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Tiefe Geburtenrate in Zürich
Diese Schulprojekte will der Stadtrat verschieben

Innenansicht eines modernen, lichtdurchfluteten Speisesaals mit Holzmöbeln und grossen Fenstern, die auf Bäume blicken.
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In Kürze:
  • Bis 2035 rechnet die Stadt Zürich mit einem Rückgang von 1668 Kindern. Der Stadtrat Zürich verschiebt neun geplante Schulbauprojekte wegen sinkender Schülerzahlen.
  • Das Schulhaus Sirius in Fluntern wird trotz fortgeschrittener Planung gestoppt.
  • Jährlich werden dennoch durchschnittlich zwei neue Schulanlagen fertiggestellt.

Während Jahren hatte die Stadt Zürich ein Schulraumproblem. Nun schwingt das Pendel in die andere Richtung: Die Zahl der Schülerinnen und Schüler stagniert, der Raumanspruch sinkt. Bis 2034/35 wird ein Rückgang von rund 1668 Kindern und 60 Klassen erwartet. Nun will der Stadtrat seine bisherige Schulraumstrategie den veränderten Bedingungen anpassen.

Die Stadträte Filippo Leutenegger, Vorsteher des Stadtzürcher Schul- und Sportdepartements, und Hochbauvorsteher André Odermatt präsentieren am Mittwoch vor den Medien die geplanten Massnahmen.

Einerseits soll die Zahl der Züri-Modular-Pavillons auf Schularealen mittelfristig wieder reduziert werden. Andererseits will der Stadtrat mehrere Projekte verschieben oder in kleinerem Umfang bauen. Was das finanziell bedeutet, wird nun bis zu den Sommerferien geklärt.

Folgende fünf Grossprojekte sollen später und teilweise redimensioniert umgesetzt werden:

  • Der Neubau der Schule Höckler wird auf 2032 verschoben und redimensioniert.

  • Der Ersatzneubau der bestehenden Schulanlage Leimbach samt Doppelsporthalle und einer öffentlichen Pestalozzi-Bibliothek wird auf 2034 verschoben.

  • Der Erweiterungsbau der Schule Langmatt in Witikon wird auf nach 2034 verschoben, eine Redimensionierung ist derzeit in Prüfung.

  • Auf einen Zeitpunkt nach 2035 ist auch die Erweiterung des Schulgebäudes Staudenbühl in Seebach verschoben.

  • Der Ersatzneubau Im Herrlig in Altstetten wird ebenfalls erst nach 2035 in Angriff genommen und voraussichtlich redimensioniert.

Vier weitere Projekte der städtischen Schulraumplanung von 2023 will der Stadtrat frühestens Ende der 2030er-Jahre umsetzen:

  • Den für 2028 vorgesehenen Neubau des Schulhauses Sirius im Quartier Fluntern.

  • Den Neubau der Schulanlage Furttal, der ursprünglich nach 2035 fertiggestellt werden sollte.

  • Den für 2029 geplanten Neubau des Schulhauses Hardturm.

  • Den für 2028 geplanten Einbau eines Kleinschulhauses im Brunaupark.

Eines der Projekte, die auf unbestimmte Zeit verschoben wurden: Der geplante Neubau des Schulhauses Sirius.

Ein Sonderfall stellt das Schulhaus Sirius dar. Hier war die Planung bereits weit fortgeschritten. Das Projekt könne deshalb jederzeit aus der strategischen Reserve – also quasi aus der Schublade – gezogen werden, sagt Odermatt.

Wann und ob das geschehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Am Dienstagabend wurden die Anwohner und Anwohnerinnen in Fluntern bereits darüber informiert, dass das Projekt noch nicht realisiert wird.

Flexibler Einsatz der Modulbauten

Prioritär will der Stadtrat nun den veränderten Raumbedarf mit den Züri-Modular-Pavillons ausgleichen. Unbenötigte Modulbauten sollen insbesondere dort entfernt werden, wo sie derzeit noch Sport- oder Pausenplätze belegen.

In frei werdenden Unterrichtsräumen sollen andere schulische Nutzungen untergebracht werden – beispielsweise für Therapien oder für die Betreuung im Tagesschulbetrieb. Überhaupt gelte es bei der weiteren Planung den räumlichen Mehrbedarf für die stadtweite Einführung der Tagesschulen zu berücksichtigen, betont Odermatt.

Klassenzimmer für eine ausserschulische Nutzung freizugeben, sei nicht vorgesehen, sagt Leutenegger: «Wir haben noch immer genug Bedarf für den bestehenden Raum.»

Er betont zudem, dass trotz den nun angekündigten Verzögerungen die Standorte für die geplanten Schulbauten gesichert seien. Diese strategischen Reserven seien wichtig, denn die Prognosen über die Anzahl Schülerinnen und Schüler seien unsicher. So könnte laut Leutenegger langfristig durch neue Wohnbauten wieder ein leichtes Wachstum einsetzen. «Es ist aber schwer vorauszusagen, wie viele Kinder tatsächlich in die Neubauten einziehen.»

20 Schulprojekte werden derzeit umgesetzt

Als Ende der Schulraumoffensive wollen die beiden Stadträte die nun präsentierten Massnahmen nicht verstehen, zumal in der Stadt Zürich nach wie vor rund 20 Schulprojekte umgesetzt werden.

Bis Anfang der 2030er-Jahre werden laut Odermatt im Schnitt jährlich zwei neue oder vergrösserte Schulanlagen eröffnet. Projekte, mit denen in den Quartieren «gut begründete zusätzliche Kapazität geschaffen wird», sagt der Hochbauvorsteher.