Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Preise für Konti
ZKB schafft Gebühren ab – ziehen andere Banken nach?

Zürcher Kantonalbank - Hauptsitz
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Den Banken geht es derzeit blendend. Die Gewinne steigen dank der hohen Zinsen. Damit stieg der öffentliche Druck, die in der Negativzinsphase erhöhten Gebühren wieder zu senken. Sogar der Preisüberwacher hat deswegen die Banken gerüffelt.

Nun reagiert die grösste Kantonalbank der Schweiz und schafft beim Privatkonto die Gebühren ab. Ab 1. Januar entfällt bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) die Jahresgebühr von 12 Franken für das Privatkonto, und auch die Gebühr für die Debitkarte von 40 Franken pro Jahr wird nicht mehr erhoben. Für bestehende Kundinnen und Kunden wird die Anpassung automatisch umgesetzt. «Wir wollen damit ein Signal setzen und im Sinne unseres Leistungsauftrages unseren Erfolg zurückgeben», begründete ZKB-Chef Urs Baumann in einer Medienmitteilung den Schritt. Auch wolle die Bank Kundinnen und Kunden aus der ganzen Schweiz anlocken.

Damit folgt die ZKB dem Beispiel der Aargauer Kantonalbank. Diese hatte bereits per 1. April 2023 sämtliche Kontoführungsgebühren und Buchungsspesen auf Privat- und Firmenkonten abgeschafft. Diese würden sich nicht mehr rechtfertigen lassen, hatte das Bankhaus damals verlauten lassen. Wie ein Vergleich von Moneyland.ch zeigt, hat die ZKB mit dem neuen Gebührenregime bei den Privatkonten nun mehrere Plätze gutgemacht und gehört nun zu den günstigeren Anbieter.

Auch andere Gebühren sind wichtig

Berücksichtigt werden im Vergleich nebst den Kontoführungsgebühren beispielsweise noch mögliche Kosten für Abhebungen im Ausland oder die Kontoauflösungsgebühr. Hier würde die ZKB nun neu auf Platz acht stehen kurz hinter der Appenzeller Kantonalbank und hat sich damit um 14 Plätze verbessert.

Weiter vorne sind jedoch weiterhin die Neo-Banken wie Neon, Yuh, aber auch die Bank Cler zu finden. Bei diesen gibt es sogar vereinzelt, was in der Schweiz selten ist, Zinsen aufs Privatkonto, was sich ebenfalls positiv aufs Ranking auswirkt.

Nicht berücksichtigt werden im Vergleich die sogenannten Wechselgebühren für Zahlungen im Ausland. Wer solche öfters tätige, für diese seien diese jedoch ein wichtiger Faktor, sagt Benjamin Manz von Moneyland.ch. Und bei diesen seien Grossbanken ebenfalls tendenziell teurer als Neo-Banken.

Aus Konsumentensicht sei der Entscheid der ZKB aber zu begrüssen, findet Manz. Und dürfte gerade auch andere grössere Banken in Zugzwang bringen und neue Bewegung in die Gebührenlandschaft der Privatkonten bringen.

Bei Raiffeisen heisst es: «Die Mehrheit der Kundinnen und Kunden der Raiffeisenbanken sind Genossenschaftsmitglieder mit einer Hauptbankbeziehung und profitieren somit seit langem von einer kostenlosen Kontoführung.» Zudem würde die Bank Sonderkonditionen bieten sowie vergünstigte Ski- und Eventtickets und freien Eintritt in mehr als 500 Museen.

Die Luzerner Kantonalbank, die bei den Gebühren gemäss dem Vergleich auf ähnlichem Niveau wie die ZKB vor der angekündigten Senkung liegt, hat mindestens Stand jetzt beispielsweise keine Gebührensenkung geplant. Vielmehr schreibt die Bank, dass man bereits heute eine «qualitativ und preislich attraktive Palette an Konto- und Kartendienstleistungen» anbiete.

Insbesondere die Mehrleistungen der Visa-Debitkarte würden sehr geschätzt, die ab 1. Januar 2024 um eine kostenlose Cyber-Versicherung und einen Rechtsschutz erweitert werde. Man beobachte die Entwicklungen am Markt aber aufmerksam und prüfe das Angebot laufend.

Die Migros Bank wiederum verweist darauf, bereits viele gebührenfreie Angebote zu haben. Und was die Sparer freuen dürfte: «Wir haben bereits viermal die Zinsen auf unseren Konten angehoben und überlegen uns weitere Zinsschritte», so ein Sprecher. Keine Reaktion kam von der UBS.

Doch haben die Gebühren wirklich einen Einfluss auf den Entscheid der Kundinnen und Kunden, ihre Bankbeziehung zu wechseln oder nicht? Eine aktuelle Studie der Hochschule Luzern mindestens kommt zum Schluss, dass die Schweizer Kundschaft trotz teils weiterhin tiefen Zinsen und Gebühren einen Wechsel eher scheut.

Manz glaubt trotzdem, dass ein langsamer Wandel vonstattengeht. «Wir nehmen wahr, dass die Leute sich von Jahr zu Jahr mehr für neue Angebote interessieren.» Und der Einfluss der Neo-Banken habe ja schon dazu geführt, dass auch klassische Banken neue Angebote eingeführt hätten. Ähnlich werde es auch bei den Gebühren fürs Konto ablaufen.