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Trumps Zölle im Ticker
Trump nach Treffen mit Meloni: Wird zu «100 Prozent Einigung» mit EU gebenWTO-Chefökonom: USA stehen nur für 13 Prozent aller ImporteKalifornien klagt gegen Trumps Zölle

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104-prozentige Zölle auf China treten um Mitternacht in Kraft

Die US-Regierung hebt die Zölle auf chinesische Importe um weitere 50 Prozent an. Damit steigen die Abgaben auf insgesamt 104 Prozent. Das teilte das Weisse Haus am Dienstag gegenüber US-Medien mit.

US-Präsident Donald Trump hatte bereits am Montag mit dieser Massnahme gedroht. Er forderte, dass China seine Gegenzölle zurücknimmt. Andernfalls werde er die Zölle weiter erhöhen. China reagierte noch am Dienstagmorgen. In einer kurzen Erklärung kündigte das Handelsministerium in Peking an, «bis zum Ende zu kämpfen».

Gibt kein Aussetzen der Zölle

Ein Aussetzen der Massnahmen schliesst das Weisse Haus kurz vor Inkrafttreten der neuen Zölle aus. Trump denke nicht an eine Verlängerung oder Verzögerung bei den Zöllen, sagte die Sprecherin Weissen Hauses, Karoline Leavitt, auf eine entsprechende Frage. Sie habe gerade mit Trump darüber gesprochen. Die Zölle würden in der Nacht zum Mittwoch um 0:01 Uhr Ortszeit (6.01 MESZ) in Kraft treten. Das gelte auch für Sonderzölle gegenüber China.

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Präsident Trump glaube, dass China ein Abkommen mit den Vereinigten Staaten schliessen wolle. Es sei ein Fehler gewesen, dass China Vergeltungsmassnahmen ergriffen habe, sagte Leavitt, «denn wenn Amerika geschlagen wird, schlägt es härter zurück». Aber der Präsident glaube, dass sie und China eine Einigung anstreben. Sie wissen nur nicht, wie sie das anstellen sollen.

«Und der Präsident wollte auch, dass ich Ihnen allen sage, dass er unglaublich gnädig sein wird, wenn China seine Hand ausstreckt, um eine Vereinbarung zu treffen, aber er wird tun, was das Beste für das amerikanische Volk ist», sagte Leavitt. Trump hatte zuvor erklärt, er warte auf einen Anruf aus China.

Auch China leitet WTO-Verfahren gegen US-Zölle ein

China schaltet im Zollstreit mit den Vereinigten Staaten die Welthandelsorganisation (WTO) ein. Mit den Sonderzöllen auf chinesische Waren würden die USA ihre Freihandels-Verpflichtungen verletzen und «das auf Regeln aufbauende multilaterale Handelssystem untergraben», argumentierte Peking in einem Schreiben an die WTO in Genf.

Die US-Zusatzzölle auf Importe aus China, die am Mittwoch in Kraft treten, seien «diskriminierend und protektionistisch», hiess es in dem Brief. Darin forderte China die USA zu bilateralen Gesprächen zur Beilegung des Handelsstreits auf. Dieser erste Schritt mündet in aller Regel in einem Verfahren vor der WTO, in dem Streitschlichter entscheiden, ob Handelsmassnahmen gerechtfertigt sind oder nicht.

Doch die USA blockieren seit Jahren die Ernennung neuer WTO-Berufungsrichter. Deshalb hängen Verfahren auf unbegrenzte Zeit in der Luft. China verlässt sich aber im Handelskonflikt mit den USA nicht nur auf die WTO: Der asiatische Wirtschaftsriese hat Gegenzölle in der Höhe von 34 Prozent angekündigt.

Zuvor hatte auch Kanada im Zollstreit mit den USA Konsultationen mit Washington angemeldet. (DPA)

UBS-Chef Sergio Ermotti kritisiert US-Zölle scharf

UBS-Chef Sergio Ermotti hat am Dienstag die neuen US-Zölle scharf kritisiert. «Ich hätte nie gedacht, dass das so ausser Kontrolle gerät», sagte er auf einer Versammlung der Zürcher FDP. Er glaubt nicht, dass es eine rasche Lösung gibt.

Diese knappe Woche seit der Ankündigung der neuen US-Zölle habe eine riesige Unsicherheit geschaffen, sagte Ermotti. «Diese Unsicherheit wird bleiben.» Anfangs habe er noch gehofft, dass auf bilateralem Weg noch ein paar Abkommen unterzeichnet werden könnten.

Mittlerweile glaube er aber nicht mehr daran. «Die Wahrscheinlichkeit für kurzfristige Lösungen ist auf 20 bis 30 Prozent geschrumpft», sagte der UBS-Chef.

US-Präsident Donald Trump will mit Zöllen angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren. Es ist der bisher aggressivste und folgenschwerste Schritt in der Handelspolitik des US-Präsidenten, der die Weltwirtschaft im erheblichen Masse belasten dürfte.

SDA

Musk geht Zoll-Architekten an: «Dümmer als ein Sack Ziegel»

Tech-Milliardär Elon Musk eskaliert seine Fehde mit dem Architekten von Donald Trumps Zoll-Rundumschlag mit öffentlichen Beschimpfungen. Peter Navarro sei «wirklich ein Idiot» und «dümmer als ein Sack Ziegel», schrieb Musk bei seiner Online-Plattform X.

Es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die hohen Einfuhrzölle für Risse im Verhältnis des Tesla-Chefs und des US-Präsidenten sorgen. Der 75-jährige Navarro gilt als die treibende Kraft hinter der harten protektionistischen Handelspolitik Trumps.

Navarro: Tesla eigentlich kein Autohersteller

Navarro hatte zuvor nahegelegt, dass Musk unzufrieden mit den hohen Importzöllen sei, da der von ihm geführte Tesla-Konzern auf die Einfuhr günstiger Teile für seine Elektroautos angewiesen sei.

Besonderen Zorn von Musk löste Navarros Behauptung aus, Tesla sei eigentlich kein Autohersteller, sondern montiere die Fahrzeuge nur aus fremden Zulieferungen. «Er will die billigen ausländischen Bauteile», sagte Navarro am Montag im US-Sender CNBC. Musk konterte, Tesla habe den höchsten Anteil von US-Inhalt in seinen Autos.

«Transparenteste US-Regierung»

Die Sprecherin Weissen Hauses, Karoline Leavitt, sagte CNBC zu Musks Attacken, Trumps Regierung sei die transparenteste in der US-Geschichte: «Wir tragen unsere Meinungsverschiedenheiten in der Öffentlichkeit aus.»

Die «Washington Post» berichtete zuvor, Musk habe am Wochenende vergeblich versucht, Trump zu einer Abschwächung der weitreichenden Einfuhrzölle zu überreden. Der Präsident drohte am Montag weitere Zölle von 50 Prozent auf Waren aus China an.

Peter Navarro, Stephen Miller und Elon Musk im Oval Office des Weissen Hauses, Washington DC, März 2025.

Tesla wird nach Einschätzung von Branchenexperten von Trumps Zöllen weniger hart getroffen werden als klassische US-Autohersteller, die stärker auf Bauteile aus verschiedenen Ländern angewiesen sind und zum Teil auch fertige Autos in die USA einführen. Eine Abkühlung der Verbraucherausgaben würde auch Tesla treffen.

DPA

US-Wirtschaftsberater Peter Navarro: Für Donald Trump geht der «Zoll-Zar» sogar ins Gefängnis

Meloni trifft Trump für Zollverhandlungen

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Vertretern von Wirtschaftsverbänden einen Ausblick auf ihren Verhandlungsansatz im Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump gegeben. Bei einem Treffen mit Trump am 17. April in Washington werde sie ihm eine «Null-für-Null»-Formel im Umgang mit Zöllen vorschlagen, sagte sie am Dienstag. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen unterstütze diesen Ansatz, sagte sie Teilnehmern des Treffens zufolge, die anonym bleiben wollten. Denkbar sei, dass gegenseitige Zölle auf Industrieprodukte abgeschafft würden, sagten die Teilnehmer.

Mehr dazu lesen Sie hier: Wird Giorgia Meloni zur Brückenbauerin?

China will «bis zum Ende kämpfen»

China hat die Gesprächsbereitschaft der USA im Handelskonflikt in Frage gestellt. «Ich denke, was die USA getan haben, spiegelt nicht die Bereitschaft zu einem aufrichtigen Dialog wider», sagte der Sprecher des Aussenministeriums Lin Jian am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

«Wenn die USA die Interessen beider Länder und der internationalen Gemeinschaft missachten und auf einem Zoll- und Handelskrieg bestehen, wird China sicherlich bis zum Ende kämpfen.»

Glaubt nicht an die Dialogbereitschaft der US-Regierung: Lin Jian, Sprecher des chinesischen Aussenministeriums.

US-Präsident Donald Trump hatte auf die Ankündigung von chinesischen Gegenzöllen mit einer Androhung einer weiteren Zollerhöhung von noch einmal 50 Prozent reagiert.

Zollaufschlag von insgesamt 104 Prozent

Trump gab der chinesischen Führung bis Dienstag 12 Uhr (18 Uhr MESZ) Zeit, die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen. Tue China das nicht und macht Trump seine Drohung wahr, würden alle US-Zölle auf chinesische Waren zusammengenommen 104 Prozent ausmachen.

Die neuen Zölle für China würden am Mittwoch verhängt, warnte der US-Präsident – an diesem Tag soll auch der zweite Teil des riesigen amerikanischen Zollpakets in Kraft treten. (DPA)

Lesen Sie hier: Jetzt wittert Peking die Chance, Europa wieder näher zu kommen.

SMI mit Erholungsversuch

Am Schweizer Aktienmarkt hat sich am Dienstag eine Erholung eingestellt. Händler führen das Berichten zufolge auch auf den möglicherweise steigenden innenpolitischen Druck auf Donald Trump zurück. So sollen laut Medienberichten mehrere republikanische Senatoren eine politische Revolte gegen die aggressive Handelspolitik des US-Präsidenten planen.

Expertinnen und Experten erwarten weitere Schwankungen im Handel, da sie davon ausgehen, dass Trump weitere Bewegungen in die eine oder andere Richtung auslösen könnte.

Am Dienstagabend schloss der SMI 2,82 Prozent fester auf 11’359,12 Punkten. An den letzten beiden Handelstagen verlor er jeweils mehr als 5 Prozent. Der SLI gewann 3,04 Prozent und stieg auf 1823,98 Punkte, der SPI lag bei 2,82 Prozent auf 15’203,01.

oli

US-Börsen starten mit leichter Erholung

Die US-Börsen haben sich am Dienstag leicht erholt. Der Dow Jones stieg um 3,7 Prozent auf 39’353 Punkte. Bereits am Montag wurde di Talfahrt etwas gebremst. Expertinnen und Experten halten laut Berichten das Potenzial für eine weitere Eskalation des Handelsverwerfungen für erheblich. Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump wird die Börsen vorerst weiterhin bestimmen.

oli

Karikatur eines Golfspielers, der einen Golfball in Form der Erde puttet, mit ’Zölle’ auf dem Putter.

Dax ohne Zoll-Störfeuer erholt – erste Schnäppchenjäger unterwegs

Der Dax hat nach drei tiefroten Handelstagen mit einem kräftigen Zuwachs die Marke von 20’000 Punkten wieder hinter sich gelassen. Die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump bleibt im Fokus und die Unsicherheit hoch. Zoll-Störfeuer blieben heute aber vorerst aus, erste Schnäppchenjäger waren wieder unterwegs.

Zum Handelsende gewann der Dax 2,48 Prozent auf 20’280,26 Punkte. Damit knüpfte der deutsche Leitindex nach dem Kurseinbruch am Montagmorgen bis unter 18’500 Punkte an seinen Erholungsversuch vom Vortag an.

Nach dem zerbrochenen Porzellan der vergangenen Handelstage hätten Marktteilnehmer sich bei aussichtsreichen Dax-Unternehmen wie Siemens Energy, Heidelberg Materials und Rheinmetall wieder eingekauft, sagte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Aktien dieser Unternehmen lagen mit Kursgewinnen bis zu etwas mehr als 6 Prozent im Dax auf den vorderen Plätzen. Die Stimmung bleibe aber angespannt und nervös, die Strafzoll-Thematik sei noch nicht vom Tisch.

DPA

EU-Liste für Gegenzölle ohne Whiskey

Die EU wird voraussichtlich keine Zusatzzölle auf amerikanischen Whiskey erheben. Eine Liste der zuständigen EU-Kommission mit Produkten für erste Gegenmassnahmen im Zollstreit mit den USA beinhaltet entgegen ursprünglicher Planungen keinen Bourbon-Whiskey mehr, wie aus Angaben aus EU-Kreisen hervorgeht. Über die Gegenmassnahmen soll diesen Mittwoch von der EU abgestimmt werden.

Bei den geplanten Sonderzöllen handelt es sich um die Reaktion auf die bereits vor rund einem Monat verhängten neuen US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. Die US-Massnahmen treffen nach EU-Angaben Exporte im Wert von 26 Milliarden Euro und könnten den USA damit theoretisch zusätzliche Zolleinnahmen von rund 6,5 Milliarden Euro bescheren.

Als Grund, dass Bourbon nicht mehr von Gegenzöllen getroffen werden soll, gilt vor allem die Lobbyarbeit von Ländern wie Frankreich und Italien. Trump hatte nach Bekanntwerden der EU-Planungen mit Gegenzöllen von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke aus EU-Staaten gedroht, sollte die EU das Vorhaben umsetzen.

Die Gegenmassnahmen werden voraussichtlich einen etwas geringeren Umfang haben als die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. Hintergrund ist auch, dass man fürchtet, durch Gegenmassnahmen auch eigenen Unternehmen zu schaden. (DPA)

Dax zurück über 20’000 Punkte

Der Dax ist nach drei tiefroten Handelstagen am Dienstag mit einem Plus gestartet. Damit knüpfte er an die Tendenz des Vortages an, als er begonnen hatte, sich von dem besonders heftigen Absturz am Montagmorgen zu erholen. Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex zuletzt um 1,8 Prozent auf 20’150 Punkte zu. Der MDax gewann am Morgen 1,3 Prozent auf 24’967 Punkte und der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50, erholte sich etwas von seinem Absturz mit plus 1,1 Prozent auf 4709 Punkte. (DPA)

Schweizer Börse mit Plus zum Handelsstart

Am Schweizer Aktienmarkt kommt es nach dem massiven Absturz der vergangenen Tage wegen des globalen Handelskriegs zu einem Erholungsversuch. Der Gesamtmarkt SMI steht kurz nach Handelsstart 1,7 Prozent höher bei rund 11’230 Punkten.

Auch in anderen Ländern gibt es nach tiefroten Zahlen nun Zeichen leichter Entspannung: Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex um 1,8 Prozent auf 20’150 Punkte zu. Die asiatischen Börsen haben den Tag mehrheitlich mit einem Plus beendet. (SDA)

Lesen Sie zu den Turbulenzen an den Aktienmärkten: So stark verloren die Börsen seit Trumps Amts­antritt an Wert.

Japanische Börse mit kräftiger Erholung – China verhalten

Die asiatischen Börsen haben sich nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn teils wieder gefangen. Allerdings gestaltete sich die Erholung uneinheitlich.

Japan

Deutliche Gewinne gab es an den japanischen Börsen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann sechs Prozent auf 33’012,58 Punkte, nachdem er am Vortag fast acht Prozent verloren hatte.

China

Anders sah es in China aus: Der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandsaktien gewann lediglich 0,8 Prozent. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong tendierte im späten Handel kaum verändert. US-Präsident Donald Trump hatte China vergangene Woche im Zuge seiner Ankündigung globaler Zölle mit einem Zusatzzoll von 34 Prozent belegt, woraufhin Peking mit der Ankündigung eines Gegenzolls in gleicher Höhe reagierte. Am Montag drohte Trump China mit einem weiteren Zoll in Höhe von 50 Prozent, sollte Peking seine Gegenzölle nicht zurücknehmen.

Südkorea

In Südkorea setzten auch die Zahlen von Samsung Akzente. Der südkoreanische Handyhersteller und Elektronikkonzern Samsung hatte im ersten Quartal mit einem stabilen operativen Gewinn positiv überrascht. Beim Betriebsgewinn in den Monaten Januar bis März geht der Konzern ersten Eckdaten zufolge von rund 6,6 Billionen Won (rund 4,1 Milliarden Euro) und damit von einem Wert auf Vorjahresniveau aus. Die südkoreanische Börse legte ebenso wie die Aktie von Samsung leicht zu.

Südostasien und Australien

Einige südostasiatische Aktienmärkte haben feiertagsbedingt mit einem Tag Verspätung auf das Zollpaket des US-Präsidenten Donald Trump reagiert und deutlich nachgegeben. So gerieten am Dienstag die Börsen in Jakarta, Ho-Chi-Minh-Stadt und Bangkok stark unter Druck. Die Märkte Südostasiens sind stark exportabhängig und insofern erheblich von den verhängten Importzöllen betroffen.

An der indonesischen Börse sackte der Leitindex Jakarta Comp zuletzt um 7,6 Prozent ab. Für den thailändischen Leitindex SE Thai ging es zum Handelsschluss um mehr als 4 Prozent nach unten. Er notiert aktuell auf dem Niveau von 2020. Das vietnamesische Börsenbarometer war im Handelsverlauf auf den tiefsten Stand seit Anfang 2024 gefallen und büsste zuletzt mehr als sechs Prozent ein.

Der australische Leitindex S&P/ASX 200 zog um 2,27 Prozent auf 7’510 Punkte an. (DPA)

Nach heftigen Kursverlusten: Asiens Börsen mehrheitlich im Plus

Die asiatischen Börsen haben sich am Dienstag etwas von ihren Tiefs erholt, nachdem die USA ihre Gesprächsbereitschaft bezüglich der neuesten Zölle signalisierten.

Die japanische Börse hat am Dienstag fester tendiert. Bei der Eröffnung des neuen Handelstages in Japan schnellte der Nikkei 225 gleich 6 Prozent in den Grünbereich. Auch der japanische Topix legte solide zu. Der ASX-Hauptindex in Australien lag zunächst rund 1 Prozent im Plus. In Taiwan gab es grössere Verluste – der Hauptindex gab mehr als 3 Prozent nach.

Die Aktien in China stiegen am Dienstag und stabilisierten sich im Zuge stärkerer regionaler Märkte und der Unterstützung durch die Regierung. Der Hang Seng in Hongkong tendierte knapp 3 Prozent höher. Die chinesische Finanzaufsichtsbehörde plant, die Obergrenzen für Investitionen von Versicherungsfonds in den Aktienmarkt anzuheben, um die Kapitalmärkte und die Realwirtschaft stärker zu unterstützen. (FuW)

Peking kritisiert Trump mit Reagan-Rede gegen hohe Importzölle

China hat das neue Zollpaket von US-Präsident Donald Trump mehrfach scharf kritisiert – unter anderem mit den Worten des ehemaligen, gestorbenen US-Präsidenten Ronald Reagan. «Hohe Zölle führen unweigerlich zu Vergeltungsmassnahmen anderer Länder und zur Auslösung heftiger Handelskriege», sagte der republikanische Präsident in einem Videoclip aus dem Jahr 1987, der am Montag von der chinesischen Botschaft in den USA auf X geteilt wurde. Die Botschaft schrieb, dass die jahrzehntealte Rede «im Jahr 2025 neue Relevanz findet».

«Das Ergebnis sind immer mehr Zölle, immer höhere Handelsschranken und immer weniger Wettbewerb», sagte Reagan in der Rede, in der er vor dem Schlimmsten warnte, was Zollkriege mit sich bringen könnten: Märkte würden zusammenbrechen, Unternehmen würden schliessen und Millionen von Menschen würden ihren Arbeitsplatz verlieren.

Trump hatte vergangenen Mittwoch umfassende reziproke, also wechselseitige Zölle angekündigt. Damit ist gemeint, dass die USA in den Ländern Zölle anheben, wo sie geringere Zollsätze verlangen als ihre Handelspartner. Geplant seien pauschale Basiszölle in Höhe von zehn Prozent auf Einfuhren aus allen Ländern sowie höhere Strafzölle für ein Dutzend Staaten mit Handelsdefiziten mit den USA, erklärte Trump. Konkret soll es Zölle in Höhe von 34 Prozent auf Importe aus China geben, Zölle von 20 Prozent auf Waren aus der EU, 25 Prozent für Südkorea, 24 Prozent für Japan und 32 Prozent für Taiwan. (AP)

Bericht: Musk wollte Trump von harter Zollpolitik abbringen

Tech-Milliardär Elon Musk hat laut einem Medienbericht vergeblich versucht, Donald Trump zu einer Kehrtwende bei den weitreichenden Importzöllen zu überreden. Der Chef des Autobauers Tesla habe am Wochenende persönlich an den US-Präsidenten appelliert, schrieb die «Washington Post» unter Berufung auf informierte Personen. Trump lehnte am Montag ein Aussetzen der Zölle trotz der Talfahrt an den Aktienmärkten ab.

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, kommentierte den Bericht mit einem Verweis darauf, dass Trump Personen zusammengebracht habe, die unterschiedliche Ideen lieferten. Aber wenn er eine Entscheidung treffe, zögen alle an einem Strang, sagte sie der Zeitung. Musk, der oft Medienberichte zurückweist, äusserte sich zunächst nicht dazu.

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Der Tech-Milliardär, der für Trump zu einem Grossspender und Verbündeten wurde, hatte auf seiner Online-Plattform X aber am Wochenende öffentlich Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro kritisiert. Am Montag teilte der dort ein Video, in dem der Ökonom Milton Friedman die Vorteile des Welthandels am Beispiel der Lieferketten bei einem Bleistift erklärt. Und Musks Bruder Kimbal hielt Trump bei X vor, mit den Zöllen eine «dauerhafte Steuer» für US-Verbraucher geschaffen zu haben.

Tesla wird nach Einschätzung von Branchenexperten von Trumps Zöllen weniger hart getroffen werden als klassische US-Autohersteller, die stärker auf Bauteile aus verschiedenen Ländern angewiesen sind und zum Teil auch fertige Autos in die USA einführen. Eine Abkühlung der Verbraucherausgaben würde unterdessen auch Tesla treffen. (DPA)

Trump lehnt Deal mit der EU ab und will stattdessen Energie verkaufen

US-Präsident Donald Trump erteilt dem Angebot der EU-Kommission, auf gegenseitige Zölle zu verzichten, eine Absage. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen war am Montag noch um Deeskalation bemüht und sagte in Richtung Washington, man sei dazu bereit, die gegenseitigen Zölle auf Autos und Industriegüter komplett zu streichen.

Ob das nicht genug sei, wird Trump nun von einem Journalisten im Weißen Haus gefragt. «Nein, ist es nicht», sagt der US-Präsident. Trump schlägt vor, dass die EU stattdessen mehr Energie aus den USA beziehen sollte, um das in seinen Augen unfaire Handelsdefizit auszugleichen. «Sie werden die Energie von uns kaufen müssen, weil sie sie brauchen», behauptet Trump. (SZ)

China droht Trump mit weiteren Vergeltungszöllen

Als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump angedrohten zusätzlichen Importzölle auf chinesische Importe hat Peking nun ebenfalls mit weiteren Vergeltungszöllen gedroht. China werde mit «entschlossenen Gegenmassnahmen zum Schutz seiner eigenen Rechte und Interessen» vorgehen, kündigte das chinesische Handelsministerium am Dienstag an. In der Erklärung hiess es, dass die Verhängung «sogenannter «Gegenzölle«» durch die USA gegen China «völlig unbegründet und eine typische einseitige Mobbingpraxis» sei. «Die Gegenmassnahmen, die China ergriffen hat, zielen darauf ab, seine Souveränität, Sicherheit und Entwicklungsinteressen zu schützen und die normale internationale Handelsordnung zu erhalten. Sie sind völlig legitim», erklärte das Ministerium.

Peking hatte am Freitag Zölle in Höhe von 34 Prozent auf Importe aus den USA angekündigt. Die Massnahme werde am 10. April in Kraft treten, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Die Zollmassnahme entspricht dem Wert der in der vergangenen Woche von Trump gegen die Volksrepublik angekündigten Zölle.

Ein Investor reagiert vor Aktienkursindizes in einem Maklerbüro in Hangzhou, Provinz Zhejiang, China am 7. April 2025.

«Wenn China seine 34-prozentige Erhöhung seiner bereits seit langem bestehenden Handelsverstösse nicht bis morgen, den 8. April 2025, zurücknimmt, werden die Vereinigten Staaten ab dem 9. April zusätzliche Zölle in Höhe von 50 Prozent gegen China erheben», hatte Trump infolgedessen am Montag auf seiner Plattform Truth Social erklärt und damit ein weiteres Mal die Sorge vor einem umfassenden Handelskrieg befeuert. Alle Gespräche mit China würden abgebrochen.

Die Drohungen der USA, offenbarten «einmal mehr die erpresserische Natur der USA. China wird dies niemals akzeptieren. Wenn die USA auf ihrem eigenen Weg beharren, wird China bis zum Ende kämpfen», erklärte das chinesische Handelsministerium am Dienstag. (DPA)

Analyse: US-Zölle treffen Südostasien ins Mark

Die geplanten Zollerhöhungen von US-Präsident Donald Trump haben auch die südostasiatische Staatengemeinschaft Asean ins Mark getroffen. Südostasien hatte sich zuletzt zunehmend als Alternative zum Produktionsstandort China positioniert. Die grossen Volkswirtschaften der Region konnten in den letzten Jahrzehnten enorme wirtschaftliche Fortschritte vorweisen.

Wirtschaftsexperten vor Ort befürchteten aber, dass durch die Zölle ein wesentlicher Aspekt des Wachstumskonzepts infrage gestellt werden könnte, heisst es in einer Analyse der bundeseigenen Aussenhandelsgesellschaft Germany Trade and Invest (GTAI), die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die hohen Wachstumsraten seien ein wesentlicher Faktor für internationale und auch für deutsche Firmen gewesen, ihre Aktivitäten in Südostasien auszuweiten.

Zölle von bis zu 49 Prozent

Südostasien ist die weltweit mit den schärfsten angekündigten Massnahmen belegte Region. Auf Importe von sechs der zehn Mitgliedsstaaten werden nach den Plänen künftig US-Zölle zwischen 32 und 49 Prozent erhoben.

In der Asean-Region sind laut GTAI derzeit etwa 5.000 deutsche Firmen tätig, mit steigender Tendenz. «Konzerne wie Apple, Samsung oder Nike nutzen Vietnam im grossen Stil als Produktionshub. Kambodscha gilt als wichtiger Hersteller für westliche Markenkleidung», heisst es in der Analyse. Durch die neuen Zölle der USA entfalle nun aber ein grosser Teil des Anreizes für die Verlagerung von Fabriken in die Region.

Was wird produziert?

Am schwersten betroffen dürften demnach Vietnam, Thailand und Kambodscha sein. In Vietnam etwa ist die Abhängigkeit vom US-Absatzmarkt etwa bei Möbeln, Bekleidung und Elektronik besonders hoch. Die Regierung in Hanoi versuche weiter, mit Flüssiggas- und Flugzeugkäufen aus den USA einen Deal zustande zu bringen, hiess es.

Für Thailand sind die USA der wichtigste Absatzmarkt. Bei der Hälfte aller Lieferungen handelt es sich um Elektronikerzeugnisse. Nach Einschätzung des GTAI-Experten Frank Malerius wird befürchtet, dass das Königreich bald wegen der weiteren US-Zölle gegen China mit günstigen Waren überflutet wird. Auch für Kambodscha sind die USA der mit grossem Abstand wichtigste Absatzmarkt, vor allem für Schuhe und Bekleidung. Die neuen Zölle in Höhe von 49 Prozent stürzen die Hersteller vor Ort in grosse Unsicherheit.

Wie kann die EU profitieren?

Resultat sei, dass die Asean-Staaten künftig wahrscheinlich neue Absatzmärkte erschliessen müssten, hiess es weiter. Im Fokus werde dabei voraussichtlich auch die EU stehen. «Die Bestrebungen um einen zügigen Abschluss entsprechender Freihandelsabkommen mit der EU könnten dadurch an Dynamik gewinnen», betonte die GTAI. (DPA)

Japans Ministerpräsident fordert Trump zum Umdenken auf

«Die jüngsten Zollmassnahmen der Vereinigten Staaten sind äusserst bedauerlich», sagte Ishiba nach dem Gespräch zu Reportern. «Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass Japan seit fünf Jahren in Folge der weltweit grösste Investor in den USA ist, und ich habe auch nachdrücklich meine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die US-Zölle die Investitionskapazität japanischer Unternehmen verringern werden.»

Trump hatte vergangenen Mittwoch umfassende reziproke, also wechselseitige Zölle angekündigt. Damit ist gemeint, dass die USA in den Ländern Zölle anheben, wo sie geringere Zollsätze verlangen als ihre Handelspartner. Geplant seien pauschale Basiszölle in Höhe von zehn Prozent auf Einfuhren aus allen Ländern sowie höhere Strafzölle für ein Dutzend Staaten mit Handelsdefiziten mit den USA, erklärte Trump. Konkret soll es Zölle in Höhe von 34 Prozent auf Importe aus China geben, Zölle von 20 Prozent auf Waren aus der EU, 25 Prozent für Südkorea, 24 Prozent für Japan und 32 Prozent für Taiwan. (DPA)

Trump lehnt bei Treffen mit Netanyahu Aussetzen der Zölle ab

US-Präsident Donald Trump hat trotz der Talfahrt der Börsen ein Aussetzen der Zölle abgelehnt. «Nun, das haben wir nicht vor», sagte Trump auf eine entsprechende Frage im Weissen Haus. Zuvor hatten Vertreter des Weissen Hauses entsprechende Spekulationen über ein Aussetzen der Zölle schon als Fake News bezeichnet.

Es gebe viele Länder, die mit den USA verhandeln wollten, sagte Trump bei einem Empfang für den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu. Er nannte den japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba, mit dem er am Morgen gesprochen habe.

China «grösster Übeltäter»

Der EU warf er vor, ihre Autoindustrie nicht nur mit Zöllen, sondern mit Auflagen und Regeln abzuschotten. Sie seien geschaffen worden, um den Import amerikanischer Autos zu blockieren. Als Beispiel nannte er einen Test, bei dem eine Kugel aus 6 Meter Höhe auf ein Auto fallen gelassen werde, und wenn es dann eine Delle habe, dürfe es nicht in die EU verkauft werden. Ein deutsches Auto bekäme bei so einem Test auch eine Delle. Trump sprach von nicht-monetären Schranken, mit denen sich die EU abschotte. Die EU errichte Barrieren, die so streng seien, dass es unmöglich sei, sie zu erfüllen. Experten hatten dagegen erklärt, nicht Handelsschranken oder Zölle seien schuld am schwachen Abschneiden der US-Autobauer in Europa, sondern deren Modelle.

Der US-Präsident bekräftigte seine Ankündigung vom Morgen, dass er China mit weiteren Zöllen von noch einmal 50 Prozent belegen werde. Er reagierte damit auf Pekings angekündigte Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent. Trump betonte, er habe eine grossartige Beziehung zu Präsident Xi Jinping und hoffe, dass es auch so bleiben werde. «Ich habe grossen Respekt vor China, aber sie können das nicht einfach so machen.» In einem Post hatte Trump China zuvor als «grössten Übeltäter» bezeichnet. (DPA)

SDA/DPA/Redaktion Tamedia