Kolumne «Fast verliebt»Verkuppeln für Anfänger
Viele Singles fühlen sich bei der Partnersuche einsam und allein verantwortlich. Wir sollten uns wieder mehr in das Liebesleben unserer Freunde einmischen!
Eines Tages steht die vielfach herzgebrochene Frau auf und entscheidet, dass sie in ihrem Leben genug Drama hatte: Sie ist reif für die Ehe. Allein der Mann fehlt. Also ruft sie alle ihre Freundinnen an und sagt: «Ich möchte, dass ihr mir den langweiligsten Mann findet, den ihr kennt!» Die Freundinnen schwärmen aus. Sie finden den Mann. Heute ist er mit der Frau verheiratet und sie haben zwei gemeinsame Kinder.
Klingt kurios? Hat sich aber so zugetragen. Eine meiner Freundinnen erzählte mir lachend die Geschichte der Verkupplung einer Bekannten. «In unseren Breitengraden versucht nie jemand, seine Freunde zu verkuppeln», sagt sie. Meine Freundin ist selbst Single und hat Dating-Apps satt. «In unserer Kultur ist man so allein, wenn es um Liebe geht», findet sie.
In Sizilien, da sei es ganz anders. Da werde man als Erstes nach dem Namen gefragt und als Zweites, ob man Single sei. Ist man Single, zähle das Gegenüber alle ledigen Männer im Umkreis von zehn Kilometern auf – und arrangiere zeitnah ein Treffen.
Was man beim Verkuppeln nicht tun sollte
Okay, klingt nach Klischee. Und doch stimmt es: Lernt man jemanden über Bekannte kennen und fischt ihn nicht aus dem anonymen Internet, ist die Wahrscheinlichkeit kleiner, an schlimme Leute zu geraten. Jemand, den man kennt, verbürgt sich zumindest für die Person.
Sollten wir uns also wieder mehr in das Liebesleben unserer Single-Freunde einmischen? Beim Verkuppeln kommt es, glaube ich, weniger darauf an, was man tun sollte – die Sache ist im Grunde simpel: Man führt Leute zusammen, die man kennt.
Ein paar Dinge sollte man aber auf keinen Fall tun. Diese Fallen gilt es zu vermeiden:
Niemals heimlich verkuppeln! Eine Single-Freundin würde ich immer zuerst fragen, ob sie sich Unterstützung wünscht. Wer sich ungefragt einmischt, läuft Gefahr, übergriffig zu wirken – und im Zweifel eine Freundschaft zu verlieren.
Kein gedankenloses Zusammenschmeissen! Wer zwei Menschen aus dem eigenen Umfeld zusammenbringt, sollte sich vorher Gedanken machen, ob das wirklich passt. Man geht ein Risiko ein: Kommen die zwei zusammen, aber es stimmt hinten und vorne nicht, macht man zwei Freunde unglücklich – und wird schlimmstenfalls dafür verantwortlich gemacht.
Nicht zum falschen Zeitpunkt! Wenn Sie zwei Menschen gefunden haben, die verkuppelt werden möchten und sogar noch zusammenpassen, bleibt zu klären, ob das Timing stimmt. Man sollte keinen Freund als Trostpflaster verschwenden an eine Freundin, die gerade frisch geschieden und noch gar nicht bereit ist für etwas Neues.
Sie sehen also: Wir Kupplerinnen haben viel zu verlieren! Mit etwas Glück enden wir aber als Trauzeuginnen auf der Hochzeit zweier Freunde. Ich werde es riskieren.
Fehler gefunden?Jetzt melden.