Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Ticker zur Übernahme der Credit Suisse
SP will Postfinance zur Schweizer Kantonalbank ausbauen | Ständeratsbüro will erst im Mai über PUK entscheiden

Jordan: Enorm wichtiger und weitreichender Schritt

«Es war zwingend, dass wir in dieser ausserordentlichen und zeitlich dringlichen Situation gehandelt und eine Lösung gefunden haben», sagt SNB-Präsident Thomas Jordan. «Ein Konkurs der Credit Suisse hätte schwerwiegende Folgen für die nationale und internationale Finanzsstabilität und somit auch für die Schweizer Wirtschaft nach sich gezogen.»

Die Credit Suisse werde aufgrund ihrer Grösse und ihrer globalen Vernetzung als «global aktive systemrelevante Bank» eingestuft. Das heisse, als eine Bank, deren Ausfall «signifikante Störungen im globalen Finanzsystem verursachen könnte». «Damit verbunden wären schwere direkte und indirekte Reputationsfolgen für die Schweiz.»

SNB-Präsident Thomas Jordan (rechts) wird von Bundespräsident Alain Berset und Finanzministerin Karin Keller-Sutter begrüsst. (19. März 2023)

Risiken mit dieser Lösung deutlich geringer

Die Übernahme sei aus Sicht des Bundesrats die bestmögliche Lösung, sagt Keller-Sutter. «Aber auch diese Lösung hat Risiken. Aber die Risiken für den Staat, für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, für den Wirtschaftsstandort, für unser Land insgesamt, aber auch für die internationale Finanzstabilität sind deutlich geringer, als bei jedem anderen Szenario.»

9 Milliarden Garantie wie eine Versicherung

Die Garantie von 9 Milliarden Franken des Bundes kommt laut Keller-Sutter nur zum Tragen, wenn allfällige Verluste der UBS eine bestimmte Schwelle überschreiten würden. Zunächst würde die UBS diese Verluste tragen, erst dann käme die Garantie des Bundes. Das sei so wie eine Versicherung.

Die mit der Ausfallgarantie gesicherten Liquiditätsgarantien der SNB seien an verschiedene Bedingungen geknüpft, um das Verlustrisiko für die SNB und für den Staat zu reduzieren. Dazu gehöre auch eine Risikoprämie, die die Bank auf die Darlehen bezahlen muss.

Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen.

Das Finanzdepartement habe bereits in den vergangenen Wochen zusammen mit dem Bundesrat, der Finma und der SNB verschiedene Szenarien entwickelt, sagt Keller-Sutter weiter.

«Heute konnten die Verhandlungen zwischen der UBS und der CS erfolgreich abgeschlossen werden.» Die Lösung sei dazu geeignet, die Situation der CS zu stabilisieren und den Finanzmärkten Sicherheit zu geben.

Keller-Sutter: «Es geht darum, die Volkswirtschaft zu schützen»

Nun hat Finanzministerin Karin Keller-Sutter das Wort. Das oberste Ziel sei es gewesen, die Interessen der Schweiz zu wahren. Es gehe darum, einen Beitrag zur Stabilisierung der internationalen Finanzmärkte zu leisten, den Finanzplatz Schweiz zu schützen und auch darum, die Schweizer Volkswirtschaft zu schützen.

«Ein Ausfall der CS hätte gravierende volkswirtschaftliche Verwerfungen in der Schweiz und in anderen Ländern zur Folge gehabt», sagt Keller-Sutter.

Wichtig fürs Vertrauen

Es hätte zu unvorhersehbaren Folgen führen können, wenn keine Entscheidung getroffen worden wäre, sagt Berset weiter. Der Entscheid sei wichtig, damit das Vertrauen auf den Finanzmärkten zurückgewonnen werden könne.

Der Bundesrat setzt darauf, dass die Übernahme der Grossbank CS durch die UBS das Vertrauen in die CS wieder aufbauen kann: Bundespräsident Alain Berset während der Pressekonferenz in Bern. (19. März 2023)

Berset: Bundesrat begrüsst Übernahme

«Der Bundesrat hat heute über die Situation der Credit Suisse gesprochen», beginnt Bundespräsident Alain Berset. Die Credit Suisse gehöre zu den dreissig systemrelevanten Banken der Welt, sie sei deshalb nicht nur für die Schweiz bedeutend, sondern für die Stabilität des Finanzsystems.

Der Bundesrat begrüsse die Übernahme und werde die notwendigen Bedingungen dazu bereitstellen.

Bund gibt UBS Garantie von 9 Milliarden Franken

Um allfällige Risiken für die UBS zu reduzieren, spricht der Bund der UBS zudem eine Garantie im Umfang von 9 Milliarden Franken zur Übernahme von potenziellen Verlusten aus. Der Betrag soll potenzielle Verluste aus bestimmten CS-Aktiven reduzieren, falls ein Schwellenwert überschritten wird.

UBS übernimmt Credit Suisse

Die Zukunft der Credit Suisse ist entschieden. Die schwer angeschlagene Grossbank Credit Suisse wird von der UBS übernommen, wie der Bundesrat mitteilte. Die SNB unterstütze die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken an beide Banken.

Start der Medienkonferenz um 19.30 Uhr

Der Bundesrat hat um 19.30 Uhr zu einer Medienkonferenz in Bern eingeladen. Es geht dabei um Entscheide in Zusammenhang mit einer allfälligen Übernahme der Credit Suisse durch die Grossbank UBS. Folgende Personen werden informieren:

  • Bundespräsident Alain Berset

  • Finanzministerin Karin Keller-Sutter

  • Marlene Amstad, Verwaltungsratspräsidentin Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma

  • Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums, Schweizerische Nationalbank (SNB)

  • Colm Kelleher, Verwaltungsratspräsident, UBS Group

  • Axel Lehmann, Präsident des Verwaltungsrats, Credit Suisse

Wir berichten live in diesem Ticker, um den Livestream zu sehen, sollten Sie den Ticker aktualisieren.

UBS besser nochmals nach – sie bietet nun mehr als 2 Milliarden Dollar für die CS

Laut der «Financial Times» (FT) ist das Übernahmeangebot der UBS für die Credit Suisse noch einmal gestiegen. Nachdem zuvor berichtet wurde, dass die UBS dem Kauf der CS für zwei Milliarden US-Dollar zugestimmt hat, soll es sich bei der Übernahme-Summe nun um mehr als zwei Milliarden Dollar handeln. Die FT beruft sich dabei auf Insider.

Medien: Bund gewährt UBS Liquiditätsspritze von 100 Milliarden

Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» soll die Schweizerische Nationalbank (SNB) der UBS als Teil des Übernahme-Deals eine Liquiditätslinie von rund 100 Milliarden US-Dollar angeboten haben. Einzelheiten des Angebots wurden jedoch nicht bekannt.

Auch «Bloomberg» bestätigt die Liquiditätsspritze des Bundes. (SDA)

Berichte: UBS will Credit Suisse für 2 Milliarden Dollar kaufen

Die Schweizer Grossbank UBS hat nach einem Bericht der «Financial Times» dem Kauf der Credit Suisse zugestimmt. Zuvor habe UBS ihr Angebot auf mehr als 2 Milliarden Dollar erhöht, meldete das Blatt am Sonntagabend.

Die Behörden wollten die Gesetze ändern, um eine Abstimmung der Aktionäre über die Transaktion zu umgehen. Denn das Geschäft solle noch bis Montag abgeschlossen sein.

«Bloomberg» berichtet unabhängig von der «Financial Times» dasselbe Ergebnis. Der historische Deal sei beschlossen.

Das Aktienpaket zwischen den beiden grössten Schweizer Banken sollte laut «Financial Times» noch am Sonntagabend unterzeichnet werden. Der Preis werde nur einen Bruchteil des Schlusskurses der Credit Suisse vom Freitag betragen, so dass die Aktionäre von Credit Suisse praktisch leer ausgingen, hiess es.

UBS werde nun mehr als 0,50 Schweizer Franken pro Aktie in eigenen Aktien bezahlen, weit unter dem Schlusskurs der Credit Suisse von 1,86 Franken am vergangenen Freitag. Die UBS habe auch einer Abschwächung der Klausel zugestimmt, wonach der Vertrag im Falle eines Anstiegs der Kreditausfallspreads nichtig wäre. (SDA)

Bundesrat will offenbar Behörden und Parteien informieren

Die Verhandlungen um die Zukunft der Credit Suisse haben offenbar zu einem Ergebnis geführt. Der Bundesrat will offenbar am (heutigen) Sonntagabend um 18 Uhr wichtige Exponenten der Behörden sowie der Parteien darüber informieren, wie die CH Media-Publikationen unter Berufung auf bundesratsnahe Kreise schreiben.

Im Anschluss daran dürfte dann die Öffentlichkeit informiert werden. Die Bundeskanzlei hat allerdings noch keinen Zeitpunkt für eine Medienkonferenz bekanntgegeben.

Ist Ulrich Körner der letzte Chef der Credit Suisse?

Ulrich Körner gilt als harter Sanierer. Er hat dazu beigetragen, dass die UBS nach der Finanzkrise gerettet werden konnte. Bei der CS gelang ihm das nicht. Jorgos Brouzos hat ein Porträt vom möglicherweise letzten Chef der CS geschrieben: Auch «Ueli das Messer» konnte die CS nicht retten

Was ist bislang bekannt zum Megadeal? Die Übersicht

Die UBS soll die angeschlagene CS schlucken. Was bislang zum Megadeal in der Schweizer Bankenwelt bekannt ist und worüber noch geschwiegen wird, haben Beatrice Bösiger und Jorgos Brouzos in dieser Übersicht zusammengestellt: In Bern wird über die Zukunft der CS verhandelt – die wichtigsten Fragen und Antworten.

Übernahme oder Verstaatlichung als einzige Optionen?

Der Bund zieht offenbar die teilweise oder vollständige Verstaatlichung der Credit Suisse in Betracht. Laut «Bloomberg» sei eine Verstaatlichung aktuell die einzige Alternative zur Übernahme durch die UBS.

Grund sei unter anderem der Zeitdruck. Dem Bericht zufolge wollen die Behörden bis zur Öffnung der asiatischen Börsenmärkte am Montag eine Lösung finden – was in Europa am späten Sonntagabend wäre.

Die aktuelle Situation ist laut den Insidern von «Bloomberg» jedoch sehr unbeständig, wodurch sich die Pläne der Landesregierung noch ändern könnten.

Reaktionen von Schweizer Politiker und Politikerinnen

Schweizer Politiker und Politikerinnen verfolgen am Sonntag offenbar gespannt die Geschehnisse rund um die kriselnde Credit Suisse.

Der Zürcher SVP-Nationalrat Roger Köppel kritisiert auf Twitter eine mögliche Übernahme der Credit Suisse durch die UBS:

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Auch sein Parteikollege Thomas Aeschi spricht sich gegen das vermeintliche Übernahmeangebot der UBS von einer Milliarde Dollar aus, über welches die «Financial Times» berichtet hatte. Demnach habe die UBS offeriert, 25 Rappen je Aktie in eigenen Anteilen zu bezahlen. Am Freitag beendeten CS-Aktien den Handel mit einem Kurs von rund 1.86 Franken.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Susanne Leutenegger Oberholzer, Alt-Nationalrätin der SP, sieht im aktuellen «CS-Debakel» auch ein Versagen der «too big to fail»-Regeln. «Die SP hatte recht», schreibt sie auf Twitter. «Die ‹too-big-to-fail›-Lösung mit der Schweizer Bank im internationalen Konzern taugt nur beschränkt.»

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Bundesrat kündigt Medienkonferenz an

Der Bundesrat hat für Sonntagabend zu einer «wichtigen Medienkonferenz» eingeladen. Es dürfte dabei um Entscheide im Zusammenhang mit einer allfälligen Übernahme der Credit Suisse durch die Grossbank UBS gehen. Die genaue Uhrzeit und die Teilnehmenden werden gemäss Einladung kurzfristig bekannt gegeben. Wir werden live berichten.

Kritik an möglicher Übernahme durch die UBS

Unter anderem aufgrund schlechter Erfahrungen in der Finanzkrise 2008 wurden in der Schweiz Vorgaben für den Umgang mit angeschlagenen Banken geschaffen. Diese «Too big to fail»-Regeln kommen gemäss bisher vorliegenden Informationen bei der Credit Suisse nicht zum Zug.

Urs Birchler, früher Direktionsmitglied der Nationalbank und Bankenprofessor, kritisiert das: «Ich habe der Finanzmarktaufsicht und der Schweizerischen Nationalbank geglaubt, dass der Werkzeugkasten in einer Krise angewendet und funktionieren würde – und jetzt machen sie ihn nicht einmal auf», schreibt er im Blog batz.ch.

In der Vergangenheit habe es nur die zwei Optionen Konkurs oder Rettung durch ein anderes Finanzinstitut gegeben. Die «Too big to fail»-Regel sollte eine bessere Lösung ohne private oder öffentliche Unterstützung ermöglichen. Doch die Schweiz befinde sich offenbar wieder am gleichen Punkt wie schon vor vielen Jahren: «Die Gotte UBS muss uns vor dem Scherbenhaufen retten.»

Birchler tönt weiter an, dass die Bedingungen für eine Grossbank aus der Fusion zwischen UBS und Credit Suisse auch nicht einfach wären. Ein solches Finanzinstitut stünde «dauernd unter der Lupe der Politik». Die «Super-Grossbank» würde zur Marktführerin im Hypothekargeschäft und könnte Zinsvorgaben machen. Zudem wäre eine zukünftige Krise dadurch noch schwieriger zu lösen. (ki)

SDA/AFP/red