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Auf NRA-Kongress
US-Komiker macht sich über Waffenlobby-Vorstand lustig

Der ehemalige US-Präsident will die Lehrer mit Waffen ausrüsten: Der NRA-Vorstand Wayne LaPierre und Donald Trump auf der Jahrestagung der NRA in Houston (Texas).
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Das Schulmassaker in Uvalde, wo 21 Personen ihr Leben verloren, lag nur einige Tage zurück, als sich die mächtige Waffenlobby National Rifle Association (NRA) zu ihrem Jahreskongress in Houston, Texas, traf. Dort machte die NRA noch einmal deutlich, dass das Recht, Waffen zu tragen, niemals eingeschränkt werden dürfe. Vor dem Kongressgebäude in Houston demonstrierten Hunderte Menschen gegen die amerikanische Waffenlobby. Einer von ihnen stellte sich auf seine eigene Weise gegen die einflussreiche NRA. Er verschaffte sich Zugang zum Gebäude in Houston und trug dem Vorstand der Organisation eine satirische Rede vor. 


Es geht um Jason Selvig. Der US-Comedian bildet zusammen mit Davram Stiefler das Comedyduo The Good Liars. Als der Vorsitzende der Organisation, Wayne LaPierre, dem Publikum die Möglichkeit gab, sich an ihn zu wenden, nutzte Selvig die Chance. In sarkastischer Form trug er seine Gedanken zum NRA-Vorstand vor. Ein Video davon teilte Selvig auf Twitter, dieses wurde schon über neun Millionen Mal angeschaut.

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Seine Rede war direkt an LaPierre gerichtet, der seit 1991 Vorsitzender der Waffenlobby ist. Bei den ersten Sätzen hätte man meinen können, Selvig sei ein Anhänger des 72-Jährigen. «Sie alle sagen, dass Wayne LaPierre nicht genug tut, um diese Massenerschiessungen zu stoppen.» Selvig bezog sich damit auf den Widerstand von LaPierre gegen die Reformen der Waffengesetze. Mit «sie» meinte der Komiker die «linken Medien». Diese «verbreiten Fehlinformationen über den Vorstand».


Danach trug Selvig eine Liste von Massakern vor, die in den letzten drei Jahrzehnten in den USA stattgefunden hatten. Darunter der Amoklauf an der Columbine High School 1999, bei dem 13 Menschen getötet wurden, die
Attacke von Sandy Hook, wo 2012 ein 20-Jähriger 26 Grundschülerinnen und Grundschüler sowie sechs Angestellte erschoss, und der Anschlag auf ein Musikfestival in Las Vegas im Jahr 2017 mit 59 Toten. 

«Man hat es immer wieder gehört», sagte der Komiker nach jedem Massaker, das er aufzählte, «man hat immer gehört, dass Wayne LaPierre nicht genug mache, und ehrlich gesagt stimmt das nicht», ergänzte er am Schluss seiner Aufzählung.

«Mit genügend Gebeten hören diese Massenerschiessungen auf»

Dass die NRA nicht genug mache, stimme einfach nicht, sagte Selvig in seiner sarkastischen Rede. «Die NRA hat unter der Führung von LaPierre den Opfern und ihren Familien Gedanken und Gebete zukommen lassen.» Das ganze Leid habe ein Ende, wenn «wir alle etwas mehr denken würden und wir alle etwas mehr beten würden». Er wiederholte mehrfach: «Gebt eure Gedanken und Gebete, gebt eure Gedanken und Gebete.» Damit zog er die nach solchen Massakern oft verwendeten Aussagen von Republikanern und von LaPierre ins Lächerliche.

Selvig bedankte sich am Schluss bei LaPierre für all die Gedanken und Gebete. Ein Teil des Saales schien die Ironie in der Rede nicht verstanden zu haben und applaudierte, als der US-Komiker mit seiner Ansprache fertig war. Der NRA-Vorstand hörte sich die Äusserungen regungslos an und unterbrach die Rede nicht. Einige runzelten die Stirn.

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