Super-G Cortina d’AmpezzoAls hätten sie ihn nicht gewarnt: Odermatt fährt wie ein Verrückter zum Sieg
Der Nidwaldner gewinnt auch den zweiten Super-G in den Dolomiten. Wie er das tut, sorgt für Staunen.
![Wieder zu schnell für seine Gegner: Marco Odermatt.](https://cdn.unitycms.io/images/ConZHvFmKRZAovWqkyLdTl.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=lVkF4yMvXYw)
Die Warnungen drangen hoch zum Start: Tückisch ist dieser zweite Super-G von Cortina d’Ampezzo, den der Schweizer Trainer Reto Nydegger ausgeflaggt hat. Mit engen Stellen, die nur mit viel Geduld vor der Kurve gemeistert werden können: ausholen, investieren, dann erst wieder auf den Ski stehen.
Viele Fahrer sind gescheitert an diesem Sonntag, ausgeschieden oder ausgerutscht. Andere wie Alexis Pinturault fahren sekundenlang aufrecht, um sich auf die schwierigste Passage, eine ungemein fiese Linkskurve, vorzubereiten. Bis sich der Mann mit der Nummer 11 aus dem Starthaus stösst. Und fährt, als hätten sie ausgerechnet ihm nichts von alledem gesagt.
Marco Odermatt vertraut einmal mehr darauf, dass er Radien und Winkel fahren kann wie kein anderer. Er tut das zu Recht. Mehrmals wird es zwar eng auf diesem spektakulären Hang, der für gewöhnlich von den Frauen befahren wird – gerade auch bei dem Tor, das so vielen zum Verhängnis wird: darunter Aleksander Kilde, seinem grossen Gegenspieler, oder Loïc Meillard, der wie am Samstag leer ausgeht, Stefan Rogentin oder Niels Hintermann. Bei Odermatt aber geht es immer auf.
Das Knie ist schon kein Thema mehr
Der Nidwaldner gewinnt wie am Vortag, diesmal mit Ansage. Am Samstag noch war er unsicher, was möglich sein würde, ist Cortina d’Ampezzo für ihn doch der Ort der Rückkehr nach der Meniskus-Quetschung und den Prellungen im linken Knie, die er sich bei einer harten Landung auf der Streif in Kitzbühel zugezogen hat. Der 25-Jährige überraschte sich mit seinem Triumph selbst.
Am Sonntag dagegen «war das Vertrauen vom ersten Schwung an da», sagt Odermatt ins SRF-Mikrofon, «ich hatte ein gutes Gefühl. Auch wenn der Kurs eine Riesenherausforderung war. Ich bin froh, hatte ich die Nummer 11, so konnte ich auch etwas taktieren.» Taktieren à la Odermatt. Sprich: Von aussen ist nichts zu sehen von Zurückhaltung. Dominik Paris, der Zweitplatzierte, klatscht Odermatt im Ziel ab und schüttelt ungläubig den Kopf. Wie hat er das bloss hingekriegt?
Dem Dominator der Skiwelt will offenbar schon wieder alles gelingen. Er feiert bereits seinen achten Saisonsieg, den neunzehnten seiner Karriere – und zieht im Gesamtweltcup immer einsamere Kreise. Wegen Kildes Ausfall ist sein Vorsprung auf den Norweger auf 313 Punkte angewachsen.
Odermatt hat sich im Gegensatz zum 30-Jährigen, der selbst in der bitteren Niederlage zum Leadersessel im Ziel von Cortina läuft und seinem Gegner die Hand schüttelt, auch für die anstehende WM in Courchevel und Méribel das bestmögliche Gefühl geholt. Wie Paris und der Österreicher Daniel Hemetsberger, die Odermatt etwas überraschend flankieren auf dem Podest.
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