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Aus dem Zürcher Gemeinderat
Die Schule Entlisberg soll vergrössert werden – die FDP kritisiert den Preis

Die Visualisierung zeigt, wie der neue Bau der Schulanlage Entlisberg aussehen soll.
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In Kürze:
  • Die Schulanlage Entlisberg soll 54 Millionen Franken kosten.
  • Die FDP kritisiert die Kostensteigerung und will das Projekt zurückweisen.
  • Die Mehrheit im Gemeinderat unterstützt jedoch den Zusatzkredit.
  • Die SP betont die Flexibilität und die Vorteile der neuen Schulanlage.

Die Schulanlage Entlisberg in Wollishofen braucht mehr Platz für mehr Klassen. Geplant ist deshalb ein Neubau inklusive Einfachsporthalle, damit ab 2028 rund 450 Kinder hier in die Tagesschule gehen können. Kostenpunkt: 54 Millionen Franken. «Das sind 15 Millionen Franken mehr, als noch vor zwei Jahren projektiert wurde. Wir brauchen aber nicht solche in Gold getränkte Projekte», kritisiert Sabine Koch von der FDP während der Ratsdebatte. Ihre Kollegin Yasmine Bourgeois doppelt nach: «Auf dem Land arbeitet man mit den genau gleichen Bedingungen, und dort schafft man es auch, günstigeren Schulraum zu erstellen. Und die Bildung ist auf dem Land nicht schlechter als in der Stadt.» Aus diesen Gründen versuchte die FDP das Geschäft zurückzuweisen. Aber ohne Erfolg. Die Mehrheit des Gemeinderats stimmte einem Zusatzkredit für die Projektierung des Schulhauses zu. Die 54 Millionen Franken werden dem Volk zur Abstimmung vorgelegt.

Die Argumente der Gegenseite

Weshalb das Projekt teurer wurde als geplant, erklärte SP-Gemeinderätin Christina Horisberger. Zu Buche schlagen beispielsweise die Erstellung von Provisorien, die Altlastensanierung, der Abriss von bestehenden Gebäuden, eine neue Energieversorgung und die Vorinvestitionen für eine mögliche spätere Aufstockung des Gebäudes. Aber sie betonte gleichzeitig die Vorzüge des Baus: Er sei so konzipiert, dass er sich anpassen lasse, die Schulräume seien flexibel, womit man auf verschiedene Bedürfnisse reagieren könne, die Begrünung sei naturnah, der grosse Park und die neue Sporthalle seien ein Gewinn für das ganze Quartier.

Aus dem Milchbüechli gerechnet

Dennoch: Die zwei FDP-Frauen Koch und Bourgeois liessen sich nicht überzeugen. Schon länger wollen sie die Kosten für «zu teure» Schulhäuser deckeln. Erst kürzlich, Ende September, überwies das Parlament mit deutlicher Mehrheit einen Vorstoss der beiden Politikerinnen. Darin wird gefordert, dass ein Schulhaus maximal drei Millionen Franken pro Klasse kosten darf. Über- oder unterschreitet das Schulhaus Entlisberg diese von der FDP gewünschte Marke? 

Darin waren sich die Parteien uneinig. Je nachdem, aus wessen Milchbüechli vorgerechnet wurde, resultierten unterschiedliche Beträge. Gesamthaft werden neu 18 Primar und 2 Kindergartenklassen im neuen Schulhaus Entlisberg zur Schule gehen. 54 Millionen geteilt durch 20 Klassen ergibt 2,7 Millionen Franken pro Klasse. Aber rechnet man nun die Reserve von rund 9 Millionen Franken in den Betrag mit ein oder nicht?

FDP wechselt den Kurs

Es war das erste Mal, dass die FDP die Schuloffensive nicht mehr mitträgt. Aber wohl nicht das letzte Mal. «Bisher haben wir zähneknirschend die zu teuren Schulkredite geduldet, aber jetzt ist genug», sagt Sabine Koch. Sie nennt als weiteres Beispiel die Schulanlage Saatlen. Mit 231 Millionen Franken seien Kosten von über 4 Millionen Franken pro Klasse angefallen. Die FDP werde nun auch in Zukunft die Schulkredite kritisch prüfen und wenn nötig ablehnen oder Rückweisungsanträge stellen. Und es wird noch einige Gelegenheiten geben, um über die Kosten von Schulhäusern zu debattieren.

Denn die Zürcher Schuloffensive sieht vor, dass bis 2030 insgesamt 25 Schulhäuser gebaut werden. Nötig wurde der Ausbau wegen der wachsenden Bevölkerung. Jährlich sollen mindestens zwei Schulhauserweiterungen, Neu- oder Ersatzbauten eröffnet werden.