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Das simpelste Kochbuch der Welt
Warum Sie ohne Mengenangaben besser kochen

Zucchetti, Joghurt, würzen: Sam Siftons verkürzte Anleitung für diesen erfrischenden Sommersalat.
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Worum geht es?

Eine Handvoll Zutaten, ohne Mengenangaben, und eine ungefähre Anleitung, wie man sie zubereitet: Die Rezepte in diesem Buch gestalten sich sehr vage. Autor Sam Sifton, Kulinarikredaktor bei der renommierten «New York Times», hat früher viel Zeit auf Märkten verbracht, wo er vorgeschriebene Mengen für bestimmte Rezepte einkaufte. Er habe sich, schreibt er, dabei zwar sehr französisch gefühlt, aber zu Hause dann doch nie Vorräte gehabt.

Also fing er an, «bevorzugte Küchenbegleiter» wie Knoblauch, Hülsenfrüchte, Mehl und dergleichen zu lagern und beim Kochen zusammenzuwerfen, was ihm passend erschien. Angeleitetes Improvisieren könnte man es auch nennen, und darum geht es in dieser Sammlung mit dem vielleicht doch nicht ganz richtigen Titel «Kochen ohne Rezepte». 

Das habe ich nachgekocht

Unter anderem den Zucchinisalat mit Joghurt und Kräutern. Die Zutaten: Zucchini, Salz, Pfeffer, Zitrone, Joghurt, Petersilie, Minze, Samen oder Nüsse, Parmesan. Zucchini in dünne Scheiben schneiden, salzen, pfeffern und mit Zitronensaft und abgeriebener Zitronenschale vermengen. Ein paar Minuten ziehen lassen. Dann etwas Joghurt hinzufügen und verrühren, sodass das Gemüse mit der Sauce überzogen ist. Ein paar Handvoll Petersilie und Minze darüberstreuen, dann einige Esslöffel Samen oder Nüsse, etwas Parmesan darüberreiben. «Das wärs», schreibt Sifton neckisch. Das wars wirklich. Erfrischend in dieser Hitze der letzten Tage. 

Typische Passage aus dem Vorwort

«Sie brauchen kein Rezept.»

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Sam Sifton ist für die Ressorts Kultur und Lifestyle der «New York Times» zuständig. Fast beglückt er seine Fangemeinde mit Kochtipps, oft mit abenteuerlichen Titeln wie «How to Bulgogi Your Tofu» (Bulgogi ist ein koreanisches Fleischgericht) oder «Have a Pizza Party!». Auf Social Media gibt er sich als stolzer Fischer, der seine Fänge präsentiert, was irgendwie seltsam anmutet bei seinen sonst so tollen Ideen. 

Bebilderung

Pizza ohne Kruste – viel Geklecker, aber auch viel Spass.

Durchschnitt. Doch man ist froh, sind sie da, nur schon um zu merken, dass selbst ein paar Zutaten wie Dosentomaten, Olivenöl, Salz, Knoblauch, Mozzarella, Brot, Würzsaucen (das Rezept zu «Pizza ohne Kruste») nach etwas aussehen, was man in Soho, London, bei Ottolenghi vorgesetzt bekommen könnte. Ich spreche aus Erfahrung!

Wer soll daraus kochen?

Erfahrung ist so weit vonnöten, dass man, sagen wir, ein Rührei braten kann. Dann ist das Buch ein Segen für alle, die keine Lust haben, auf zwei oder zehn Gramm genau abzuwägen. Pingelige Köchinnen und unsichere Köche lassen besser die Finger davon!

Sam Sifton: «The New York Times: Das Kochbuch. Kochen ohne Rezepte», 256 Seiten, Deutsch, Christian-Verlag, 2022, ca. 48 Franken