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Meinung

US-Wahlkampf
Wie Arnold Schwarzenegger Donald Trump herausfordert

Former California Governor and actor Arnold Schwarzenegger arrives for a ceremony to receive a honorary doctorate by the Hertie School, a university of governance, in Berlin, Germany, Tuesday, Sept. 17, 2024. (AP Photo/Markus Schreiber)
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Vor mehr als einem halben Jahrhundert zog ein junger Österreicher nach Amerika und wurde berühmt. Er machte als Bodybuilder und Schauspieler Karriere, und irgendwann beschloss Arnold Schwarzenegger aus Dank an seine neue Heimat, Politiker zu werden. Zwischen 2003 und 2011 war der Einwanderer Gouverneur von Kalifornien. Wäre er in den USA geboren und nicht 1947 in der Marktgemeinde Thal in der Steiermark, Schwarzenegger hätte es womöglich sogar bis ins Weisse Haus schaffen können.

Seit 1983 besitzt er einen amerikanischen Pass, aber US-Präsidenten müssen in den Vereinigten Staaten zur Welt gekommen sein. Als sich dann im Jahr 2016 Donald Trump aus New York auf den Weg ins Oval Office machte, wendete sich Schwarzenegger erstmals gegen einen Kandidaten seiner eigenen Partei, der republikanischen. Der Terminator wollte keinen Lügner, Rassisten und Sexisten an der Macht erleben.

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Trump gewann trotzdem, Schwarzenegger übernahm derweil dessen Rolle bei der Reality-Show «The Apprentice», mittlerweile «The Celebrity Apprentice» genannt. Als sich der Vorgänger Anfang 2017 über ihn lustig machte, schlug ihm Schwarzenegger dies vor: «Hey, Donald, ich habe eine tolle Idee. Warum tauschen wir nicht die Jobs? Du übernimmst das Fernsehen, weil du so ein Experte für Einschaltquoten bist, und ich übernehme deinen Job, und dann können die Leute endlich wieder ruhig schlafen.»

Stattdessen schied erst Schwarzenegger bei der Serie aus, worauf Trump genüsslich twitterte, er sei «gefeuert» worden. Schwarzenegger allerdings verliess das Programm ohne Widerstand, Trump wiederum leugnet seine folgende Abwahl als US-Präsident im November 2020 bis heute. Nach dem Sturm von Trumps Fanatikern im Januar 2021 auf das Capitol in Washington nahm Schwarzenegger für Youtube eine dramatische Videobotschaft auf.

Was Trump tut laut Schwarzenegger? «In die Irre» führen

Er erinnerte an die Opfer der Reichspogromnacht 1938. Er sprach dann über die aktuellen Ereignisse. Der Mob habe die Fenster des Capitols zerbrochen, mehr noch: «Er hat die Ideale zerbrochen, die wir für selbstverständlich hielten. Sie haben nicht nur die Türen des Gebäudes zertrümmert, das die amerikanische Demokratie beherbergt. Sie haben die Grundsätze, auf denen unser Land gegründet wurde, mit Füssen getreten.»

Schwarzenegger erzählte von seinem Vater, der als Polizist der Nazi-Partei beigetreten war. Präsident Trump habe versucht, das Ergebnis einer fairen Wahl zu kippen. «Er versuchte einen Staatsstreich, indem er die Menschen mit Lügen in die Irre führte. Mein Vater und unsere Nachbarn wurden auch mit Lügen in die Irre geführt. Ich weiss, wohin solche Lügen führen.» Der Präsident Trump sei «ein gescheiterter Anführer. Er wird als der schlechteste Präsident aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Das Gute daran ist, dass er bald so irrelevant sein wird wie ein alter Tweet.»

Letzteres war eine Fehleinschätzung, wie man inzwischen weiss, deshalb musste Arnold Schwarzenegger seinen Aufruf jetzt erneuern. In der vergangenen Woche gab er wie zuvor etwa Liz Cheney, Beyoncé, Taylor Swift und Bruce Springsteen bekannt, am 5. November die demokratische Alternative zu unterstützen. Er liess sich nicht von Trump einwickeln wie Robert F. Kennedy Jr., mit dem er während seiner Ehe mit dessen Cousine Maria Shriver sogar verwandt war.

Er sei für Empfehlungen eigentlich nicht zu haben, teilte Schwarzenegger auf X kürzlich seinen 5,2 Millionen Followern mit. Politik hasse er und traue den meisten Politikern nicht, aber ein Wahlergebnis abzulehnen (wie Trump) sei unamerikanisch. Und wer Amerika als «Mülleimer für die Welt» bezeichne (wie Trump), sei so unpatriotisch, «dass es mich wütend macht», schrieb der Immigrant. «Ich werde immer Amerikaner sein, bevor ich Republikaner bin. Deshalb stimme ich diese Woche für Kamala Harris und Tim Walz.»