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US-Präsidentschaftsrennen
Kennedy zieht sich aus Wahlkampf zurück – und erscheint mit Trump

Independent Presidential candidate Robert F. Kennedy Jr. speaks to reporters at the Nassau County Supreme Court in Mineola, N.Y. on Wednesday, Aug. 21, 2024. (AP Photo/Stefan Jeremiah, Pool).Robert F. Kennedy Jr.
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Der unabhängige US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. steigt aus dem Rennen um das Weisse Haus aus. Der Verschwörungstheoretiker wird nun den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump unterstützen.

Sein Name werde in sogenannten Swing States vom Wahlzettel gestrichen, kündigte der 70-Jährige bei einem Auftritt in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona an.

Bei den jüngsten landesweiten Umfragen der Politik-Website «The Hill» lag Kennedy in dieser Woche bei 8,7 Prozent. Experten zufolge könnten in dem knappen Rennen zwischen Trump und seiner Rivalin Kamala Harris von den Demokraten die Stimmen von Kennedys Anhängern in einigen umkämpften Bundesstaaten den Ausschlag geben. 

Kennedy erscheint an Trumps Seite

Kennedy ist erstmals bei einer Wahlkampfveranstaltung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aufgetreten. «Wir standen etwas auf entgegengesetzten Seiten», empfing Trump seinen Gast auf der Bühne im Bundesstaat Arizona. Kennedy sei ihn im Wahlkampf ein paar Mal angegangen, das habe ihm nicht gefallen. «Aber er ist eine phänomenale Person, ein phänomenaler Mann.»

Kennedy erklärte vor jubelnden Trump-Anhängern, er habe mit dem 78-Jährigen «nicht über die Dinge gesprochen, die uns trennen, denn wir sind nicht in allem einig, sondern über die Werte und Themen, die uns verbinden». Das Publikum feierte ihn mit «Bobby, Bobby»-Sprachchören – seinem Rufnamen.

«Ich denke, er wird einen guten Einfluss haben», sagte Trump. Er und Kennedy würden «gemeinsam kämpfen, um das korrupte politische Establishment zu besiegen und die Kontrolle über dieses Land zurückzugewinnen». Die Unterstützer Kennedys bat Trump darum, «sich dem Aufbau dieser Koalition anzuschliessen».

Republican presidential nominee former President Donald Trump shakes hands with Independent presidential candidate Robert F. Kennedy Jr. at a campaign rally at the Desert Diamond Arena, Friday, Aug. 23, 2024, in Glendale, Ariz. (AP Photo/Evan Vucci)

Kritik von Familie

Wegen seiner Unterstützung für Ex-Präsident Donald Trump im laufenden US-Wahlkampf ist der unabhängige Kandidat Robert F. Kennedy Jr. von mehreren seiner Angehörigen scharf kritisiert worden. Dass sich ihr Bruder hinter Trump stelle, stehe für «ein trauriges Ende einer traurigen Geschichte», hiess es in einer Erklärung, die seine Schwester Kerry Kennedy am Freitag auch im Namen von Kathleen Kennedy Townsend, Courtney Kennedy, Chris Kennedy und Rory Kennedy auf der Plattform X postete. Mit seiner Entscheidung habe «Bobby die Werte verraten, die unserem Vater und unserer Familie lieb und teuer sind».

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Die fünf Kennedy-Familienmitglieder bekundeten in dem Post zudem ihre Unterstützung für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und deren Vizekandidaten Tim Walz. «Wir glauben an Harris und Walz», hiess es.

Robert Kennedy Jr. räumte selbst ein, dass sein Entschluss, Trump zu unterstützen, Spannungen in seiner Familie ausgelöst habe. «Diese Entscheidung ist qualvoll für mich wegen der Schwierigkeiten, die meiner Frau und meinen Kindern und meinen Freunden dadurch bereitet werden», sagte er am Freitag in Phoenix. Doch habe er die Gewissheit, dass er es tun solle. «Und diese Gewissheit gibt mir inneren Frieden, selbst in den Stürmen.»

Veränderte Dynamik

Zwar hat sich seit dem Rückzug von Präsident Joe Biden aus dem Rennen um das Weisse Haus und dem Nachrücken von Kamala Harris die Dynamik des Wahlkampf verändert. Die Vizepräsidentin reitet auf einer Zustimmungswelle, die sie in den landesweiten Werten aktuell vor Trump platziert. Allerdings ist dieser landesweite Vorsprung gering – und vor allem wird die Wahl nicht durch die landesweiten Ergebnisse entschieden, sondern durch die Ergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten.

Robert F. Kennedy Jr. ist der Sohn des früheren Justizministers und Präsidentschaftsbewerbers Robert F. Kennedy, der 1968 wie fünf Jahre zuvor sein Bruder John F. Kennedy bei einem Attentat erschossen wurde. Der 70-jährige Anwalt für Umweltrecht war im Präsidentschaftsrennen ein Aussenseiter. 

Er gilt zudem als ein Verbreiter von Verschwörungsmythen, womit er Wähler der Mitte abschrecken könnte. So hatte er etwa behauptet, dass Impfungen zu Autismus führen, WLAN Krebs verursacht und Chemikalien in der Umwelt Kinder zu Transgendern machen. Auch hatte er den Sturm fanatischer Trump-Anhänger auf den Kongresssitz in Washington im Januar 2021 heruntergespielt.

AFP/DPA/fem/chk