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Geldberater zu gemanagten Fonds
Hohe Gebühren rechtfertigen sich nur bei mehrjähriger Überperformance

Nestle's CEO Ulf Mark Schneider speaks during the general meeting of the world's biggest food and beverage company, Nestle Group, at the Swiss Tech Convention Center in Ecublens near Lausanne, Switzerland, Thursday, April 18, 2024. (KEYSTONE/Laurent Gillieron)
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Das VZ hat ein Vermögensverwaltungsmandat «Top Dividendenaktien Schweiz». Dafür verlangen sie 1,25 Prozent Gebühren des angelegten Kapitals. Wie schätzen Sie die Höhe dieser Gebühren ein? U. R.

Beim Vermögensverwaltungsmandat werden vom VZ aus den Schweizer Aktien rund 25 selektiert. In der Regel sind es je zehn gross- und mittelkapitalisierte Schweizer Börsenfirmen und fünf kleinkapitalisierte Firmen. Der Fokus liegt, wie es der Name des Mandates sagt, auf Aktien von Unternehmen, die eine attraktive Dividende ausschütten. Dabei wird nicht allein nur auf die gegenwärtige Dividende geschaut, sondern geprüft, ob die ausgewählten Unternehmen nachhaltig in der Lage sind, die Ausschüttungen auf einem hohen Niveau zu halten oder zu erhöhen.

Das macht Sinn: Was nützt es Ihnen, wenn eine Firma eine hohe Dividende ausgeschüttet hat, aber aufgrund eines schlechten Geschäftsganges die Dividende künftig kürzen muss? Wie beim Aktienkauf sollte man bei der Einschätzung der Dividenden auf die Perspektiven einer Firma achten und nicht nur in den Rückspiegel schauen. Die VZ-Analysten bewerten für dieses Mandat die Aktien aus den Indizes der grossen Blue Chips SMI, der mittelgrossen Firmen SMIM und des breiten SPI Extra, der Kleinfirmen enthält, nicht nur anhand ihrer Dividendenrenditen, sondern beurteilen zusätzlich die Stabilität der Dividenden und das Potenzial für zukünftige Ausschüttungen der Unternehmen.

Kostengünstig in Schweizer Dividendenperlen investieren

Der Blick nur auf die Höhe der Dividende ist gefährlich. Zwar kann ein Unternehmen eine attraktive Dividende ausschütten, aber unter einem Kursrückgang leiden. In diesem Fall profitiert man von der Dividende, verliert aber wegen des Kursrückgangs allenfalls Geld. Darum werden die eingesetzten Titel bei diesem Mandat laufend überwacht und sich ändernde Fundamentaldaten und firmenspezifische Neuigkeiten einbezogen. Letzteres halte ich neben der Selektion für einen bedeutenden Pluspunkt gegenüber einer reinen Indexanlage, mit der man ebenfalls in Dividendenperlen investieren kann.

Dennoch finde ich die von Ihnen erwähnten Gebühren von 1,25 Prozent pro Jahr hoch. Wer in Schweizer Dividendenperlen investieren möchte, kann auch kostengünstige Exchange Traded Funds (ETF) nutzen, wie sie das VZ üblicherweise propagiert. Möglich wäre dies etwa mit dem iShares Swiss Dividend ETF (CH) mit Börsenkürzel CHDVD und tiefer Gesamtkostenquote von 0,15 Prozent pro Jahr. Dieser ETF mit Referenzindex SPI Select Dividend 20 Index enthält die Dividendenperlen Novartis, Nestlé, Zurich Insurance, Roche, Swiss Re, Swiss Life, Partners Group, Kühne+Nagel, Swisscom und SGS, aber auch kleinere Börsenfirmen wie Bucher, Stadler, Galenica oder Barry Callebaut.

Vergleichen, ob sich eine höhere Gebühr auszahlt

Eine Alternative ist der UBS ETF (CH) MSCI Switzerland IMI Socially Responsible (CHF) A-dis mit Valor 36 819 073 und 0,28 Prozent Gebühren. Bei einer höheren Anlagesumme können Sie auch selbst 20 bis 25 Schweizer Dividendenperlen halten. Gerechtfertigt ist die deutlich höhere Gebühr für das VZ-Vermögensverwaltungsmandat nur, wenn dank Selektion eine deutliche Überperformance gegenüber dem SPI Select Dividend 20 Index erreicht wird – und zwar nicht nur in einem Jahr, sondern nachhaltig auf lange Sicht.

Beim Vermögensverwaltungsmandat «Top Dividendenaktien Schweiz» wird eine aktive Strategie verfolgt. Gerade das VZ weist oft darauf hin, dass es aktiv gemanagten Fonds und Mandaten gegenüber passiv gemanagten Instrumenten nicht gelingt, nachhaltig eine Überperformance zu erzielen. Lassen Sie sich von Ihrer Bank die entsprechenden Daten geben. Dann können Sie vergleichen und entscheiden, ob sich für Sie die deutlich höhere Gebühr im Vergleich zu einer kostengünstigen ETF-Anlage wirklich auszahlt.

Zudem sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie sowohl beim Mandat mit 25 Aktien als auch beim iShares- oder UBS-ETF starken Kursschwankungen ausgesetzt sind und Ihre Diversifikation mangelhaft ist, da diese nur allein auf Aktien und lediglich einen Markt fokussieren. Unabhängig vom gewählten Ansatz bei den Dividendenperlen rate ich Ihnen zu einer breiteren Diversifikation sowohl punkto Anlageklassen als auch Märkten.