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Brunchen in Zürich
French Toast mit Crème brulée oder mit Bohnenpaste

Ein Tisch mit einem Teller Gebäck und einem Teller mit Kuchen in der Etre Parisserie im Seefeld.
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Brunch ist ein Dauerbrenner. 2024 testeten wir das ausgedehnte Frühstücksangebot der Stadt aufgeteilt nach Ländern. Im Jahr davor gefiel uns etwa das unaufgeregte Angebot im Kafi für Dich besonders und 2022 unter anderem die bayrische Variante im Restaurant Rosi.

Und trotzdem: Neue Brunch-Orte scheint es in Zürich nie genug zu geben. Wir haben vier neue entdeckt, wobei jeder für sich mit einer Besonderheit aufwartet.

Hikari: Japanisch inspiriert

Das Hikari befindet sich an der Weststrasse zwischen Bahnhof und Schmiede Wiedikon.

Wie wichtig ist Authentizität? Ein Frühstück, wie es Herr und Frau Japaner geniessen, gibt es im veganen Ramen-Lokal Hikari in Wiedikon nicht. Denn in Japan isst man am Morgen mit Vorliebe Reis und Fisch oder Fleisch. Letzteres war im Hikari von vornherein keine Option. Aber auch abgesehen von der veganen Ausrichtung erachtete man solche Gerichte als zu experimentell für Zürcher Gaumen.

Stattdessen hat die Hikari-Crew bekannte Brunch-Gerichte mit japanischen Zutaten interpretiert. Einen (Social-Media-)Hit landete man mit Hottokeki (21 Fr.), einem Pancake-Stapel, der mit einer tiefgrünen Pistazien-Matcha-Sauce übergossen wird. Open Sando (24 Fr.) wiederum ist eine vegane Interpretation eines Egg Benedict, wo auf Toast Spinat, gebratene Shiitake-Pilze, gebackener Frischkäse und eine Yuzu-Hollandaise drapiert werden. Eine Sünde ist der French Toast (Ogura Toast/21 Fr.), gefüllt mit der süssen Rote-Bohnen-Paste Anko. Dazu gibt es Miso-Caramel und Beerenkompott.

Ein Teller mit eleganten Eiern Benedikt, garniert mit frischen Kräutern, im Restaurant Hikari in Zürich.

Neben den Kaffeegetränken überzeugt das Hikari mit einer schönen Teeauswahl und frischen Säften. Besonders erfrischend sind da die beiden Varianten mit Ingwer. Wer hingehen will, braucht etwas Geduld: Die Brunchs sind auf mehrere Wochen hinaus ausgebucht.

Weststrasse 70, 8003 Zürich, Brunch Sa/So 10–15 Uhr, hikari.ch

Être: Comme il faut

Vitrine in der Etre Parisserie mit verschiedenen Gebäcksorten, darunter Snickerdoodle Cookie, Chocolate Walnut Cookie, Kardamom Buns und Cinnamon Swirl, jedes mit Preisschildern.

Das neue Café an der Dufourstrasse ist nach dem französischen Wort für «Sein» benannt. Tatsächlich ist der Ort ideal, um sich zurückzulehnen. Das Lokal erfährt seit vergangenem Sommer eine Doppelnutzung. Bereits seit 2020 ist hier abends die Bar No Idea untergebracht. Für deren Betreiber Andrew und Jasmine Sutton ist das Zweitkonzept eine Rückkehr zu den Wurzeln. Er ist gelernter Patissier, erst später rutschte er in die Bar-Branche. Nun fanden sie diesen Weg, um in ihrem Lokal über die Abendstunden hinaus Gäste zu bewirten.

Dass Sutton seine Fähigkeiten nicht verlernt hat, zeigt er mit seinem Patisserie-Repertoire. Die Croissants sind buttrig und leicht zugleich, das Pain au Chocolat genau so, wie man es aus einer guten französischen Boulangerie kennt. Sein Ziel sei es, das beste Croissant der Stadt zu backen, sagt Sutton.

Damit nicht genug, auch die Brunch-Gerichte überzeugen: etwa das Croissant suprème (22 Fr.), gefüllt mit Spiegelei, Speck und Spinat. Oder die türkischen Eier (20 Fr.), die pochiert und dann mit einer scharfen Sauce und Fladenbrot serviert werden. Insgesamt stehen zehn Gerichte auf der Karte für den Brunch, dieser wird von Donnerstag bis Samstag serviert und ist sehr gut gebucht.

Andrew Sutton sitzt entspannt auf einem Sessel in der Etre Parisserie im Seefeld, mit modernen Kunstwerken im Hintergrund an der Wand.

Von der Bar ist des Morgens im Être nichts zu spüren – mit einer Ausnahme: Man muss sich in den Loungesesseln weit nach vorne beugen, um die Gerichte halbwegs über den Teller verspeisen zu können.

Wer «nur» Kaffee will, kriegt diesen wie in Spezialitätencafés üblich in allen Varianten serviert, von Espresso über Flat White bis zu Filterkaffee. Damit nicht genug: Im Être kann man zwischen acht Kaffeesorten wählen. Sie sind nach Geschmacksprofilen eingeteilt – von tropischen Früchten über Kakao bis zu blumig.

Dufourstrasse 43, 8008 Zürich, Mi–Sa 8–14 Uhr, Sa/So 9–14 Uhr (Brunch Do–So), etre-patisserie.com

Cream Coffee Food Bar: Jeden Tag ist Sonntag

Ein runder Tisch mit verschiedenen Frühstücksgerichten, darunter Shakshuka, Pancakes und dekorative Kaffees in der Cream Coffee Food Bar, Zürich.

Ins Cream stolpert man nicht einfach so hinein: Das Lokal liegt versteckt in einem Innenhof zwischen Josef- und Viaduktstrasse im Kreis 5. Die Einrichtung verrät es: Hier darf gearbeitet werden. Das Lokal teilt sich die Räumlichkeiten mit einem Co-Working-Anbieter. Betrieben wird das Cream von den gleichen Leuten, die das Bros Beans & Beats an der Gartenhofstrasse im Kreis 4 führen.

Cappuccino und Flat White (5.90/6.90 Fr.) sind auch an diesem Standort vorzüglich. Die Brunch-Gerichte sind solide, etwa das orientalische Brunch-Gericht Shakshuka (Eier gegart in einem Peperoni-Tomaten-Sugo, 24 Fr.) oder die auf Toast servierte Omelette (19 Fr.).

Innenansicht der Cream Coffee Food Bar mit roten Sesseln, grüner Bar und modernen Lichtelementen, Josefstrasse 214a, Zürich.

Der grösste Vorzug des Cream: Der Brunch wird täglich serviert, was in Zürich immer noch eine Seltenheit ist. Mit einem kleinen Einwand: Am Wochenende ist das Brunch-Menü umfangreicher, mit Specials wie BBQ-Pancakes mit Pulled Brisket.

Josefstrasse 214a, 8005 Zürich, Brunch Mo–Fr 8.30–14 Uhr, Sa/So 9.30–15 Uhr, cream-zurich.ch

Draft: Mehr als nur ein Entwurf

Zwei Teller mit deftigen Speisen: Ein Teller mit Toastbrot, belegt mit Schinken, Mozzarella und Salat, und ein weiterer Teller mit gegrilltem Sandwich, Salat und Mais. Daneben Besteck und Servietten.

Die Stadtgrenze ist beim Draft näher als das Bellevue: Das Eckcafé befindet sich im äusseren Seefeld, umgeben von Wohnhäusern. Reservationen nimmt das kleine Lokal keine entgegen. Wer nicht auf einen Platz warten will, muss entweder früh erscheinen oder bereit sein, eine Runde durchs Quartier zu spazieren, bis ein Tisch frei wird – mit einem ersten Take-away-Cappuccino (5.90 Fr.) in der Hand.

Das Warten lohnt sich: Der Avocadotoast (19 Fr.) mit marinierten Cherry-Tomaten, pochiertem Ei und Schinken ist eine runde Komposition, besonders dank der mit viel Limette abgeschmeckten Avocadocreme. Etwas deftiger ist das Grilled Cheese Croissant, zwischen die flach gepressten Gipfelihälften werden Trüffelbrie, Schinken und Rucola gepackt, welche mit Hitze zu einem leckeren Ganzen verschmolzen worden sind. Das ist eine Kombination, die ein perfektes Katermahl wäre. Sie schmeckt aber auch ohne schweren Kopf.

Modernes Café mit minimalistischem Design, glänzende Metalltische und -stühle, Pflanzen in der Ecke, runde Leuchten an der Wand.

Das Draft hat auch eine Reihe interessanter Drinks, die eine Gemeinsamkeit haben: Sie sind alkoholfrei. Der House Spritz (12 Fr.) mit Kokoswasser, alkoholfreiem Bitter sowie «Sparkling Tea» beendet den Brunch wunderbar, wäre aber auch eine echte Apéro-Alternative. Das gilt genauso für den Matcha Tonic (10 Fr.), die nächste tiefgrüne Kreation mit dem Trendgetränk Matcha. «Funktionale Drinks» nennen die Betreiber diese Getränke, weil gewissen Inhaltsstoffen eine positive Wirkung auf den Körper nachgesagt wird. Dazu gehört auch der Chagaccino auf der Basis von getrockneten Pilzen.

Zwei Getränke auf einem Tisch: Ein rot getöntes Getränk in einem Weinglas mit Eis und ein grünes Getränk in einem hohen Glas mit einem Holzstab als Dekoration. Im Hintergrund sind Pflanzen zu sehen.

Das Draft eröffnete vergangenen Sommer und wurde sogleich zum Treffpunkt weit über das Quartier hinaus – Social Media sei Dank. Neben dem Brunch am Wochenende bietet das Café ab Februar mittags auch einen Lunch an.

Wildbachstrasse 68, 8008 Zürich, Mo–Fr 7.30–16.30 Uhr, Sa/So 8.30–16 Uhr (Brunch 8.30–14.30 Uhr), www.draftcoffee.ch