Nach Trumps AmtseinführungAuf Instagram kann nicht mehr nach demokratischen Inhalten gesucht werden
Suchanfragen nach «Democrat» oder «Biden» laufen plötzlich ins Leere und werden als blockierte Inhalte angezeigt. Der Hintergrund ist unklar.
Ungewohntes Erwachen nach der Amtseinführung des republikanischen US-Präsidenten Donald Trump: Einige demokratische Inhalte sind von der Social-Media-Plattform Instagram verschwunden oder wurden blockiert. Nutzerinnen und Nutzer melden, dass Suchbegriffe wie «democrat», «biden» oder «voteblue» plötzlich nicht mehr funktionieren.
Die Suche nach Begriffen läuft teilweise ins Leere, was heisst, dass die Kategorie, die normalerweise mit dem Hashtag-Symbol # gefunden wird, nicht mehr existiert. Oder es wird eine Meldung angezeigt, dass die Suchresultate für diesen Begriff versteckt wurden: «Resultate für den gesuchten Begriff können sensible Informationen beinhalten» heisst es dazu.
Die Fehlermeldungen oder leeren Suchen werden auf der Plattform Reddit von Nutzerinnen und Nutzer aus verschiedenen Ländern gemeldet, neben der USA und der Schweiz gibt es auch Berichte aus Kanada, Grossbritannien, Australien, Neuseeland, Deutschland, Belgien oder Polen.
Einigen gelingt es zwar, mit dem Suchbegriff «democrats» Inhalte zu sehen, dabei handle es sich aber meist um Beiträge, welche die Demokraten schlecht darstellen, oder News von republikanischen Medien. Meta hatte schon im Februar 2024 die Sichtbarkeit von politischen Inhalten auf Instagram eingeschränkt, allerdings nicht einseitig. Und viele Beiträge oder Suchkategorien sind nun offenbar über Nacht verschwunden.
Begriffe der politischen Gegenseite wie «republican» oder «RNC» («Republican National Congress») funktionieren weiterhin. Was hinter der Blockade der Begriffe und dem offenbar veränderten Suchalgorithmus steckt, ob es sich um einen Fehler oder gewollte Zensur handelt, ist unklar. Eine Erklärung von Instagram-Mutterkonzern Meta gibt es bislang nicht.
Instagram-Chef Zuckerberg steht Trump nun sehr nahe
Auch Facebook sorgt gerade für rote Köpfe, so melden dort Nutzerinnen und Nutzer in den USA, dass sie plötzlich Donald Trump und seinem Vize J.D. Vance folgen. Meta habe diese ungefragt hinzugefügt. Eine Bestätigung dieser Vorwürfe gibt es derzeit nicht. Der Konzern von Chef Mark Zuckerberg äusserte sich nicht dazu.
Zuckerberg war bei der Amtseinführung von Donald Trump mit dabei, zusammen mit Amazon-Chef Jeff Bezos, Google-Boss Sundar Pichai und Tesla-Chef Elon Musk sass er in der zweiten Reihe hinter Trumps Kindern. Er soll nun zum inneren Kreis der Trump-Vertrauten zählen und war schon am Montagmorgen beim Gottesdienst mit dabei. Seit der Wahl im November hat er sich dem neuen Präsidenten stark angenähert, nachdem er 2020 noch ein wichtiger Unterstützer der Demokraten war.
So hat Zuckerberg vor zwei Wochen die Abschaffung der professionellen Faktenchecker auf Facebook verkündet, ein Schritt, den zuvor auch Trump-Berater Elon Musk nach der Übernahme von Twitter und Umbennung in X vollzog. Zudem setzte er mit Dana White einen Trump-Vertrauten in den Meta-Verwaltungsrat, für viele war das ein Zeichen der Anbiederung an den neuen Präsidenten.
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