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Geplante Anlage in Wollishofen
Zürcher FDP lehnt erstmals ein neues Schulhaus ab

Visualisierung des modernen Schulkomplexes Entlisberg mit Glasfassade, umgeben von grüner Vegetation und Bäumen.
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Die Stadt Zürich hat unter der Federführung von FDP-Schulvorsteher Filippo Leutenegger und SP-Hochbauvorsteher André Odermatt im Jahr 2021 eine Schulraumoffensive gestartet. Hintergrund war die steigende Zahl von Schülerinnen und Schülern. 25 städtische Schulanlagen sollten bis 2030 erweitert oder neu gebaut werden.

Regelmässig stimmt das Volk über Projekte ab, zuletzt am 22. September 2024. Damals wurden der Neubau des Schulhauses Tüffenwies in Altstetten, die Erweiterung der Schulanlage Luchswiesen in Schwamendingen und der Umbau des Meteo-Hauses in Fluntern zu einem Sekundarschulhaus gutgeheissen. Die Gesamtkosten: 236 Millionen Franken.

61:1 Stimmen gegen Neubau

Die FDP machte immer mit, wenn auch teilweise zähneknirschend wegen der hohen Kosten. Nun hat beim Freisinn ein Umdenken stattgefunden. Die städtischen FDP-Delegierten haben am Donnerstagabend an der Delegiertenversammlung erstmals ein Schulhausprojekt abgelehnt, wie die Partei auf Nachfrage mitteilt.

Die Basis stimmte mit 61:1 Stimmen bei 5 Enthaltungen gegen den geplanten Erweiterungsbau auf dem Gelände der Schulanlage Entlisberg in Wollishofen. Geplanter Kostenpunkt: 54 Millionen. Ziel der Stadt ist, dass 450 Kinder ab 2028 im Rahmen der Tagesschule im Gebäude betreut werden können. Auch eine Sporthalle soll entstehen. Das Stimmvolk wird voraussichtlich am 18. Mai darüber abstimmen.

«In Gold getränkte Projekte»

Das Nein hatte sich im Stadtparlament angedeutet. Dort hatte die FDP-Fraktion bereits opponiert.

FDP-Gemeinderätin Sabine Koch hatte die Kostensteigerung um 15 Millionen innert zweier Jahre kritisiert. «Wir brauchen nicht solche in Gold getränkten Projekte», sagte sie anlässlich der Debatte im vergangenen November. Sie fügte an, bisher habe die FDP die zu teuren Schulkredite geduldet – auch den 231-Millionen-Kredit für die Schulanlage Saatlen in Schwamendingen. «Aber jetzt ist genug», sagte Koch. Parteikollegin Yasmine Bourgeois argumentierte, in kleineren Gemeinden schaffe man es auch, günstigeren Schulraum zu erstellen.

Der Gesamtrat war aber anderer Meinung und stimmte dem Vorhaben des Stadtrats mit 80:33 Stimmen zu, wobei neben der FDP nur die SVP Nein sagte.