Trumps Zölle im TickerWelthandel könnte wegen Zöllen um bis zu 1,5 Prozent zurückgehenHongkong setzt Warenversand in die USA ausTrump: «Der Ball liegt bei China»
Der US-Präsident hat die Zölle ausgesetzt – ausser für China. Wie es um Elektronikprodukte steht, bleibt unklar. Verfolgen Sie hier die neusten Entwicklungen.
Franken und US-Dollar: Trump beschädigt den Dollar. So reagieren die Anleger.
Ticker zu den USA unter Trump: Verfolgen sie hier die neuesten Entwicklungen.
Kommentar zum Zollchaos: Trumps wunderschöner Flop.
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Apple umgeht hohe Zölle für iPhones via Indien
Apple hat gemäss einem Reuters-Bericht einen Weg gefunden, um die hohen US-Zölle auf chinesische Produktev zu umgehen. So sollen gemäss einer Quelle des US-Unternehmens bereits sechs Frachtflugzeuge aus Indien in die USA geflogen sein. An Bord waren jeweils 100 Tonnen iPhones, insgesamt rund 1,5 Millionen Geräte.
Gemäss Reuters habe Apple mit den indischen Behörden Abmachungen getroffen, um die Zollabfertigung in Chennai in Südindien zu beschleunigen. So soll mittlerweile jedes fünfte in die USA importierte iPhone aus Indien stammen. Apple will damit verhindern, dass die Preise für die Geräte stark steigen, nachdem US-Präsident Donald Trump die Zölle auf chinesische Waren auf 145 Prozent erhöht hat.
Für Produkte aus Indien sind derzeit in den USA die globalen 10 Prozent fällig, ohne Zollpause wären es 26 Prozent gewesen, also deutlich weniger als für China. Apple hat zudem die Produktion in Chennai ausgebaut und lässt in der Foxconn-Fabrik nun auch sonntags arbeiten. Damit will das einst wertvollste Unternehmen seine Lieferketten weiter diversifizieren.
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Neue Gegenzölle Chinas setzen Börsen unter Druck
Die neueste Eskalation im Handelskrieg zwischen China und den USA hat die Börsen und den Dollar am Freitagmorgen weiter unter Druck gesetzt. In Reaktion auf die jüngste weitere Anhebung der US-Zölle hat Peking seinerseits eine Erhöhung der Zölle auf Waren aus den USA von 84 auf 125 Prozent angekündigt. Diese sollen ab dem (morgigen) Freitag gelten.
Der Gegenschlag aus Peking versetzte den Börsen in Europa einen Schlag in die Magengrube. Der Schweizer Leitindex SMI drehte in die Verlustzone und fiel unter die Marke von 11’200 Punkten. Gegen 10.40 Uhr notiert der SMI bei 11’100 Zählern um 1,3 Prozent unter dem Vortagesschluss. Auch der deutsche Leitindex Dax gab um 1,1 Prozent nach, während die französische Börse um 0,8 im Minus liegt.
Weit vorne bei Verlierern stehen Zykliker wie ABB (-3,8%), Sonova (-3,2%) oder Logitech (-2,6%). Der Computerzubehörhersteller hat einen grossen Anteil seiner Produktion in China und liefert die Produkte in die USA. Damit ist Logitech stark von den immer höheren Zöllen betroffen. (DPA)
China erhöht Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent
China zieht im Handelsstreit mit den USA nach: Die Gegenzölle auf US-Waren sollen nun auf 125 Prozent steigen, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrates mitteilte. Wenn die Regierung in Washington auch in Zukunft Zölle auf chinesische Waren erhebt, die in die USA exportiert werden, werde China dies ignorieren, teilte die Behörde weiter mit.
Die Zölle hätten ein Niveau erreicht, bei dem für US-Waren, die nach China exportiert würden, keine Marktakzeptanz mehr bestehe, hiess es weiter. Inkrafttreten soll die Massnahme laut Mitteilung am 12. April.
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor verkündet, die Zölle auf Importe aus China noch weiter auf 125 Prozent zu erhöhen. Anschliessend hatte die US-Regierung mitgeteilt, bereits eingeführte Zölle in Höhe von 20 Prozent nicht einberechnet zu haben. Damit liegt der Sonderzollsatz gegen China nun bei 145 Prozent, während Trump parallel für andere Länder bestimmte Aufschläge vorübergehend ausgesetzt hatte.
Peking will sich nicht erpressen lassen
Trump begründete den Schritt damit, dass China den Weltmärkten «mangelnden Respekt» entgegenbringe. Peking hatte zuvor als Reaktion auf die US-Zollankündigungen der vergangenen Tage klargemacht, dass es im Zollstreit bereit sei, «bis zum Ende zu kämpfen», und warf den USA «Erpressung» vor.
Zugleich wirbt China bei anderen Handelspartnern um bessere Beziehungen. Bei einem Treffen mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez warb Peking für eine Zusammenarbeit mit der EU im globalen Handelskonflikt. Zuvor hatten auch EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und der chinesische Handelsminister Wang Wentao telefonisch über mehr wirtschaftlichen Austausch beider Seiten gesprochen. (DPA)
Meta und X: EU bereitet Strafen gegen US-Tech-Konzerne vor
Die EU-Kommission steht kurz vor dem Abschluss mehrerer Ermittlungen gegen grosse US-Tech-Unternehmen wie Meta und X. In einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» kündigte Henna Virkkunen, Europas führende Digitalpolitikerin, an, dass in den kommenden Wochen bis Monaten mit Sanktionen zu rechnen sei. Diese Verfahren, die sich unter anderem mit Wettbewerbsverstössen und dem Umgang mit illegalen Inhalten befassen, könnten zum politischen Druckmittel im Handelskonflikt mit den USA werden.
Virkkunen, die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für Technische Souveränität, Sicherheit und Demokratie ist, betont, dass es nicht primär um hohe Geldstrafen geht. Vielmehr ziele die EU darauf ab, die Einhaltung der neuen Regeln der Gesetze über digitale Dienste (DSA) und digitale Märkte (DMA) sicherzustellen. Diese sollen einen fairen Wettbewerb und die Kontrolle illegaler Inhalte im digitalen Raum garantieren.
Franken auf Höchstkursen zu Euro und Dollar
Der Schweizer Franken macht seinem Namen als sicherer Hafen derzeit wieder alle Ehre. Grund dafür ist die erratische Zoll- und Wirtschaftspolitik von US-Präsidenten Donald Trump, die Anleger aus dem Dollar in den Franken drängt.
Am Freitagmorgen kostet der US-Dollar noch 0,8203 Franken, das sind mehr als drei Rappen weniger als 24 Stunden zuvor. In der Nacht auf Freitag war der Kurs gar bis auf 0,8141 gefallen – ein Rekordtief. Seitdem hat sich das Paar nur wenig erholt. Zum Euro hat der Schweizer Franken im gleichen Zeitraum um rund einen Rappen auf 0,9273 zugelegt.
Derweil wird das Währungspaar Euro/Dollar mit 1,1302 nach 1,1216 am Vorabend und 1,0991 am Donnerstagmorgen bewertet. In der Nacht auf Freitag stieg der Euro gar bis zu 1,1383 Dollar und damit auf das höchste Niveau seit etwas mehr als zwei Jahren.
Grund für die Stärke des Frankens ist die Verunsicherung der Anleger durch die Unberechenbarkeit des US-Präsidenten. Dies führe dazu, dass Anleger ihr Geld aus dem Dollar abziehen würden, sagte ein Händler.
Belege dafür seien neben der Schwäche des Dollars auch der deutliche Anstieg der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen. Und dieser Trend könnte noch anhalten, denn der Handelskrieg dürfte noch andauern, hiess es am Markt. Das erratische und aggressive Vorgehen von Trump habe viel Vertrauen zerstört. (SDA)
SMI vorbörslich leicht im Plus
Der schwelende internationale Handelskonflikt bleibt auch am Freitag das Hauptthema an den Börsen und sorgt für Unruhe. Während die Kurse in Japan deutlich nachgeben und damit den negativen Vorgaben der Wall Street gefolgt sind, haben sich die chinesischen Märkte stabilisiert.
Dagegen signalisiert der Broker IG für den Schweizer SMI vorbörslich ein Plus von knapp einem halben Prozent. Für den deutschen DAX wird gar ein Aufschlag von 0,7 Prozent prognostiziert.
US-Märkte fallen wieder
Am Vortag hatten zahlreiche Märkte mit Erleichterung auf die Zollpause von 90 Tagen des US-Präsidenten Donald Trump reagiert und kräftig zugelegt. Die US-Aktienmärkte legten dagegen am Donnerstag wieder den Rückwärtsgang ein.
Der Dow Jones Industrial schloss 2,5 Prozent tiefer und der marktbreite S&P 500 verlor 3,5 Prozent. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Ende nach einem schwankungsanfälligen Handel um 4,2 Prozent abwärts. Tags zuvor hatten die US-Börsen wegen der Zollpause für viele Länder – ausser China – kräftig zugelegt.
SMI mit Plus von 3,3 Prozent
Der Schweizer SMI legte am Donnerstag in der Spitze um über 8 Prozent zu, verlor dann aber den Grossteil der Gewinne wieder und zum Schluss blieb noch ein Plus von 3,3 Prozent. Grund dafür waren neue Zölle für China.
Denn Trump treibt den Handelskonflikt mit China mit Wucht weiter voran. Die US-Zölle gegen China belaufen sich auf insgesamt 145 Prozent – und nicht 125 Prozent, wie das Weisse Haus zuletzt mitgeteilt hatte. Das bestätigte zuletzt ein Mitarbeiter der US-Regierungszentrale in Washington. (SDA)
Asiens Börsen schwächeln, USA unter Druck
Die unübersichtliche Lage beim Zollkonflikt der USA mit dem Rest der Welt hat weiter für Unruhe an den Börsen gesorgt. Die Aktienbörsen in Ostasien stiegen am Freitagmorgen leicht unter dem Niveau des Vortages ein.
Der Nikkei-Index in Tokio notierte rund zweieinhalb Stunden nach Handelsbeginn am Freitag mit einem Abschlag von 4,22 Prozent beim Zwischenstand von 33’148,45 Punkten.
In China und der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong gaben der Shanghai-Composite-Index in den ersten rund anderthalb Stunden 0,2 Prozent und der Hang-Seng-Index 0,4 Prozent nach. Auch an der Börse in Seoul startete der Leitindex KOSPI zunächst mit einem leichten Minus.
Nach dem fulminanten Aufschwung vom Vortag legten die US-Aktienmärkte zunächst wieder den Rückwärtsgang ein. Der weiter schwelende internationale Handelskonflikt bleibt auch am Freitag das Hauptthema an den Börsen.
Der SMI verzeichnete gestern einen positiven Abschluss. Er schloss mit einem Plus von 3,3 Prozent bei 11’245 Punkten. (SDA)
Novartis will 23 Milliarden in US-Standorte investieren
Novartis gab am Donnerstag bekannt, dass es 23 Milliarden Dollar für den Bau und die Erweiterung von zehn Anlagen in den USA ausgeben will. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Grund dafür ist die erneute Drohung Trumps, Importzölle auf Arzneimittel einzuführen.
Der Schweizer Arzneimittelhersteller plant zudem den Bau von sechs neuen Produktionsanlagen, von denen einige zur Herstellung pharmazeutischer Rohstoffe bestimmt sind. Auch soll ein neuer Forschungs- und Entwicklungsstandort in San Diego, Kalifornien, aufgebaut werden.

Novartis sei bestrebt, alle Medikamente, die es an Amerikaner verkauft, in den USA zu produzieren, anstatt sie zu importieren, sagte Novartis-Chef Vas Narasimhan in einem Interview. «Wir glauben, dass wir die Zölle bewältigen können – auch wenn sie natürlich sehr schmerzhaft sein werden», wird er von Reuters zitiert. Die Zölle seien ein Faktor hinter der milliardenschweren Investition, jedoch nicht der treibende Faktor.
Schon zuvor hatte das Unternehmen erklärt, im Rahmen einer «USA-First»-Strategie zu einem der fünf grössten Akteuren des amerikanischen Pharmamarktes aufsteigen zu wollen. (spo)
Lesen Sie hier: Pharmaindustrie transportiert so viele Medikamente wie möglich in die USA
China: Noch keine Reaktion auf neue Zollerhöhungen, Trump zeigt sich optimistisch
Am Donnerstag traten die angekündigten chinesischen Vergeltungszölle auf US-Importe offiziell in Kraft. Für Einfuhren aus den USA nach China greifen damit nun Sonderabgaben in Höhe von 84 Prozent. Diesen Schritt hatte Peking allerdings schon vor Trump jüngster Eskalation angekündigt.
Bisher kam aus China noch keine Reaktion auf die abermalige Erhöhung der US-Zölle auf 125 Prozent – auch nicht auf die neue Berechnung mit Gesamtzöllen in Höhe von 145 Prozent.
Trump äusserte sich trotz der grossen Spannungen jedoch optimistisch, dass es am Ende gelingen werde, in dem Handelskonflikt mit China eine Verhandlungslösung zu finden. «Wir würden gerne eine Einigung erzielen», sagte der Republikaner bei einer Kabinettssitzung in Washington. Mit dem aktuellen Vorgehen würden die bisherigen Ungleichgewichte im Handel mit China lediglich ausbalanciert, argumentierte er und betonte: «Ich denke, dass wir am Ende etwas ausarbeiten werden, das für beide Länder sehr gut ist.» (DPA)
Wegen Zollunsicherheit: US-Anleihen weiter unter Druck
Die Turbulenzen bei US-Anleihen bleiben. Insbesondere langlaufende Papiere stehen unter Verkaufsdruck. Im Gegenzug stieg die Rendite, also der Kapitalmarktzins der richtungsweisenden zehnjährigen Anleihe auf 4,37 Prozent. Deutlich stärker legten die Renditen von dreissigjährigen Anleihen zu. Sie näherten sich wieder der Marke von 5 Prozent an.
Mit Anleihen nimmt ein Staat Geld am Kapitalmarkt auf. Er kann so seine Staatsausgaben decken. Investoren verlangen nun aber höhere Risikoaufschläge, sprich höhere Zinsen für ihr langfristig verliehenes Geld.
Entwicklung könnte für US-Regierung teuer werden
Die US-Regierung ist stark auf den Anleihenmarkt angewiesen, um Ausgaben zu finanzieren. Sollte die Entwicklung anhalten, könnte dies für die Regierung in Washington teurer werden. Sie müsste Anlegern höhere Zinsen bieten, wenn sie Schulden aufnimmt. Kosten für den Schuldendienst würden steigen.
Trump hat aber teure Wahlversprechen gemacht. Die USA sind also auf niedrige Zinsen auf ihre Staatsanleihen angewiesen, um Schulden auch künftig finanzieren zu können.
Die Schuldenlast der USA ist in den vergangenen Jahren bereits stark gestiegen. Der Schuldenstand ist mit 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts deutlich höher als etwa in Deutschland. Hinzu kommt, dass sich langfristige Kapitalmarktzinsen und damit auch Bauzinsen an Anleihen orientieren. Firmenkredite und langfristige Hypotheken in den USA würden also teurer.
Chinas Rolle bei US-Anleihen
Konjunkturängste bleiben auch nach Trumps abrupter Zollwende bestehen – zumal die Zeichen im Handelskrieg zwischen den USA und China alles andere als auf Entspannung stehen.
Für Unruhe sorgt auch, dass China bei einem weiter eskalierenden Konflikt mit einem Verkauf von Teilen seiner hohen Bestände an US-Anleihen gegenhalten könnte. Trump hatte die Zölle für China nochmals angehoben. Zudem sind die gerade in Kraft getretenen Zölle nur für 90 Tage ausgesetzt worden.
China hält unter den ausländischen Inhabern derzeit nach Japan den zweitgrössten Anteil an US-Staatsanleihen. Peking könnte durch seine Anleihepolitik jetzt versuchen, die USA unter Druck zu setzen. Experten befürchten bei einem Verkauf erhebliche Turbulenzen.
Das Vorgehen von Trump könnte auch das Vertrauen in den US-Finanzmarkt nachhaltig belasten. Bisher galten US-Anleihen immer als sicherer Hafen. Dieser Status kann zunehmend infrage gestellt werden. (DPA)
Weisses Haus stellt klar: Zölle auf China-Importe betragen 145 Prozent
Der US-Zollsatz auf chinesische Importe beträgt nach der gestrigen Erhöhung effektiv 145 Prozent. Das bestätigte ein Beamter des Weissen Hauses gegenüber «CNBC».
Denn was zu den 125 Prozent noch dazukommt, sind die 20-prozentigen Fentanyl-Zölle gegen China. Diese hat Donald Trump in den Monaten zuvor gegen China verhängt – und zwar wegen der Rolle des Landes bei der Herstellung der Droge Fentanyl, die im grossen Stil in die USA geschmuggelt wird. Trump verkündete mit dieser Begründung bereits Anfang Februar Zölle in Höhe von 10 Prozent auf Einfuhren aus China. In einem zweiten Schritt wurden die dann verdoppelt auf 20 Prozent. Und diese 20 Prozent gelten weiter – müssen also zu den 125 Prozent hinzuaddiert werden.
Die Lücke bei der Berechnung fiel erst auf, als die US-Regierungszentrale nach Trumps gestriger Ankündigung die formale, schriftliche Anordnung zu der Zoll-Erhöhung veröffentlichte. Denn aus der Anordnung geht hervor, dass sich Trump bei dem Zoll-Sprung auf 125 Prozent lediglich auf jene Sonderabgaben bezog, die er seit Anfang April als Teil seiner sogenannten wechselseitigen Zölle verhängt hatte.
Es sei «bemerkenswert», schreibt die «New York Times», dass in den letzten 24 Stunden so wenig Klarheit über die Höhe der US-Zollsätze gegenüber China herrschte. Denn für einen Importeur chinesischer Produkte kann der Unterschied zwischen 125 und 145 Prozent Tausende von Dollar ausmachen. (spo/DPA)
US-Aktienkurse sinken nach sprunghaften Aufwärtstrend wieder
Nach Trumps angekündigter Zollpause schoss der US-Aktienmarkt am Mittwoch zunächst in die Höhe – und verzeichnete, wie «CNN» berichtet, am Mittwochabend seinen drittbesten Tag in der modernen Geschichte. Fast jedes Unternehmen im S&P 500 legte zu.
Am Donnerstag zeigte sich wieder ein Abwärtstrend, schreibt die «New York Times». Dieser verstärkte sich, nachdem das Weisse Haus klarstellte, dass die Zölle auf China tatsächlich bei 145 Prozent lägen. Der Dow Jones ist am Donnerstag bisher um mehr als 1’300 Punkte oder 3,3 Prozent gefallen. Der S&P 500 hat 4 Prozent und der Nasdaq Composite 4,5 Prozent verloren. (spo)
SMI schliesst 3,3 Prozent im Plus
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag dank der am Vorabend angekündigten Zollpause der USA deutlich fester geschlossen. Der Leitindex SMI beendet den Handel 3,3 Prozent im Plus, nachdem er am Vortag noch mehr als 4 Prozent verloren hatte. (SDA)
Länder im Süden Afrikas erleichtert über Zollpause
Länder im südlichen Teil des afrikanischen Kontinents haben sich erleichtert gezeigt über die von US-Präsident Donald Trump ausgerufene Verschnaufpause im Zollkonflikt. «Dies gibt uns die Möglichkeit, über eine Senkung der Zölle zu verhandeln, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen», sagte Lesothos Handels- und Industrieminister Mokhethi Shelile. Das Land ist auf die Produktion und den Export von Kleidung in die USA angewiesen – etwa für Marken wie Levi’s. Lesotho befürchtet, durch die von den USA erhobenen Zölle die Hälfte seines Bekleidungssektors zu verlieren.
In Madagaskar, das 80 Prozent der weltweit verbrauchten Vanille liefert, erklärten Exporteure, Regierung und Industrievertreter hätten Zeit gewonnen, sich zu treffen und das weitere Vorgehen zu besprechen.
Der südafrikanische Handels- und Industrieminister Parks Tau sagte dem Sender Radio 702, zwar sei sein Land in Kenntnis gesetzt worden, dass von den USA verordnete Exportzölle auf Eis lägen. Der beibehaltene Basiszoll von zehn Prozent bedeute aber, dass das Thema nicht ganz vom Tisch sei.
Südafrika ist eines von mehr als 30 Ländern, die ihm Rahmen eines seit 25 Jahren bestehenden Abkommens Anspruch auf einen zollfreien Zugang zum US-Markt haben. Viele der Länder befürchten, dass die Zolltaktik Trumps bedeuten wird, dass die Vereinbarung nicht verlängert wird. (AP)
China will weniger US-Filme zeigen
China wehrt sich nicht nur mit Gegenzöllen im Handelsstreit. Nun nimmt Peking auch Hollywood ins Visier.
Im Zollstreit mit den USA greift China auch zu ungewöhnlichen Massnahmen: Die Pekinger Filmaufsichtsbehörde werde die Zahl der importierten US-Filme «moderat reduzieren», berichtete der Staatssender CCTV.
Die «unrechtmässige» Verhängung von Zöllen durch die US-Regierung gegenüber China werde «unweigerlich die Beliebtheit amerikanischer Filme beim heimischen Publikum weiter verringern», zitierte CCTV einen Sprecher der Behörde. Stattdessen sollen vermehrt Filme aus aller Welt gezeigt werden.
In China gilt auch bisher schon ein Quoten-System für Filme aus dem Ausland. Zudem müssen Filme vor der Ausstrahlung die chinesische Zensur durchlaufen.
Zuvor waren am Dienstag die angekündigten chinesischen Vergeltungszölle auf US-Importe offiziell in Kraft getreten. Für Einfuhren nach China aus den USA gilt damit nun ein Zusatzzoll von 84 Prozent. (DPA)
EU setzt Gegenzölle auf US-Produkte vorerst nicht in Kraft
Die EU will die geplanten Gegenzölle auf US-Produkte vorerst nicht in Kraft setzen. Dies kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als Reaktion auf die jüngste Entscheidung von US-Präsident Donald Trump an, bestimmte Zölle auszusetzen.
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Trump hatte nach grossen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren. Allerdings ging er mit zusätzlicher Härte gegen China vor und erhöhte die Abgaben auf chinesische Einfuhren noch weiter.
Verhandlungen eine Chance geben
Von der Leyen teilte mit: «Wir haben die Ankündigung von Präsident Trump zur Kenntnis genommen. Wir wollen Verhandlungen eine Chance geben.»Die EU-Gegenmassnahmen seien von den Mitgliedstaaten nachdrücklich unterstützt worden, sollen aber für 90 Tage ausgesetzt werden. Eigentlich hätten erste Massnahmen kommende Woche angewendet werden sollen.

Von der Leyen betonte: «Wenn die Verhandlungen nicht zufriedenstellend verlaufen, werden unsere Gegenmassnahmen in Kraft treten.» Zudem liefen Vorbereitungsarbeiten für weitere Gegenmassnahmen. Alle Optionen lägen auf dem Tisch.
Die EU-Staaten hatten am Mittwoch den Weg für erste Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zölle freigemacht. Ab Mitte April sollten unter anderem Sonderabgaben für Jeans und Motorräder aus den USA greifen.
Weitere Gegenzölle sollten Mitte Mai und Ende des Jahres erhoben werden – was unter anderem Lebensmittel wie Rindfleisch, Geflügel und Zitrusfrüchte wie Orangen und Grapefruits betroffen hätte. (DPA)
China sucht im Handelskonflikt mit den USA Kontakt zu anderen Ländern
Im Zuge des Handelskonflikts mit den USA streckt China die Hand in Richtung anderer Länder aus. «Eine gerechte Sache wird von vielen unterstützt», sagte der chinesische Aussenamtssprecher Lin Jian am Donnerstag. «Die USA können die Unterstützung der Bevölkerung nicht gewinnen und werden scheitern.»
US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag seine in der Vorwoche verhängten Zölle gegen etliche Staaten für eine Dauer von 90 Tagen teilweise ausgesetzt, zugleich die gegen China verhängten Zölle aber auf 125 Prozent angehoben. Peking hatte bereits davor erklärt, es werde «bis zum Ende kämpfen» – und seinerseits mit Zöllen in Höhe von 84 Prozent auf Importe aus den USA reagiert.
In seinem Bemühen um Schulterschluss mit anderen Ländern, die von Trump mit Zöllen überzogen worden waren, konzentriert sich China bislang auf die EU, etwa bei einem kürzlichen Telefonat zwischen dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. «China ist bereit, mit der EU zusammenzuarbeiten, um den wichtigen Konsens der Staats- und Regierungschefs Chinas und der EU gemeinsam umzusetzen, Kommunikation und Austausch zu stärken und die Handels-, Investitions- und Industriekooperation zwischen China und der EU zu vertiefen», berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. (DPA)
Von der Leyen schweigt zu angekündigten EU-Gegenzöllen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die von US-Präsident Donald Trump verkündete Aussetzung der meisten US-Zölle als «wichtigen Schritt zur Stabilisierung der Weltwirtschaft» begrüsst, aber nichts zu von der EU schon früher angekündigten Gegenmassnahmen gesagt. «Klare, vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren von Handel und Lieferketten unerlässlich», sagte von der Leyen am Donnerstag. Ob die EU die von ihr wegen früherer US-Zollschritte angekündigten Zollschritte jetzt noch umsetzen wird, sagte sie nicht.
Trump hatte in der vergangenen Woche höhere Zölle für Waren aus zahlreichen Ländern angekündigt, darunter 20 Prozent für EU-Staaten. Am Mittwoch sagte er dann, dieser Schritt werde für 90 Tage teilweise ausgesetzt. Statt 20 sollten in dieser Zeit 10 Prozent Zoll erhoben werden. Allerdings hatte er schon vor diesem Hin und Her Zölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium verhängt, woraufhin die EU Zölle im Umfang von rund 20 Milliarden Euro auf Waren aus den USA ankündigte, die ab der kommenden Woche schrittweise in Kraft treten sollen.
Von der Leyen liess nicht erkennen, dass sich an diesem Zeitplan etwas ändern wird. EU-Mitgliedstaaten wiederholten ihre Präferenz für eine Verhandlungslösung. Von der Leyen sagte, Ziel sei, «einen reibungslosen und für beide Seiten vorteilhaften Handel zu erreichen».
Ausserdem wolle die EU ihre Handelspartnerschaften diversifizieren, sagte von der Leyen. Die Union werde weiterhin «mit Ländern zusammenarbeiten, die 87 Prozent des Welthandels ausmachen und die unser Engagement für einen freien und offenen Austausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen teilen». Darüber hinaus werde die EU Handelsbarrieren innerhalb ihres Binnenmarktes abbauen. «Gemeinsam werden die Europäer gestärkt aus dieser Krise hervorgehen», sagte sie. (DPA)
Taiwan bereit für Zoll-Verhandlungen mit Trump
Die USA haben bei ihren Zoll-Ankündigungen auch Taiwan mit hohen Aufschlägen belegt. Aber das Land äussert sich zuversichtlich und scheint, eine gute Gelegenheit für zu sich zu erkennen.
Taiwan sieht sich für Verhandlungen über Zölle mit den USA gut vorbereitet. Die ostasiatische Inselrepublik habe Kommunikationskanäle mit Washington eingerichtet, sagte Taiwans Aussenminister Lin Chia-lung. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte 90-Tage-Pause der wechselseitigen Zölle ermögliche es, Gespräche über die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen Taiwan und den USA zu führen.
Die USA sind Taiwans wichtigster Verbündeter in der Auseinandersetzung mit China. Vor Reportern sagte Lin, dass sich Taiwan durch eine Partnerschaft mit den USA inmitten der Umstrukturierung globaler Lieferketten «eine vorteilhaftere und wirtschaftlich stabilere Position sichern könnte», was die Beziehungen beider Länder verbessern und schützen würde. (DPA)
Starkes Plus: SMI startet Aufholjagd
Nach der Aussetzung der Zölle durch US-Präsident Donald Trump ist die Schweizer Börse wieder nach oben geschossen. Kurz nach Handelsstart am Donnerstagmorgen stieg der SMI um 8,3 Prozent auf 11’785 Punkte – aktuell liegt er bei einem Plus von rund 6 Prozent.
Damit macht der SMI allerdings lediglich einen Teil der massiven Kursverluste der vergangenen fünf Börsentage wett. Für den Moment allerding zeigen sich die Marktteilnehmer erleichtert. (far)
SDA/DPA/Redaktion Tamedia
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