ein Einsatz kostet zwei Franken, es gibt eine Million Möglichkeiten. Bei der Ziehung vom 15. Januar gab es einen Schein mit sechs richtigen Zahlen, der einem Gewinn von etwas mehr als 2,9 Millionen Franken entsprach, sowie elf Gewinnscheine mit fünf richtigen Endziffern, 83 mit vier, 899 mit drei und 8692 mit zwei korrekten Endziffern, was einen Gesamtgewinn von fast 3,3 Millionen Franken ergibt.
Es ist zwar wahrscheinlich, dass der Gewinnschein mit sechs richtigen Zahlen einem «Serial Player» gehört, doch kann das nicht zweifellos belegt werden. Zum Vergleich: Die Gewinne der vorletzten Ziehung beliefen sich auf insgesamt 66’000 Franken, der höchste Gewinnschein bestand aus fünf richtigen Endziffern.
Aus dem Französischen übersetzt von Marina Galli
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