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Schweizer Superbank überrascht
Paukenschlag bei der UBS – Ermotti kehrt auf Chefposten zurück

Alter und neuer Boss der Schweizer Superbank UBS: Sergio Ermotti.
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Wer hätte das gedacht: Erst im November 2020 war Sergio Ermotti nach neun Jahren an der Spitze der UBS von Ralph Hamers abgelöst worden. Nun kehrt der Tessiner auf den Chefposten zurück.

Die Ernennung Ermottis wird von der UBS in einer Mitteilung vom Mittwoch mit den «neuen Prioritäten» der Bank nach der geplanten Übernahme der Credit Suisse begründet. Der jetzige CEO Ralph Hamers habe sich bereit erklärt, im Interesse des neuen kombinierten Unternehmens, des Schweizer Finanzsektors und des Landes zurückzutreten. Er werde während einer Übergangsphase noch beratend zur Seite stehen.

Bei den Anlegern kommt die Meldung gut an: Die UBS-Aktien legen nach einer guten halben Handelsstunde in einem freundlichen Gesamtmarkt 1,9 Prozent zu auf 18,23 Franken.

Weniger Freude haben die Aktionäre der Swiss Re. Ermotti gibt nämlich das Amt als Präsident des Verwaltungsrates beim Rückversicherer ab. Die Papiere von Swiss Re büssen im frühen Handel 0,5 Prozent auf 91,82 Franken ein.

Alter Hase kehrt zurück

Vor 10 Tagen gaben UBS, Credit Suisse, der Bundesrat, die SNB und die Finma an einer denkwürdigen Medienkonferenz in Bern die Übernahme der CS durch die UBS bekannt. Die zweitgrösste Schweizer Bank hatte das Vertrauen von Kundinnen und Investoren verloren. Der Aktienkurs stürzte ins Bodenlose, offenbar wurden Milliarden Kundengelder abgezogen.

Nun wird Ermotti bereits nach der UBS-Generalversammlung am nächsten Mittwoch das Ruder bei der grössten Schweizer Bank als Konzernchef übernehmen. Seinen Posten als Swiss-Re-Präsident wird er aufgeben. Um jedoch einen geordneten Übergang beim Rückversicherer zu ermöglichen, werde sich Ermotti an der Generalversammlung am 12. April zur Wiederwahl stellen und nach einer kurzen Übergabeperiode zurückzutreten.

Ermotti habe in seiner ersten Amtszeit als Chef die UBS nach der globalen Finanzkrise erfolgreich neu positioniert, indem er die Vermögensverwaltung in den Fokus stellte, heisst es in der Mitteilung der Grossbank vom Mittwochmorgen weiter. Er habe den Fussabdruck des Investment Banking verkleinert und für einen kulturellen Wandel innerhalb der Bank gesorgt.

Dank dieser einzigartigen Erfahrung und seiner tiefen Kenntnisse der Finanzdienstleistungsbranche in der Schweiz und weltweit sei Ermotti bestens geeignet, die Integration der Credit Suisse umzusetzen. Ermotti selbst sagte, er fühle sich geehrt, die UBS in diesen Zeiten leiten zu dürfen. Die anstehende Aufgabe sei dringend und herausfordernd, er wisse um die Verunsicherung, die es jetzt gebe. Er verspreche aber, sich vollständig darauf zu konzentrieren, das beste Ergebnis für die Kunden, die Mitarbeiter, die Aktionäre und die Schweizer Regierung zu erzielen.

UBS-Präsident Colm Kelleher dankte dem scheidenden Hamers laut Mitteilung für seine erfolgreiche Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren und die entscheidende Rolle bei dem Übernahmedeal, aber auch für sein Verständnis für die aktuelle Situation und seine Bereitschaft zurückzutreten. Hamers wiederum sagte, er bedauere seinen Rücktritt, aber die Umstände hätten sich in einer Weise verändert, womit niemand gerechnet habe. Die Integration der CS sei nun die wichtigste Aufgabe.