Online-KochkurseSo schlagen sich die Stars in der Kochschule
Jamie Oliver, Claudio Del Principe oder Neni-Köchin Haya Molcho zeigen, wie gutes Essen entsteht. Wir haben vier Onlineplattformen ausprobiert.
Bald ist Ostern, bald haben wir (hoffentlich) ein bisschen Zeit, uns wieder mal an den Herd zu stellen. Oder: uns aufs Sofa zu legen und Kochvideos zu gucken. Oft sind Onlinekochschulen genau das: einerseits eine tolle Inspiration und Hilfe, mal etwas anderes auszuprobieren. Selbst wenn Spitzenköche ihre Rezepte verraten und vorführen, müssen sie nicht unbedingt schwierig auszuführen sein (können aber!).
Andererseits haben Kochanleitungen ja oft etwas Meditatives oder sind genau das Gegenteil: Eine Kochshow von und mit Jamie Oliver ähnelt ja immer so etwas wie einem rasanten Kurzfilm. Der einen hungrig macht.
Wir haben vier Onlinekochschulen ausprobiert. Sie sind unterschiedlich angelegt, haben aber etwas gemeinsam: die Liebe zum Kochen, natürlich.
7 Hauben
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Wer kocht vor? Profis. Das sind Spitzenköchinnen und Bäckerstars aus dem deutschsprachigen Raum. Zum Beispiel TV-Koch Johann Lafer, Alpine-Küche-Pionier Andreas Döllerer, Neni-Gründerin Haya Molcho oder aus der Schweiz Kochbuchautor Claudio Del Principe, der zeigt, wie man Pasta macht.
Was habe ich gelernt? Zu viel, als dass ich hier alles aufführen könnte! Und ich habe mich verliebt, einmal mehr: nicht in Claudio Del Principe, aber in alles, was selbst gemachte Pasta betrifft (ich habe sogar endlich einmal einen Teig nur aus Wasser und Hartweizengriess gemacht!). Er hat tolle Tipps auf Lager, simple Dinge, an die ich nie denke: Pasta «immer in der Brühe kochen», sagt er etwa (und meint damit Bouillon) oder: auf einem Holzbrett auswallen.
Der coolste Ratschlag: In italienischen Antiquitätenläden Jagd auf Pasta-Zubehör wie eine Chitarra (ein Gerät, um Nudeln zu schneiden) oder ein echtes Nudelholz zu machen. Raten Sie mal, wer nächste Woche über die Grenze reist und mit einer schweren Tasche (nicht aus dem Supermarkt!) zurückkommt?
Wie viel kostet das? Die Kurse sind als Einzelkäufe (ab ca. 29 Franken) oder im Abo (Basic, Duo, Family) erhältlich, das günstigste Jahresabo kostet ca. 99 Franken.
Wer soll sich das anschauen? Alle, die Lust auf einen kleinen Kick in ihrer Hobbykoch-Karriere haben. Brotbäckerinnen und Freunde der Levante-Küche: Neben Haya Molcho verrät bald auch Lazaros Kapageoroglou, wie er seine griechischen Spezialitäten zubereitet. (nk)
Masterclass
Wer kocht vor? Aushängeschilder der weltweiten Kochelite. Der Engländer Gordon Ramsay erklärt Basics, sodass auch blutige Anfänger kochen könnten. Der Italiener Massimo Bottura nimmt uns mit in sein Spitzenrestaurant in Modena und führt euphorisch durch den Unterricht. Allerdings: Bei jeder Gelegenheit betont er die Vorzüge von Parmigiano und Aceto so überschäumend, dass es irgendwann nervt.
Die Plattform geht übers Kochen hinaus: Für eine breite Palette an Interessen werden Onlinelektionen angeboten, sei es Yoga, Musik oder Lebenshilfen.
Was habe ich gelernt? Vom witzigen Foodtruck-Gott Roy Choi, dass man auch ohne Rezepte kochen kann. Und von der französischen Köchin Dominique Crenn, wie die moderne Vegi-Küche funktioniert, nämlich mit nicht allzu komplizierten, aber sehr raffinierten Rezepten. Beispiel: Sauerkraut mit gebackenem Weisskabis an Crème fraîche, Petersilienöl und Senfkörnern.
Leider funktioniert die mobile Version unterwegs schlecht, aber vorausschauende Menschen laden vorgängig die Videos herunter. Toll ist hingegen, dass man auch auf Audio-Modus umstellen kann. Die eingeblendeten Texte, die man im bewegten Bild verpasst, kann man sich vorlesen lassen.
Was kostet es? 10 Franken im Monat, einmal im Jahr verrechnet. Für insgesamt 200 Instruktorinnen mit einigen Hundert Lektionen.
Wer soll sich das anschauen? Lernbegierige, die bei Masterclass viele Rezepte und Geschichten finden. (cla)
Yeschef
Wer kocht vor? Auch hier sind internationale Stars am Werk. Bei Yeschef wird deshalb nur auf Englisch gelehrt. Was wirklich niemanden einschüchtern soll: Vieles ist einfach nachzuvollziehen, theoretisch kann man die Shows ohne Ton schauen und ihnen trotzdem folgen, es gibt ja eine Zutatenliste, und sind wir ehrlich: Wie man Auberginen mit Pilzen wie Jamie Oliver brät, das weiss man eigentlich. Toll dabei ist, dass andere Superstars ebenfalls dabei sind. Etwa Francis Malmann (hier lesen Sie mehr zu seinem Buch) oder Asma Khan mit ihrer indischen Heimatküche).
Was habe ich gelernt? Bis jetzt noch nicht so viel, ich war vor allem damit beschäftigt, Videos anzuschauen und zu schwelgen (diese Landschaftsbilder! Diese top ausgerüsteten Küchen!). Yeschef bietet nicht nur Kochkurse, sondern auch «Documentaries», einstündige Reportagen über die Lehrerinnen und Lehrer. Oder anders: Das ist das Netflix für Kochbegeisterte.
Was kostet es? Derzeit ist das 1-Monat-Abonnement gratis. Jahresabonnement je nach Aktion ab 11.40 Franken pro Monat, Abonnement auf Lebzeiten: 344 Franken.
Wer soll sich das anschauen? Eigentlich alle, die gern kochen. Speziell Ästhetinnen – jede Kochanleitung ist ein Filmjuwel, unterlegt mit Geigenklängen und anderem dezentem Tonmaterial. Glauben Sie mir: Bei der Zubereitung von Kartoffeln hatte ich Tränen in den Augen, so berührt hat mich Francis Mallmanns Vorführung, so schön wurden meine eigenen «Anden-Kartoffeln». (nk)
Gronda
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Wer kocht vor? Einerseits sind hier Profis am Herd. Das sieht man auch an der Liste der speziellen Ausrüstung, die jeweils für das Rezept nötig ist – von Sous-vide-Gerät bis Bunsenbrenner. Registrierte Userinnen und User können aber auch eigene Kreationen hochladen. Besonders ist, dass man den Vortragenden Geschenke in Form von Geld senden kann.
Seit Juli 2015 bloggt der Gründer Valentin Schütz über seine Kindheit im Hotel seiner Eltern im Pitztal. Daraus entstand die Plattform Gronda mit Sitz im österreichischen Wattens. Diese funktioniert als soziales Netzwerk für Profi- und Hobbyköche.
Gronda ist eine App, und die Videos sind im Hochformat und daher voll aufs Schauen auf dem Handy ausgelegt. Die Anwendung ist intuitiv, Geschwindigkeiten und Untertitel auswählbar. Ganz perfekt ist es aber nicht, in manchen Rezepten sind beispielsweise essenzielle Schritte nicht erwähnt.
Was habe ich gelernt? Wie man von der Kakaobohne aus eine Nachspeise macht. Und man lernt, viele Komponenten, die einem in Spitzenrestaurants begegnen, mittels 90-Sekunden-Videos zuzubereiten: Honig-Tuile, Karotten-Gel, Haselnuss-Mayonnaise oder Kürbis-Sorbet.
Was kostet das? 8 Franken pro Monat
Wer soll sich das anschauen? Kochfanatiker und Herdprofis, die auch ihre Freizeit in der eigenen Küche mit Experimenten verbringen. (cla)
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