Ende der Credit SuisseWas CS-Kundinnen und CS-Kunden wissen müssen
Happige Einbussen für Aktionärinnen, für Sparer ändert sich hingegen wenig: Eine erste Einordnung der Grossfusion mit der UBS aus Konsumentensicht.
Was bedeutet die Übernahme für die Kundinnen und Kunden?
Für Kundinnen und Kunden der Credit Suisse soll sich nichts ändern. Sie können weiterhin Geld über die gewohnten Kanäle beziehen und die bisherigen Finanzdienstleistungen nutzen. Über kurz oder lang ist aber mit gewissen Anpassungen wie zum Beispiel bei den allgemeinen Geschäftsbedingungen oder geringfügigen Änderungen bei Konditionen für Finanzprodukte zu rechnen.
Sind die Sparguthaben jetzt sicher?
Grundsätzlich ja. Die neue Bank ist genügend kapitalisiert und es gibt keine sachlichen Gründe, die zu Befürchtungen Anlass geben. Schwierig einzuschätzen ist jedoch die psychologische Komponente. Die Kundschaft der Credit Suisse wurde von Panik ergriffen: In der vergangenen Woche sollen täglich bis mehr als 10 Milliarden Franken an Kundengeldern abgeflossen sein. Ob überhaupt und wie weit die Verunsicherung nach der Fusion auch auf die UBS überschwappt, ist noch unklar. Zur vorläufigen Absicherung geben Bund und Nationalbank umfangreiche Garantien ab. Unabhängig davon gibt es eine Einlagensicherung bis zu 100’000 Franken je Kunde und Bank.
Verlieren die Credit-Suisse-Aktionäre Geld?
Ja. Schon in den vergangenen Monaten mussten Aktionärinnen und Aktionäre der Credit Suisse erhebliche Verluste hinnehmen. Am Freitagabend lag der Kurs bei tiefen 1.86 Franken. Nun müssen sie den Kaufpreis akzeptieren, auf den sich die verschiedenen Parteien in der Notfallübung am Wochenende geeinigt haben. Dieser liegt gemäss ersten Berechnungen bei 76 Rappen je Aktie. Das trifft nicht nur Kleinaktionäre hart, sondern beispielsweise auch Pensionskassen. Der Bundesrat versuchte, den Verlust zu relativieren, indem er auf einen möglichen Totalausfall hinwies, der bei einer Abwicklung der Bank gedroht hätte.
Werden die Aktionäre übergangen?
Ja. Üblicherweise müssen die Aktionäre eine solche Fusion absegnen. Da aufgrund der dramatischen Ausgangslage schnelles Handeln zwingend erforderlich war, hat der Bundesrat die Mitbestimmungsrechte beschnitten.
Welche Folgen hat die Fusion für weitere Finanzgeschäfte?
Durch den Zusammenschluss entsteht ein mächtiger Player im Markt, der in verschiedenen Bereichen zum Marktführer wird. Die Wettbewerbskommission konnte aufgrund eines Entscheids der Finanzmarktaufsicht gar nicht erst einschreiten. Es gibt bereits Spekulationen, dass die neue Grossbank etwa im Hypothekargeschäft Zinssätze vorgeben kann und andere Finanzinstitute nachziehen müssen. Doch derzeit gibt es noch zu viele Unwägbarkeiten, um den zukünftigen Markteinfluss der Super-Grossbank beurteilen zu können.
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