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World Press Photo 2025
Diese Pressebilder bewegten die Welt

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Das Pressebild des Jahres

Der 9-jährige Mahmoud Ajour, der beide Hände durch einen Raketenangriff im Krieg gegen Gaza verloren hat, porträtiert in Doha, Katar. Er nutzt jetzt seine Füsse für alltägliche Aufgaben.

Die Fotografin Samar Abu Elouf lebte in Gaza, bis sie im Dezember 2023 evakuiert wurde und nach Doha kam. Dort begann sie, Menschen zu porträtieren, die ebenfalls aus Gaza stammen und in Doha auf medizinische Versorgung warten. Einer von ihnen ist der 9-jährige Mahmoud Ajour, der bei einer Explosion beide Arme verlor. Sein grösster Wunsch: Armprothesen, sodass er nicht mehr alles mit seinen Füssen machen muss.

Siegerfotos Europa (Einzelbild)

Anhelina (6) liegt in ihrem neuen Zuhause in Borshchivka, Ukraine, im Bett. Aufnahme vom 7. März 2024.

Zwei der drei ausgezeichneten Fotos zeigen Momente aus dem ukrainisch-russischen Krieg. In «Beyond the Trenches» wollte Fotograf Florian Bachmeister den Fokus auf die Kinder legen, die umgeben von Gewalt traumatisiert aufwachsen und versuchen, sich in ihrem neuen Leben zurechtzufinden.

«Underground Field Hospital» zeigt einen Mann, der zwei Tage vor der russischen Invasion im Februar 2022 von der von Russland unterstützten Separatistengruppe eingezogen wurde. Sie wurde später eine Einheit der russischen Armee. Auf dem Foto von Nanna Heitmann liegt er auf einem Feldlazarett, wenig später mussten ihm zwei Gliedmassen amputiert werden.

Ein verletzter ukrainischer Mann aus der Region Luhansk liegt in einem Feldlazarett in einer unterirdischen Weinkellerei nahe Bakhmut, Ukraine, am 22. Januar 2024. Er wurde für die russisch unterstützten Streitkräfte eingezogen.

Um die Kombination der beiden Bilder entstand eine politische Kontroverse: Die Jury hatte gemäss NZZ in ihrem Kommentar geschrieben, dass die beiden Bilder eine «tiefere und nuanciertere Sicht» auf die Folgen der Kampfhandlungen zeigen würden. Daraufhin protestierten ukrainische Pressefotografen sowie das Aussenministerium gegen «die moralische Gleichsetzung des Aggressors mit dem Opfer der Aggression», wie die NZZ schreibt. World Press Photo reagierte und bezeichnete die Gegenüberstellung der Bilder als Fehler, die Passage im Text wurde gestrichen.

Siegerfotos Europa (Serie)

«Democracy Dies in Darkness» heisst die Serie von Rafael Heygster, für die er über Monate verschiedene Wahlkampfveranstaltungen der AfD besuchte und fotografisch der Frage nachging, wie sich die Partei selbst darstellt.

Bühne des AFD-Parteitags in Essen mit Teilnehmern und deutschen Flaggen.
Anhänger der AFD feiern vor dem Lokal ’Zum alten Krug’ in Potsdam während der Wahlparty zu den Landtagswahlen in Brandenburg, 22.09.2024.

Siegerfoto Nord- und Zentralamerika (Einzelbild)

US-amerikanische Secret-Service-Mitglieder helfen dem Präsidentschaftskandidaten Donald Trump von der Bühne, nachdem bei einem Attentatsversuch während einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, PA, am 13. Juli 2024 eine Gewehrkugel sein Ohr getroffen hat.

Das Foto von Jabin Botsford war eines, das um die Welt ging: Donald Trump mit blutigem Ohr, nachdem er an einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania, angeschossen worden war. Später tötete der Secret Service den Schützen. Das Attentat auf Trump war ein Wendepunkt im letztjährigen Präsidentschaftswahlkampf und heizte die ohnehin gehässige Stimmung weiter an.

Siegerfoto Nord- und Zentralamerika (Serie)

Eine Person hält eine geöffnete Flasche DDMP2, ein medizinisches Präparat, das in MAID-Programmen zur Sterbehilfe verwendet wird. 1. März 2024.

Oliver Farshi hat in der Serie «A Place to Die» ein sehr spezielles Haus dokumentiert: Hierhin kommen Menschen für ihre letzten Lebensstunden. Todkranke werden in diesem Haus in Washington State von Sterbe-Doulas umsorgt, bevor sie ein Medikament trinken, das ihr Leben beendet.

Eine Sterbe-Doula bereitet sich mit Blumen in einem Wohnzimmer auf den Tod eines Gastes vor. Der Dienst ist kostenlos und basiert auf Gemeinschaftspflege, 1. März 2024.

Siegerfoto Südamerika (Einzelbild)

Eine gestrandete Boeing 727-200 von Flutwasser umgeben am Flughafen Salgado Filho in Porto Alegre, Brasilien, 20. Mai 2024.

Im Mai des vergangenen Jahres wurde der brasilianische Bundesstaat Rio Grande do Sul von schweren Unwettern heimgesucht. Hunderte von Ortschaften wurden überschwemmt, Menschen verloren ihre Häuser, einige ihr Leben. Zu apokalyptischen Szenen kam es auch am Flughafen in Porto Alegre, als die Landebahn überschwemmt und zahlreiche Flugzeuge gegroundet wurden.

Siegerfoto Südamerika (Serie)

Ein junger Mann namens Cordeiro Freitas trägt Lebensmittel über einen trockenen Sandboden in der Fischergemeinde Maracapuru, unter einem strahlend blauen Himmel.

Schwere Dürren, verschärft durch den Klimawandel, haben im vergangenen Jahr traurige Rekorde hervorgebracht: Noch nie waren die Wasserstände so tief im Amazonasgebiet. Das bedroht nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Lebensweise lokaler Gemeinschaften, die auf oder an den Flüssen leben und nun teilweise gezwungen sind, ihre Siedlungsgebiete zu verlassen. Diese Geschichten hat Musuk Nolte in «Droughts in the Amazon» festgehalten.

Luftaufnahme des Tarumã-Flusses, der aufgrund von Dürre unpassierbar wurde. Deutlich sichtbare Spuren von Bootspropellern auf der ausgetrockneten Flusslandschaft. Manaus, Amazonas, Brasilien, 4. Oktober 2024.

Siegerfoto West-, Zentral- und Südasien (Serie)

Mannequins in Hochzeitskleidern in Kabul mit Plastikbeuteln über den Köpfen, um weibliche Gesichter gemäss lokalen Vorschriften zu verbergen.

Höhere Schulbildung verboten, arbeiten meistens nur im Haus, das Gesicht muss verdeckt werden, Aufenthalte in Parks verboten: Die Taliban haben die Frauen in Afghanistan grösstenteils aus der Öffentlichkeit verdrängt. «No Woman’s Land» zeigt, wie Afghaninnen trotzdem heimlich Wege finden, sich zu treffen, zu feiern und sich zu bilden.

Eine Gruppe von Mädchen in Afghanistan steht in einer Schlange in einem gut gesicherten Bereich. Sie tragen dunkle Kleidung und manche haben Kopftücher. Die Umgebung ist von Stacheldraht gesichert. Die Mädchen besuchen ein privates Institut in Kabul, das trotz der Verbote der Taliban Bildung für Mädchen bis zur Highschool ermöglicht.

Siegerfoto Afrika (Einzelbild)

Tamale Safalu, ein einbeiniger Bodybuilder, posiert in muskulöser Haltung vor einem roten Hintergrund in Kampala, Uganda. Kleidungsstücke hängen daneben auf einer Leine.

Tamale Safalus grosser Traum war es immer, Bodybuilder zu werden. Und von diesem rückte er auch nicht ab, nachdem er bei einem Motorradunfall ein Bein verloren hatte. Heute tritt er an Bodybuilding-Wettkämpfen an – und zwar gegen körperlich nicht eingeschränkte Menschen.

Siegerfoto Afrika (Langzeitprojekt)

Ein Porträt von Yalem, einer 23-jährigen Eritreerin, die ihre Narbe von einem Schuss durch Amhara-Soldaten zeigt. Sie steht vor einer Wand, hebt ihre Kleidung, um die Verletzung an ihrer Hüfte sichtbar zu machen.

Der Titel von Cinzia Canneris Serie sagt eigentlich schon alles: «Women’s Bodies as Battlefields». Die Fotografin begann 2017, geflohene eritreische Frauen zu porträtieren; nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Äthiopien fotografierte sie zunehmend auch die Frauen aus der Region Tigray. Ihre Bilder zeigen die verletzten, gefolterten und missbrauchten Körper der Frauen, die in den täglichen News meist keine Stimme haben.

Zwei Frauen in Sheraro, Tigray, Äthiopien, zeigen handgeschriebene Datenblätter mit Informationen über Opfer sexueller Gewalt im Krieg. Aufnahme vom 22. Dezember 2023.

Siegerfoto Asien-Pazifik und Ozeanien (Einzelbild)

Gabriel Medina surft in Teahupo’o während der Olympischen Spiele 2024 auf Tahiti und zeigt eine Reaktion nach einer grossen Welle im Männer-Surfwettbewerb.

Es gibt diese Bilder, die fluten innert Stunden das Internet. Selbst wer sich eigentlich nicht für das Thema interessiert, kommt nicht daran vorbei – in diesem Fall Gabriel Medina während des Surfwettkampfs an den Olympischen Spielen 2024. Allein auf dem Instagram-Account des brasilianischen Surfers bekam die ikonische Momentaufnahme von Jerome Brouillet 9,5 Millionen Likes.

Siegerfoto aus der Region Asien-Pazifik und Ozeanien (Serie)

Für die Touristen sind sie ein Highlight, für die Einheimischen eine Plage: die riesigen Makaken in der thailändischen Stadt Lopburi. Obwohl die Affen als Glücksbringer angesehen werden, wurde der Anstieg auf über 3000 Tiere für die lokale Bevölkerung zum Problem. Deshalb begann die Regierung mit einem Sterilisierungsprogramm, damit die Population der Affen weniger stark wächst.

Ein Mann sprüht Alkohol auf Langschwanzmakaken, um sie daran zu hindern, Waren in der Nähe des Phra Prang Sam Yot Tempels in Lopburi, Thailand, zu stehlen. Im Hintergrund ist der Tempel zu sehen.
Ein sedierter Baby-Langschwanzmakake wird von Tierärzten des thailändischen Naturschutzministeriums in Lopburi sterilisiert, Mai 2024.

Diese und alle weiteren preisgekrönten Pressefotos werden an über 60 Orten auf der ganzen Welt zu sehen sein – unter anderem vom 9. Mai bis zum 9. Juni im Zürcher Landesmuseum