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Internationaler Vergleich
Die Schweiz belegt im Tabaklobby-Index fast den letzten Platz

Il y'a 4000 cigarettes Parisienne par rangée apres la conference de presse de presentation du jubile des 200ans de l'entreprise de tabac, fabriquant les cigarettes Parisienne, Burrus British American Tobacco Switzerland, BAT, ce vendredi 23 mai 2014 a Boncourt. (KEYSTONE/Stefan Meyer) *** NO SALES, NO ARCHIVES ***
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Obwohl in der Schweiz immer weniger Tabak angebaut wird, bleibt der Einfluss der Tabakindustrie auf die Gesundheitspolitik ungebrochen. Im neuen Tabaklobby-Index bleibt die Schweiz europäisches Schlusslicht und fällt weltweit sogar noch weiter zurück.

Der am Dienstag veröffentlichte Ländervergleich des Global Centre for Good Governance in Tobacco Control misst die Bemühungen von Regierungen, gegen die Einflussnahme der Tabakindustrie vorzugehen. Wie schon 2021 landet die Schweiz auf dem zweitletzten Platz, knapp vor der Dominikanischen Republik. Weil aber diesmal mehr Länder untersucht wurden, fällt sie nochmals um zehn Plätze zurück: auf Rang 89 von 90 Ländern.

Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Kritisiert wird namentlich, dass die Tabakindustrie an Debatten über Regulierungsmassnahmen teilnimmt und Entscheidungsträger beeinflusst. Als Beispiele für die enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie führt der Bericht etwa Treffen auf, welche die Behörden des Kantons Neuenburg und der Stadt Lausanne mit Vertretern der Tabakindustrie abhalten. Diese fänden regelmässig statt, Aufzeichnungen darüber würden bewusst nicht geführt.

Damit ermögliche die Schweiz den hier ansässigen multinationalen Tabakkonzernen Philipp Morris International (PMI), British American Tobacco (BAT) und Japan Tobacco International (JTI), «Strategien anzuwenden, die von politischer Manipulation bis hin zur Verschleierung der schädlichen Auswirkungen des Tabaks reichen».

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Der Bericht erinnert daran, dass der Tabakkonsum für rund 14 Prozent aller Todesfälle in der Schweiz verantwortlich ist, und spricht von «einem Teufelskreis, in dem die Gewinne der Unternehmen die öffentliche Gesundheit überschatten».

Der Anteil der Raucherinnen und Raucher in der Schweiz verharrt seit Jahren auf hohem Niveau. Laut der jüngsten Gesundheitsbefragung umfasste er im vergangenen Jahr rund ein Viertel der Bevölkerung.

Konstant rückläufig ist hingegen der Anbau von Tabak: Gemäss Swiss Tabac, der Genossenschaft der Tabakpflanzer, hat sich die Anbaufläche in den letzten 20 Jahren von 679 auf 366 Hektaren beinahe halbiert. Noch stärker zurückgegangen ist gleichzeitig die Zahl der Tabakbauern: von 331 im Jahr 2003 auf 121 im vergangenen Jahr.