Trumps Zölle im TickerTrump nach Treffen mit Meloni: Wird zu «100 Prozent Einigung» mit EU gebenWTO-Chefökonom: USA stehen nur für 13 Prozent aller ImporteKalifornien klagt gegen Trumps Zölle
Der US-Präsident hat die Zölle ausgesetzt – ausser für China. Wie es um Elektronikprodukte steht, bleibt unklar. Verfolgen Sie hier die neusten Entwicklungen.
Franken und US-Dollar: Trump beschädigt den Dollar. So reagieren die Anleger.
Ticker zu den USA unter Trump: Verfolgen sie hier die neuesten Entwicklungen.
Kommentar zum Zollchaos: Trumps wunderschöner Flop.
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China will weniger US-Filme zeigen
China wehrt sich nicht nur mit Gegenzöllen im Handelsstreit. Nun nimmt Peking auch Hollywood ins Visier.
Im Zollstreit mit den USA greift China auch zu ungewöhnlichen Massnahmen: Die Pekinger Filmaufsichtsbehörde werde die Zahl der importierten US-Filme «moderat reduzieren», berichtete der Staatssender CCTV.
Die «unrechtmässige» Verhängung von Zöllen durch die US-Regierung gegenüber China werde «unweigerlich die Beliebtheit amerikanischer Filme beim heimischen Publikum weiter verringern», zitierte CCTV einen Sprecher der Behörde. Stattdessen sollen vermehrt Filme aus aller Welt gezeigt werden.
In China gilt auch bisher schon ein Quoten-System für Filme aus dem Ausland. Zudem müssen Filme vor der Ausstrahlung die chinesische Zensur durchlaufen.
Zuvor waren am Dienstag die angekündigten chinesischen Vergeltungszölle auf US-Importe offiziell in Kraft getreten. Für Einfuhren nach China aus den USA gilt damit nun ein Zusatzzoll von 84 Prozent. (DPA)
EU setzt Gegenzölle auf US-Produkte vorerst nicht in Kraft
Die EU will die geplanten Gegenzölle auf US-Produkte vorerst nicht in Kraft setzen. Dies kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als Reaktion auf die jüngste Entscheidung von US-Präsident Donald Trump an, bestimmte Zölle auszusetzen.
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Trump hatte nach grossen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren. Allerdings ging er mit zusätzlicher Härte gegen China vor und erhöhte die Abgaben auf chinesische Einfuhren noch weiter.
Verhandlungen eine Chance geben
Von der Leyen teilte mit: «Wir haben die Ankündigung von Präsident Trump zur Kenntnis genommen. Wir wollen Verhandlungen eine Chance geben.»Die EU-Gegenmassnahmen seien von den Mitgliedstaaten nachdrücklich unterstützt worden, sollen aber für 90 Tage ausgesetzt werden. Eigentlich hätten erste Massnahmen kommende Woche angewendet werden sollen.

Von der Leyen betonte: «Wenn die Verhandlungen nicht zufriedenstellend verlaufen, werden unsere Gegenmassnahmen in Kraft treten.» Zudem liefen Vorbereitungsarbeiten für weitere Gegenmassnahmen. Alle Optionen lägen auf dem Tisch.
Die EU-Staaten hatten am Mittwoch den Weg für erste Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zölle freigemacht. Ab Mitte April sollten unter anderem Sonderabgaben für Jeans und Motorräder aus den USA greifen.
Weitere Gegenzölle sollten Mitte Mai und Ende des Jahres erhoben werden – was unter anderem Lebensmittel wie Rindfleisch, Geflügel und Zitrusfrüchte wie Orangen und Grapefruits betroffen hätte. (DPA)
China sucht im Handelskonflikt mit den USA Kontakt zu anderen Ländern
Im Zuge des Handelskonflikts mit den USA streckt China die Hand in Richtung anderer Länder aus. «Eine gerechte Sache wird von vielen unterstützt», sagte der chinesische Aussenamtssprecher Lin Jian am Donnerstag. «Die USA können die Unterstützung der Bevölkerung nicht gewinnen und werden scheitern.»
US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag seine in der Vorwoche verhängten Zölle gegen etliche Staaten für eine Dauer von 90 Tagen teilweise ausgesetzt, zugleich die gegen China verhängten Zölle aber auf 125 Prozent angehoben. Peking hatte bereits davor erklärt, es werde «bis zum Ende kämpfen» – und seinerseits mit Zöllen in Höhe von 84 Prozent auf Importe aus den USA reagiert.
In seinem Bemühen um Schulterschluss mit anderen Ländern, die von Trump mit Zöllen überzogen worden waren, konzentriert sich China bislang auf die EU, etwa bei einem kürzlichen Telefonat zwischen dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. «China ist bereit, mit der EU zusammenzuarbeiten, um den wichtigen Konsens der Staats- und Regierungschefs Chinas und der EU gemeinsam umzusetzen, Kommunikation und Austausch zu stärken und die Handels-, Investitions- und Industriekooperation zwischen China und der EU zu vertiefen», berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. (DPA)
Von der Leyen schweigt zu angekündigten EU-Gegenzöllen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die von US-Präsident Donald Trump verkündete Aussetzung der meisten US-Zölle als «wichtigen Schritt zur Stabilisierung der Weltwirtschaft» begrüsst, aber nichts zu von der EU schon früher angekündigten Gegenmassnahmen gesagt. «Klare, vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren von Handel und Lieferketten unerlässlich», sagte von der Leyen am Donnerstag. Ob die EU die von ihr wegen früherer US-Zollschritte angekündigten Zollschritte jetzt noch umsetzen wird, sagte sie nicht.
Trump hatte in der vergangenen Woche höhere Zölle für Waren aus zahlreichen Ländern angekündigt, darunter 20 Prozent für EU-Staaten. Am Mittwoch sagte er dann, dieser Schritt werde für 90 Tage teilweise ausgesetzt. Statt 20 sollten in dieser Zeit 10 Prozent Zoll erhoben werden. Allerdings hatte er schon vor diesem Hin und Her Zölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium verhängt, woraufhin die EU Zölle im Umfang von rund 20 Milliarden Euro auf Waren aus den USA ankündigte, die ab der kommenden Woche schrittweise in Kraft treten sollen.
Von der Leyen liess nicht erkennen, dass sich an diesem Zeitplan etwas ändern wird. EU-Mitgliedstaaten wiederholten ihre Präferenz für eine Verhandlungslösung. Von der Leyen sagte, Ziel sei, «einen reibungslosen und für beide Seiten vorteilhaften Handel zu erreichen».
Ausserdem wolle die EU ihre Handelspartnerschaften diversifizieren, sagte von der Leyen. Die Union werde weiterhin «mit Ländern zusammenarbeiten, die 87 Prozent des Welthandels ausmachen und die unser Engagement für einen freien und offenen Austausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen teilen». Darüber hinaus werde die EU Handelsbarrieren innerhalb ihres Binnenmarktes abbauen. «Gemeinsam werden die Europäer gestärkt aus dieser Krise hervorgehen», sagte sie. (DPA)
Taiwan bereit für Zoll-Verhandlungen mit Trump
Die USA haben bei ihren Zoll-Ankündigungen auch Taiwan mit hohen Aufschlägen belegt. Aber das Land äussert sich zuversichtlich und scheint, eine gute Gelegenheit für zu sich zu erkennen.
Taiwan sieht sich für Verhandlungen über Zölle mit den USA gut vorbereitet. Die ostasiatische Inselrepublik habe Kommunikationskanäle mit Washington eingerichtet, sagte Taiwans Aussenminister Lin Chia-lung. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte 90-Tage-Pause der wechselseitigen Zölle ermögliche es, Gespräche über die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen Taiwan und den USA zu führen.
Die USA sind Taiwans wichtigster Verbündeter in der Auseinandersetzung mit China. Vor Reportern sagte Lin, dass sich Taiwan durch eine Partnerschaft mit den USA inmitten der Umstrukturierung globaler Lieferketten «eine vorteilhaftere und wirtschaftlich stabilere Position sichern könnte», was die Beziehungen beider Länder verbessern und schützen würde. (DPA)
Starkes Plus: SMI startet Aufholjagd
Nach der Aussetzung der Zölle durch US-Präsident Donald Trump ist die Schweizer Börse wieder nach oben geschossen. Kurz nach Handelsstart am Donnerstagmorgen stieg der SMI um 8,3 Prozent auf 11’785 Punkte – aktuell liegt er bei einem Plus von rund 6 Prozent.
Damit macht der SMI allerdings lediglich einen Teil der massiven Kursverluste der vergangenen fünf Börsentage wett. Für den Moment allerding zeigen sich die Marktteilnehmer erleichtert. (far)
Europäische Märkte legen deutlich zu
Das teilweise Einlenken von US-Präsident Donald Trump im internationalen Zollkonflikt sorgt für Aufatmen bei Handelspartnern und – zumindest vorerst – für Euphorie an den Börsen. Trump hatte nach grossen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren.
Allerdings geht er mit zusätzlicher Härte gegen China vor und erhöhte die Abgaben auf chinesische Einfuhren noch weiter. Sein Hin und Her bei den Zöllen und die daraus folgenden Marktschwankungen rufen indes auch viel Kritik hervor. Neben dem SMI legen auch andere europäische Märkte in einer ähnlichen Grössenordnung zu. Zuvor hatte schon der Nikkei in Japan mit Gewinnen von über 9 Prozent geschlossen.
Die grössten Gewinne bei den Blue Chips verzeichnen im frühen Geschäft Sandoz (+17%), Straumann (+16%), Kühne+Nagel (+15%), Adecco, Logitech und Partners Group (je +14%).
Leicht unterdurchschnittlich ziehen Givaudan (+5,6%) nach Zahlen an. Mit dem Umsatz zum ersten Quartal hat der Aromen- und Duftstoffproduzent indes die Erwartungen übertroffen. Einzige Verlierer sind im frühen Handel Lindt PS (-3,6%) und Swisscom (-1,2%).
Dollar wird stärker
Die Kehrtwende bei den US-Zöllen macht sich auch an den Devisenmärkten bemerkbar. So hat sich der US-Dollar zwar über Nacht auf 0,8514 von 0,8552 Fr. wieder etwas abgeschwächt. Im Vergleich zu den 0,8383 Franken vom Mittwochnachmittag – also bevor US-Präsident Trump seine kurz davor eingeführten Zölle wieder aussetzte – notiert der «Greenback» aber weiterhin klar höher.
Auch gegenüber dem Euro hat der Dollar wieder an Gewicht gewonnen. So kostete ein Euro zuletzt 1,1005 USD, nachdem er am Vortag noch deutlich über 1,10 notiert hatte. (SDA/far)
Bundesrat ist erleichtert über Zoll-Pausierung
Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat sich am Donnerstag erleichtert gezeigt über den Entscheid der USA, die Zölle 90 Tage lang auszusetzen. Aktuell gilt ein Niveau von 10 Prozent. Das sei besser als 31 Prozent, sagte Parmelin auf Fragen am Rande einer Medienkonferenz zum Thema EU-Forschungsprogramme. Die Schweiz habe damit Zeit gewonnen, um herauszufinden, was die USA wollten. Das grosse Problem bleibe aber die Unsicherheit. Auf die Frage, ob die Schweiz den USA konkrete Angebote unterbreite, sagte Parmelin, es gehe derzeit um «mögliche Themenfelder für Diskussionen». Verhandelt werde nicht.
Parmelin wurde auch gefragt, ob die Schweiz sich mit dem Telefonat von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter mit Donald Trump vor den USA in den Staub werfe. Trump hatte sich lustig gemacht über Länder, die nun anriefen und ihm «den Arsch küssten». Parmelin sagte dazu, in der Schweiz gebe es eine andere Kuss-Tradition. Man küsse sich auf den Mund oder auf die Wange. (wal)
Deflation drückt weiter auf Chinas Wirtschaft
Inmitten des sich zuspitzenden Handelsstreits mit den USA kämpft Chinas Wirtschaft weiter mit Deflationsdruck. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, sank der Verbraucherpreisindex im März um 0,1 Punkte im Vergleich zum selben Vorjahresmonat. Analysten hatten im Vorfeld keine Veränderung erwartet. Bereits im Februar hatten die Verbraucherpreise stärker als erwartet nachgegeben.
Pekings Statistiker begründeten die Entwicklung mit mehr frischen Lebensmitteln auf den Markt durch wärmeres Wetter und mit einem niedrigeren Ölpreis. ING-Bank-Analyst Lynn Song schrieb, der Index habe unter dem bestehenden Preisdruck den Sprung über die Null-Grenze nicht geschafft. Zusammen mit einer Eskalation der Zölle ergebe sich ein geeignetes Zeitfenster für die chinesische Volksbank, um die Geldpolitik wieder zu lockern, erklärte er.
Eintauschprogramme für mehr Konsum
Deflation ist das Gegenteil von Inflation. Zwar führt diese dazu, dass Käufer mehr für ihr Geld bekommen. Ökonomen halten eine solche Entwicklung aber langfristig für schädlich, da Firmen dadurch weniger verdienen, was Löhne und Arbeitsplätze bedrohen kann.
China kämpft schon länger mit einer schwachen Inlandsnachfrage. Peking machte die Ankurbelung des Konsums deshalb zur obersten Priorität für dieses Jahr. Derzeit versucht die Regierung etwa mit einem Eintauschprogramm alter gegen neue Geräte oder Autos die Kauflaune zu verbessern. Lynn rechnete allerdings damit, dass die Massnahme wenig zu einem höheren Preisniveau beitragen dürfte, da diese den Konsum mit Rabatten subventioniert. (DPA)
SMI mit hohen Gewinnen erwartet
Am Schweizer Aktienmarkt zeichnen sich am Donnerstag nach der Kehrtwende bei den US-Zöllen wie an anderen Börsen weltweit hohe Gewinne ab. Trump setzte am Vorabend die kurz davor in Kraft getretenen «reziproken» Zölle ausser für China wieder aus – zumindest für 90 Tage. Vorerst soll einzig ein universeller Zollsatz in Höhe von 10 Prozent gelten. In der Folge zogen der Dow Jones um knapp 8 Prozent, der S&P 500 um mehr als 9 Prozent und der Nasdaq Composite gar um über 12 an.
Beim Broker IG notiert der SMI derzeit 7,4 Prozent oder gut 800 Punkte höher bei rund 11’660 Punkten. Damit würde in etwa die Hälfte des massiven Absturzes um mehr als 13 Prozent allein über die vergangenen fünf Börsentage wieder wettgemacht. In ähnlichem Mass erholen sich auch der Nikkei In Japan oder der vorbörsliche Dax in Deutschland.
Auch am Devisenmarkt schlägt sich der Kurswechsel der USA nieder. So hat sich der Schweizer Franken bereits am Mittwochabend gegenüber dem US-Dollar und dem Euro wieder abgeschwächt, nachdem er zuvor im Bereich von Allzeit- oder Mehrjahreshochs notiert hatte.
Unsicherheit bleibt laut Economiesuisse bestehen
Nach dem Kurswechsel von US-Präsident Donald Trump in seiner Zollpolitik bleibt die Unsicherheit für Unternehmen laut dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse bestehen. Zölle von zehn Prozent auf Schweizer Exporte seien noch immer hoch, sagte Jan Atteslander, Leiter Aussenwirtschaft beim Dachverband, zum Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).
Auch die vorerst gesenkten Zölle seien im Fall der Schweiz «ungerechtfertigt», sagte Atteslander in der SRF-Sendung «Heute Morgen» vom Donnerstag. Insgesamt sei die Kehrtwende aber eine gute Nachricht für die Schweizer Wirtschaft. Diese war zuvor mit US-Importzöllen von 31 Prozent konfrontiert.
Die Schweizer Firmen würden nun analysieren, welche Auswirkungen die US-Importzölle von zehn Prozent auf sie hätten. Die Unternehmen würden «vor allem nach vorne schauen», sagte der Vertreter von Economiesuisse.
Der Zollsatz von zehn Prozent auf Importe in die USA soll vorerst für 90 Tage gelten. Das verschaffe der Diplomatie Zeit, sagte Atteslander. Vom Bundesrat erwarte der Wirtschaftsdachverband, dass er tue, was er in den letzten Tagen «sehr gut» gemacht habe: Einen kühlen Kopf bewahren, entschlossen handeln und mit den USA im Gespräch bleiben. (SDA)
Vor Zoll-Rückzieher: Trump riet Anlegern zum Kauf an der Börse
Kurz bevor US-Präsident Donald Trump seinen Rückzieher im Handelskonflikt bekanntgab, hat er in den sozialen Medien einen Finanztipp abgegeben. «Dies ist eine grossartige Zeit zum Kaufen!!! DJT», schrieb er um 9.37 Uhr (Ortszeit) in den für ihn bekannten Versalien auf seiner Webseite Truth Social. Weniger als vier Stunden später nahm Trump einen Teil der zuvor von ihm verhängten Zölle für vorerst 90 Tage zurück. Die Aktienmärkte reagierten mit einem deutlichen Aufschwung. Der Markt, gemessen am Aktienindex S&P 500, der die Aktien von 500 führenden börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst, gewann etwa vier Billionen Dollar beziehungsweise 70 Prozent des Wertes zurück, den er in den vorangegangenen vier Handelstagen verloren hatte.
«Er liebt das, diese Kontrolle über die Märkte, aber er sollte besser vorsichtig sein», sagte der Trump-Kritiker und ehemalige Ethik-Anwalt des Weissen Hauses, Richard Painter, und wies darauf hin, dass das Wertpapierrecht den Handel mit Insiderinformationen verbietet. «Die Leute, die gekauft haben, als sie diese Nachricht sahen, haben eine Menge Geld verdient.»
Die Frage ist, ob Trump bereits eine Pause der Zölle in Erwägung zog, als er die Nachricht veröffentlichte. Auf die Frage, wann er zu seiner Entscheidung gekommen sei, gab Trump eine ungenaue Antwort. «Ich würde sagen, heute Morgen», sagte er. «In den letzten Tagen habe ich darüber nachgedacht.» Dann fügte er hinzu: «Ziemlich früh heute Morgen.»
Trump Media mit Plus von 22 Prozent
Ein weiteres Kuriosum des Beitrags war Trumps Unterschrift mit seinen Initialen. DJT ist auch das Aktiensymbol der Trump Media and Technology Group, der Muttergesellschaft der Social-Media-Plattform Truth Social des Präsidenten. Das Weisse Haus wurde dazu befragt, äusserte sich aber zunächst nicht. Auch wenn unklar war, ob Trump eine Empfehlung für den Kauf von Aktien im Allgemeinen, oder die seines Unternehmens gab, hielt das die Leute nicht davon ab, Geld in Trump Media zu investieren. Das Unternehmen schloss mit einem Plus von 22,67 Prozent ab. Trumps 53-prozentige Beteiligung an der Firma, die jetzt von einem Trust unter der Kontrolle seines ältesten Sohnes Donald Trump Jr. gehalten wird, stieg an diesem Tag um 415 Millionen US-Dollar.
Trump Media wurde noch von der Tesla-Aktie von Regierungsberater Elon Musk übertroffen. Der Kursanstieg von Tesla am Mittwoch hat das Vermögen von Musk um 20 Milliarden US-Dollar vermehrt.
Trump «sendet die Botschaft aus, dass er den Markt effektiv und ungestraft manipulieren kann», sagte Kathleen Clark, eine Expertin für Regierungsethik an der Washington University School of Law.
Angesichts von grossen Verwerfungen auf den Märkten hat Trump am Mittwoch einen Teil der von ihm verhängten Zölle für vorerst drei Monate zurückgenommen. Es werde aber in diesem Zeitraum weiterhin ein gesenkter Zollsatz von zehn Prozent gelten, schrieb er. Zugleich kündigte der US-Präsident an, die Zölle auf chinesische Waren auf insgesamt 125 Prozent anzuheben. (DPA)
Tokios Börse zieht kräftig an
Die Aktienbörse in Tokio hat angesichts der überraschend von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zollpause zur Aufholjagd angesetzt. Nach der kräftigen Kurserholung an der Wall Street schoss auch der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Tokio steil nach oben.
Runde eine Stunde nach Handelsbeginn notierte das Börsenbarometer einen satten Aufschlag von 2664,62 Punkten oder 8,40 Prozent und notierte beim Zwischenstand von 34’378,65 Punkten.
Trump hatte zuvor nach heftigen Turbulenzen an den Börsen und Finanzmärkten seinen Kurs geändert und gerade erst in Kraft getretene Zusatzzölle für 90 Tage ausgesetzt. Für die meisten Länder soll aber weiter ein allgemeiner Importzoll von zehn Prozent gelten. Die Zölle für Waren aus Japans Nachbarland China erhöhte Trump unterdessen weiter auf nun 125 Prozent. (SDA)
Börsen in Ostasien im Plus
Die Aktienbörsen in Ostasien haben angesichts der überraschend von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zollpause zur Aufholjagd angesetzt. Nach der kräftigen Kurserholung an der Wall Street schoss auch der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Tokio steil nach oben. Rund zweieinhalb Stunden nach Handelsbeginn notierte das Börsenbarometer einen satten Aufschlag von 2698,44 Punkten oder 8,51 Prozent und notierte beim Zwischenstand von 34’412,47 Punkten. Auch in China und Südkorea kletterten die Kurse deutlich, in Deutschland öffnet die Börse erst einige Stunden später.
Trump hatte zuvor nach heftigen Turbulenzen an den Börsen und Finanzmärkten seinen Kurs geändert und gerade erst in Kraft getretene Zusatzzölle für 90 Tage ausgesetzt. Für die meisten Länder soll aber weiter ein allgemeiner Importzoll von zehn Prozent gelten. Die Zölle für Waren aus China erhöhte Trump unterdessen weiter auf nun 125 Prozent.
Trotz weiterer Zölle gegen China öffneten die Märkte in der Volksrepublik und der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong positiv. Der CSI-300-Index, der die wichtigsten chinesischen Festlandaktien abbildet, lag zu Beginn bei 3749,13 Punkten und stieg damit 1,7 Prozent im Vergleich zum Vortagsschluss. In Hongkong öffnete der Hang-Seng-Index bei 20’810,43 Punkten und damit einem Plus von 2,7 Prozent. An der Börse in Seoul kletterte der Leitindex KOSPI um mehr als 5 Prozent.
In Taiwan reagierten die Anleger noch deutlich positiver. Der Leitindex des Inselstaates sprang zur Eröffnung um 9,2 Prozent hoch. Taiwan, das sich einer ständigen Bedrohung durch China ausgesetzt sieht, das die Inselrepublik zu seinem Gebiet zählt und sie sich einverleiben will, sagte Washington seine Bereitschaft zu, über die Reduzierung aller Zölle zu verhandeln und mehr Waren aus den USA zu importieren. Die USA sind Taiwans wichtigster Verbündeter im Konflikt mit China.(DPA)
Trump pausiert Zölle für 90 Tage
Trump verkündet auf seiner Plattform Truth Social eine 90-tägige Zollpause für die meisten der betroffenen Länder. Während diesem Zeitraum solle ein universeller Zollsatz in Höhe von 10 Prozent gelten. Für China gilt dies aber nicht. Im Gegenteil: «Aufgrund des mangelnden Respekts, den China den Weltmärkten entgegenbringt, erhöhe ich hiermit mit sofortiger Wirkung den von den Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber China erhobenen Zollsatz auf 125 Prozent», schreibt er.
Vielen anderen Ländern will er eine Verschnaufpause geben. Er schreibt: «Umgekehrt und auf der Grundlage der Tatsache, dass mehr als 75 Länder Vertreter der Vereinigten Staaten, einschliesslich des Handelsministeriums, des Finanzministeriums und des USTR, angerufen haben, um über eine Lösung für die diskutierten Themen in Bezug auf Handel, Handelsschranken, Zölle, Währungsmanipulationen, und nicht monetäre Zölle zu verhandeln, und dass diese Länder auf meine nachdrückliche Anregung hin keine Vergeltungsmassnahmen gegen die Vereinigten Staaten ergriffen haben, habe ich eine 90-tägige Pause und einen während dieses Zeitraums deutlich gesenkten Gegenseitigkeitstarif von 10 Prozent genehmigt, der ebenfalls sofort wirksam wird.»
Grund für Rückzieher: «Verbreitete Unruhe und Angst»
Trump hat nach seinen eigenen Worten im Handelskonflikt eingelenkt, weil sich wegen der von ihm verhängten Zölle Unruhe und Angst breit gemacht habe. Er rechne damit, dass es nun zu Einigungen mit den betroffenen Ländern kommen werde, aber betonte am Mittwoch gegenüber Journalisten: «Noch ist nichts zu Ende.»
Tatsächlich war der Druck von den Finanzmärkten enorm gewesen, nach tagelangen Turbulenzen an den Börsen wieder zurückzurudern. Am Mittwoch nahm Trump dann einen Teil der von ihm verhängten Zölle für vorerst 90 Tage zurück. Es werde aber in diesem Zeitraum weiterhin ein gesenkter Zollsatz von zehn Prozent für fast alle Importe gelten, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Zugleich kündigte der US-Präsident an, die Zölle auf chinesische Waren auf insgesamt 125 Prozent anzuheben. (spo/AP)
Zölle gegen China werden auf 125 Prozent angehoben
Die USA heben die Zölle auf Einfuhren aus China weiter an. US-Präsident Donald Trump schrieb auf der Plattform Truth Social, er erhöhe den Zollsatz auf Einfuhren aus China mit sofortiger Wirkung auf 125 Prozent. (DPA)
Führender Demokrat: «Das ist Chaos»
Der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, kritisierte das wirtschaftspolitische Vorgehen des Präsidenten scharf. «Das ist Chaos», sagte Schumer. «Er ändert die Dinge von Tag zu Tag. Seine Berater streiten sich untereinander und beschimpfen sich gegenseitig. (…) Mit so einer Unberechenbarkeit, so derart mangelhafter Kenntnis dessen, was in der Welt geschieht, kann man kein Land regieren.»
Trumps Finanzminister Scott Bessent bemühte sich indes, das Vorgehen seines Chefs als Erfolg darzustellen – es sei «von Anfang an» dessen Strategie gewesen, die mehr als 75 Länder dazu gebracht habe, an den Verhandlungstisch zu kommen. Bessent ging auch auf die Marktschwankungen ein, die Trumps Zollpolitik in den vergangenen Tagen verursacht hatte. Die Börsen bekämen nun mehr Gewissheit, argumentierte er. «Man könnte sogar sagen, er hat China in eine schlechte Lage gebracht. Sie haben reagiert. Sie haben sich der Welt als schlechte Akteure gezeigt.» (DPA)
Nach angekündigter Zollpause: US-Börse zieht an, Ölpreise springen ins Plus
Kurz nach Donald Trumps angekündigter Zollpause springen die Aktienkurse in den USA an. Der Dow Jones Industrial notierte zuletzt 6,6 Prozent höher bei 40’133 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 7,8 Prozent auf 5’372 Zähler aufwärts. Der von den grossen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 gewann 9,7 Prozent auf 18.756 Punkte.
Die zuletzt arg gebeutelten Aktien der «Glorreichen Sieben», der sieben bedeutendsten US-Tech-Unternehmen, sprangen in Reaktion auf die Trump-Ankündigungen kräftig an. Amazon, Meta, Nvidia, Alphabet, Microsoft, Apple und Tesla verbuchten zuletzt Kursaufschläge zwischen 6,4 und 14,0 Prozent.
Noch stärker profitierten die Aktien von US-Fluggesellschaften von der Trump-Ankündigung. So schnellten die Papiere von Delta Air Lines und United Airlines um jeweils 19 Prozent nach oben. Jene von American Airlines gewannen mehr als 13 Prozent.
Die zuvor erheblich unter Verkaufsdruck stehenden Papiere aus der US-Pharmaindustrie erholten sich ebenfalls deutlich. Eli Lilly, Pfizer, Merck & Co und Johnson & Johnson notierten zuletzt zwischen 1 und 2 Prozent im Plus. Zuvor waren sich nach Aussagen von Trump über deutliche Zölle auf importierte Pharmazeutika deutlich abgesackt.
Auch die Ölpreise sind im US-Handel deutlich gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni stieg zuletzt um 1,15 US-Dollar auf 63,97 Dollar. Zuvor war der Brent-Preis erstmals seit Anfang 2021 unter die Marke von 60 Dollar gerutscht. Der Preis für die US-Sorte WTI kletterte zuletzt um 1,03 Dollar auf 60,61 Dollar. (DPA)
«Offene Atmosphäre»: Karin Keller-Sutter hat mit Donald Trump telefoniert
Bundespräsidentin Karin Keller-Suter hat mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. «In einem Telefonat habe ich Präsident Donald Trump die Haltung der Schweiz zum bilateralen Handel und Möglichkeiten, die Ziele der USA zu adressieren, erläutert», schrieb sie auf X. «Wir sind übereingekommen, die Gespräche im Interesse beider Länder fortzusetzen.»
Laut Keller-Sutters Departement dauerte das Telefongespräch 25 Minuten. Es habe in einer offenen Atmosphäre stattgefunden, sagt Sprecher Pascal Hollenstein.
Familie Hayek deckt sich nach Kurseinbruch mit Swatch-Aktien ein
Die Familie Hayek hat sich in den letzten Tagen mit 381’000 Namensaktien des Uhrenkonzerns Swatch im Wert von 9,8 Millionen Franken eingedeckt. Das berichtet das Newsportal Cash.ch unter Berufung auf AWP.
Die Namensaktien wurden am Freitag und Samstag erworben. Am Freitag kosteten sie 26,19 Franken pro Stück, am Montag noch 25,46 Franken.
SDA/DPA/Redaktion Tamedia
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