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Schweizer Agrarchemiekonzern
Syngenta streicht bis zu 150 Stellen in Basel

Das Logo der Syngenta Group in Bueroraeumlichkeiten der Syngenta am Hauptsitz in Basel, am Dienstag, 19. Oktober 2021. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
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Der Basler Agrarchemiekonzern Syngenta baut Stellen ab. Das Sparprogramm heisst «Getting Healthy» (Gesundung) und soll die «finanzielle Fitness» wieder herstellen. Dazu werden dieses Jahr bis zu 150 der rund 1100 Jobs am Hauptsitz in Basel gestrichen. «Der Abbau geht quer durch alle Bereiche und Hierarchiestufen», sagt Syngenta-Managerin Alexandra Brand dieser Redaktion. Ein Konsultationsverfahren laufe.

Auch weltweit will Syngenta Jobs abbauen und die Produktivität erhöhen, genaue Angaben machte Brand dazu jedoch nicht. «Für 2025 können wir noch keine Aussagen machen», betont sie. Der Hauptsitz von Syngenta sowie der Syngenta-Gruppe, zu der auch die zusammengelegten Agrargeschäfte von Chemchina und Sinochem gehören, bleibe in Basel. «Wir bleiben der Schweiz weiterhin verpflichtet und werden auch in Zukunft hohe Millionenbeträge in die Schweizer Standorte investieren», sagte Brand.

Syngenta schleppt Schuldenberg mit

Syngenta leidet unter zwei Problemen: Der Verkauf von Unkrautvernichtern und Saatgut läuft derzeit schleppend. Die Gründe dafür sind sinkende Rohstoffpreise und ungünstige Wetterbedingungen. Landwirte haben deswegen wenig Geld, um in Pestizide zu investieren, und Händler halten keine grossen Lagerbestände mehr.

Das zweite Problem Syngentas ist hausgemacht: Der Konzern schleppt einen Schuldenberg mit sich. Die Übernahme Syngentas durch Chemchina 2017 war damals mit 44 Milliarden Dollar die teuerste, die ein chinesischer Konzern je gemacht hatte. Der Haken dabei war jedoch, dass ein Grossteil der Milliarden Syngenta als Schulden angelastet wurde.

Ren Jianxin, Chairman of ChemChina (China National Chemical Corporation), left, and Michel Demare, Chairman of the Board, right, shake hands after the annual press conference of agrochemical company Syngenta in Basel on Wednesday, February 3, 2016. Syngenta announced that ChemChina has offered to acquire the company at a value of over US Dollars 43 billion. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Um von den hohen Schulden herunterzukommen, plante Syngenta einen Teil-Börsengang in Shanghai. Damit sollten rund 10 Milliarden Dollar erlöst werden. Ein Drittel dieser Summe war für die Entschuldung gedacht, der Rest sollte für Forschung und Entwicklung sowie für Zukäufe verwendet werden.

Aus all dem wurde jedoch wegen der schwachen Konjunktur und Aktienmärkte in China nichts. Der Börsengang wurde zuerst immer wieder verschoben und dieses Frühjahr dann ganz auf Eis gelegt.

Weltweit sind Massnahmen geplant

Nun muss Syngenta sparen und will weltweit zentralisieren. Anfang dieses Jahres hat der US-Amerikaner Jeff Rowe die Führung bei der Syngenta AG übernommen, der bisherige Personalchef Hengde Qin ist Finanzchef geworden.

Als Option für die Kapitalaufnahme prüft Syngenta nun auch eine Privatplatzierung. Der Schuldenstand habe sich gegenüber Ende 2023 nicht verändert.

Die Syngenta-Gruppe veröffentlicht keine detaillierten Finanzzahlen. Die Syngenta AG, wozu allein das Geschäft der ehemaligen Schweizer Syngenta gehört, hatte Ende 2023 Verbindlichkeiten von 25 Milliarden Dollar ausgewiesen.