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Wahltag kompakt
Auf einen Blick: So hat die Schweiz gewählt

Marco Chiesa, Parteipraesident SVP, links, und Thierry Burkart, Parteipraesident FDP, verfolgen eine Hochrechnung der Wahlresultate kurz vor Beginn der Elefantenrunde der Parteipraesidenten am Wahltag der Eidgenoessischen Parlamentswahlen, am Sonntag, 22. Oktober 2023 im Bundeshaus in Bern. Die Schweizer Buergerinnen und Buerger waehlen das Bundesparlament mit den beiden Kammern Nationalrat und Staenderat. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
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Die Gewinner

Die strahlende Siegerin des Wahlsonntags heisst SVP. Sie konnte ihren Wähleranteil um 3 Prozentpunkte steigern und kommt neu auf 28,6 Prozent. In Sitze umgerechnet, heisst das: plus neun. Damit kommt sie ihrem Allzeithoch von 2015 sehr nahe.

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Auch die Mitte-Partei kann zufrieden sein. Nach der Fusion von CVP und BDP hat die neue Partei ihren Wähleranteil nicht nur konsolidiert – sie kommt neu auf 14,6 Prozent, was einem Plus von 0,8 Prozentpunkten entspricht. Das Ergebnis ist historisch – denn damit überholt sie erstmals die FDP, wenn auch nur ganz knapp. Dies dürfte die Diskussion um die Zusammensetzung des Bundesrats befeuern.

Ebenfalls zugelegt hat die SP. Sie kommt auf 18 Prozent Wähleranteil und holt damit zwei Mandate mehr als 2019. Damals fuhr die Partei das schlechteste Resultat ihrer Geschichte ein. Auch bei den kantonalen Wahlen harzte es in den letzten vier Jahren. Nun ist dem Duo an der Spitze, Cédric Wermuth und Mattea Meyer, also die Trendwende gelungen.

Auch mehrere kleine Parteien haben Mandate dazugewonnen. So holte der rechtspopulistische Mouvement Citoyens Genevois (MCG) in Genf zwei Sitze im Nationalrat. In Zürich zieht die EDU mit einem Vertreter in den Nationalrat ein – wohl auch dank der Listenverbindung mit den Gruppierungen Mass-voll und Aufrecht, die aus massnahmenkritischen Kreisen hervorgegangen sind und den Einzug ins Parlament selbst verpassen.

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Die Verlierer

Für die Grünen verlief der Tag noch niederschmetternder als prognostiziert: Total fünf Sitzverluste muss die Partei hinnehmen. Sie kommt demnach auf noch auf 9,4 Prozent der Wählerstimmen, das entspricht einem Verlust von 3,8 Prozentpunkten. Zwar verliert die Ökopartei weniger, als sie vor vier Jahren gewonnen hat – dennoch bleibt sie weit hinter den Erwartungen zurück. Auch das Ziel eines eigenen Bundesratssitzes dürfte in weite Ferne rücken. Offiziell wollen die Grünen am Freitag darüber entscheiden, ob sie trotz des schlechten Abschneidens einen Kandidaten oder eine Kandidatin für die Bundesratswahl stellen. 

Auch der GLP, die lange als politisches Wunderkind gehandelt wurde, lief es schlecht. Zwar sind die Verluste bei den Wähleranteilen mit 0,6 Prozentpunkte überschaubar. Da sie vor vier Jahren jedoch zahlreiche Restmandate gewonnen hat, fallen nun die Sitzverluste besonders schmerzhaft aus. Total sechs grünliberale Parlamentarier und Parlamentarierinnen wurden abgewählt.

Durchzogen ist die Bilanz der FDP. Ihr Wähleranteil sinkt um 0,7 Prozentpunkte auf 14,4. Da sie deutlich weniger Restmandate hatte als etwa die Grünliberalen, büsst sie jedoch nur einen Sitz ein. Dass die Mitte-Partei ihr die Position als drittstärkste Kraft im Parlament streitig macht, ist aber bitter für die Liberalen.

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Die Überraschungen

Das hat kaum jemand kommen sehen: In Schaffhausen muss der parteilose Thomas Minder, Unternehmer und Vater der Abzockerinitiative, um seinen Sitz zittern. SP-Kandidat Simon Stocker holte rund 1400 Stimmen mehr als Minder und zwingt ihn so in den zweiten Wahlgang.

In Schwyz schaffte es die frühere FDP-Präsidentin Petra Gössi auf Anhieb in den Ständerat. Damit ist Othmar Reichmuth (Mitte) seinen Sitz los.

Im Kanton Genf überholte Mauro Poggia vom rechtspopulistischen Mouvement Citoyens Genevois (MCG) die Bisherigen Lisa Mazzone (Grüne) und Carlo Sommaruga (SP).

Der Neuenburger FDP-Ständerat Philippe Bauer wurde überraschend abgewählt. Dafür zieht Nationalrat Baptiste Hurni (SP) in den Ständerat ein.

Eine Überraschung gab es auch in Bern. Dort lag der bisherige SVP-Ständerat Werner Salzmann lange unangefochten an der Spitze – bis er plötzlich von SP-Frau Flavia Wasserfallen überholt wurde. Auf Rang drei, allerdings mit deutlichem Abstand, landete Alt-Regierungsrat Bernhard Pulver (Grüne). Es kommt zu einem zweiten Wahlgang.

Staenderatskandidatin Flavia Wasserfallen, SP, Mittte, reagiert neben dem Kandidaten der Gruenen, Bernhard Pulver, bei Bekanntgabe des Resultats des ersten Wahlgangs, zusammen mit den SP Nationalraetinnen Tamara Funiciello, rechts, und Nadine Masshardt, 2. von links, und Anna Tanner, Co Praesidentin der SP Bern, links, am Tag der Eidgenoessischen Wahlen, am Sonntag, 22. Oktober 2023 im Rathaus in Bern. Die Schweizer Buergerinnen und Buerger waehlen das Bundesparlament mit den beiden Kammern Nationalrat und Staenderat. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)

Prominente Abgewählte

Eine prominente Grüne hat die Wiederwahl in den Nationalrat verpasst: Meret Schneider ist ihr Amt los. Auch die beiden Zürcher Grünliberalen Judith Bellaiche und Jörg Mäder verlieren ihren Sitz aufgrund des schlechten Abschneidens ihrer Partei. Der Basler SP-Nationalrat Mustafa Atici, der sich zwischenzeitlich als Bundesratskandidat ins Spiel gebracht hatte, wurde ebenfalls nicht bestätigt.

Zu denjenigen, die nicht mehr ins Parlament zurückkehren dürfen, gehört weiter EVP-Chefin Lilian Studer. Bereits zum zweiten Mal trifft es den Luzerner GLP-Mann Roland Fischer, der die Wiederwahl bereits 2015 verpasst hatte, dann aber 2019 wieder ins Parlament einzog. Auch Ursula Schneider Schüttel (SP) wurde bereits zum zweiten Mal abgewählt – da die Sozialdemokraten im Kanton Freiburg einen Sitz an die SVP verloren haben. Diese Aufzählung ist nicht abschliessend, auch eine Reihe weiterer Parlamentarier und Parlamentarierinnen schaffte die Wiederwahl nicht.

Meret Schneider, GP-ZH, Mitte, spricht zur Grossen Kammer, waehrend Nationalratspraesident Martin Candinas, Mitte-GR, rechts, mit der zweite Vizepraesidentin des Nationalrats, Maja Riniker, FDP-AG, diskutiert, an der Sommersession der Eidgenoessischen Raete, am Mittwoch, 31. Mai 2023 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)

Prominente Neue

Zu den neuen Gesichtern im Bundeshaus gehört Islam Alijaj. Der Zürcher SP-Mann sitzt im Rollstuhl und hat im Vorfeld auch mit seinem hohen Wahlkampfbudget Schlagzeilen gemacht. Auch seiner Parteikollegin Anna Rosenwasser, die als LGBTQ-Aktivistin eine gewisse Bekanntheit erlangte, ist der Sprung in den Nationalrat gelungen.

Interview mit Autorin und Aktivistin Anna Rosenwasser, die das "Rosa Buch" zum Thema Queerness geschrieben hat.
Anna Rosenwasser in ihrem Atelier in Zuerich.

14.03.2023
(SILAS ZINDEL/TAGES-ANZEIGER)

Das Solothurner Wahlvolk schickt Simon Michel nach Bern. Der FDP-Mann ist Chef des bekannten Medizinaltechnik-Unternehmens Ypsomed mit über 2000 Angestellten. In Bern schafft der Sicherheitsdirektor und frühere CVP-Generalsekratär Reto Nause den Sprung in den Nationalrat.

Die Ständeratswahlen

In zahlreichen Kantonen kommt es zu einem zweiten Wahlgang. Bislang sind 16 Sitze im Ständerat bereits fix vergeben, davon 15 an Bisherige. In Zürich erreichte Daniel Jositsch (SP) im ersten Wahlgang das absolute Mehr der Stimmen. In Schaffhausen schaffte Hannes Germann die Wiederwahl auf Anhieb, im Aargau FDP-Präsident Thierry Burkart.

In Glarus steht Benjamin Mühlemann (FDP) als Nachfolger des zurückgetretenen Freisinnigen Thomas Hefti fest. Bereits besetzt sind auch die Ständeratssitze der Kantone Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden, Graubünden, Luzern, Nidwalden und Obwalden, Uri und Zug.

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