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Prognose für Finanzmärkte
Was Anlegerinnen und Anleger 2024 erwartet

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Der MSCI World

Ein ETF auf den MSCI World ist für viele der Einstieg in die Welt des Investierens. Denn der Index bildet die Entwicklung von rund 1500 Aktien aus den 23 wichtigsten Industriestaaten ab. Man setzt also gewissermassen auf die Weltwirtschaft. Oder doch nicht? Immer wieder wird kritisiert, dass US-Aktien mit 70 Prozent am Index stark übergewichtet sind und beispielsweise keine aus Schwellenländern wie etwa Brasilien vertreten sind. Und somit eine übergrosse Abhängigkeit zur US-Wirtschaft bestehe. (Lesen sie dazu: Indexanbieter im Vergleich: Es muss nicht immer der MSCI World sein)

Und gerade in den letzten Jahren lief es auch für Anlegerinnen und Anleger in den MSCI World nicht immer gut. So verlor er nach seinem Allzeithoch im Januar 2022 zwischenzeitlich fast 26 Prozent. Doch längerfristig wuchs er durchschnittlich jährlich trotzdem über 8 Prozent. Und 2023 ging es in Dollar um mehr als 20 Prozent hoch. Denn die Zinspause lässt die stark gewichteten amerikanischen Techtitel hochschnellen.

Techfirmen bringen es auf ein Gewicht von gut 20 Prozent im Index, auf Platz zwei liegen Finanztitel mit 15 Prozent. Die Aussicht auf Zinssenkungen, der Rückgang der Inflation oder der weitere Boom bei der künstlichen Intelligenz lässt Experten auch für 2024 positiv auf die Entwicklung des Index schauen. Hinzu kommt, dass heutige Techfirmen um einiges solider aufgestellt sind als beispielsweise Anfang der 2000er-Jahre.

Der SMI

An der Schweizer Börse beginnt das Börsenjahr 2024 am Mittwoch mit deutlichen Kursgewinnen, nachdem das Jahr 2023 im Vergleich zu anderen Börsen enttäuschend verlief. Während der Deutsche Aktienindex DAX und der amerikanische Aktienindex Dow Jones zum Jahresende Rekorde brachen, entwickelte sich der wichtigste Schweizer Aktienindex, der Swiss-Market-Index SMI, im Jahr 2023 fast nur seitwärts. Der Grund dafür ist einfach, der SMI ist stark von defensiven Titeln aus der Konsumgüter- und Pharmaindustrie geprägt. Branchen, die global in diesem Jahr zu den schwächsten gehörten.

Dazu kommt, dass gerade der Pharmariese Roche, unter anderem wegen Problemen bei der Entwicklung von neuen Medikamenten, nicht sein bestes Jahr hatte, und auch die Aktie des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé gab aus verschiedenen Gründen sichtbar nach. Ausgeglichen werden konnte dies durch die sehr starke Performance des Schwergewichts UBS seit Anfang Jahr.

Die weitere Entwicklung des SMI 2024 wird auch stark abhängig sein von der Entwicklung der Weltwirtschaft. Ein eher schwächeres Wirtschaftswachstum könnte stabilen Sektoren wie der Konsumgüter- oder der Pharmaindustrie eher entgegenkommen. Trotzdem: In den letzten Jahrzehnten hatten Anlegerinnen und Anleger, die in den SMI investierten, im Schnitt eine jährliche Kursrendite von etwa 5 Prozent.

Der Bitcoin

Als im Herbst 2022 die Kryptobörse FTX pleiteging, dachten wohl viele, dass es mit dem Bitcoin nun «endlich» vorbei sei. Doch 2023 hat sich die Kryptowährung hervorragend geschlagen, auch als alternative Anlage in eher schwierigen Zeiten. Vom Allzeithoch ist die Währung zwar noch weiter entfernt, doch könnte sich der aktuelle Kursanstieg fortsetzen. Das hat auch damit zu tun, dass voraussichtlich im April 2024 das nächste sogenannte Halving ansteht.

In regelmässigen Abständen wird die Belohnung für die geschürften Blocks halbiert, es handelt sich dabei um eine Art integrierter Angebotsverknappungsmechanismus. In der Vergangenheit führte dieser Vorgang zu Kursanstiegen. Hinzu kommt, dass es auch immer mehr grössere Investoren gibt, die längerfristig auf Kryptowährungen setzen. So wird auch die baldige US-Zulassung eines ETF erwartet, der direkt in Bitcoin investiert. Was derzeit ebenfalls für Optimismus unter den Anlegerinnen und Anlegern im Kryptosektor sorgt.

Gold

Als die Hamas Israel angriff, stieg der Goldpreis im Nachgang deutlich, und er befindet sich weiterhin im Aufwärtstrend. Aber auch insgesamt hat sich die «Krisenanlage» im Jahr 2023 trotz hoher Zinsen relativ wacker geschlagen. Gold zahlt keine Zinsen oder Dividenden. Der wichtigste Treiber für den Goldpreis sind deshalb Realzinsen, also die Opportunitätskosten für das Halten eines Metalls, das keine Rendite generiert. (Mehr dazu vom Geldberater: Gold ohne Kursausschläge? Gibts nicht!)

Für Gold spricht neben den sinkenden Zinsen ein sinkender Dollar, weil dieser die Kaufkraft der Menschen ausserhalb des Dollarraums erhöht. Dazu kommt, dass Gold als Absicherung gegen geopolitische Risiken gilt und eine erhöhte Nachfrage von Zentralbanken, die seit den Sanktionen im Zusammenhang mit der Ukraine tendenziell Währungsreserven von Dollaranlagen auf Gold umschichten. Ob diese Faktoren nach der Goldrally im Jahr 2023 noch genügend Kraft entwickeln werden, ist offen. Für Schweizer Anleger besteht zudem ein beträchtliches Währungsrisiko. Der Goldpreis in Dollar hat 2023 um mehr als 13 Prozent zugelegt, in Franken waren es weniger als 4 Prozent.