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Syngenta soll in China an die Börse kommen

Chemchina will die Schweizer Tochtergesellschaft Syngenta an die chinesische Technologiebörse Star Market bringen: Der grösste Produktionsstandort von Syngenta in Monthey. Foto: Gaetan Bally (Keystone)
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Chemchina bereitet Insidern zufolge den grössten Börsengang in der Geschichte der Chemiebranche vor. Chemchina will die Schweizer Tochtergesellschaft Syngenta Mitte 2020 an die chinesische Technologiebörse Star Market bringen, wie aus Unterlagen zur Kapitalbeschaffung hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen. Die an potenzielle Investoren verschickten Dokumente stammten zwar vom Oktober, widerspiegelten aber immer noch die aktuellen Pläne der Unternehmen, erklärten zwei mit der Sache vertraute Personen.

Doch das Vorhaben verläuft nicht reibungslos. Transaktionen im Vorfeld des Börsengangs legen einen Einbruch der Bewertung von Syngenta nahe. Chemchina hatte den Basler Agrochemiekonzern 2016 für 45 Milliarden Dollar geschluckt.

Megafusion steht bevor

Hintergrund der Vorbereitungen für den Börsengang ist die 2016 angebahnte, aber noch nicht umgesetzte Megafusion Chemchinas mit dem staatlichen Konkurrenten Sinochem. Vor der Fusion will Chemchina seine hohen Schulden senken, die eine Folge der Syngenta-Übernahme sind. Ebenfalls dem Schuldenabbau soll eine vorgängige Kapitalaufnahme im Volumen von bis zu zehn Milliarden Dollar dienen.

Damit Syngenta überhaupt am chinesischen Star Market kotiert werden kann, wurde der Basler Agrochemiekonzern in eine chinesische Holdinggesellschaft namens SAS Holdings eingebracht. Sie umfasst Syngenta sowie Mehrheitsbeteiligungen am Pflanzenschutzunternehmen Adama und der Sinochem-Düngemitteleinheit Sinofert, wie aus den Dokumenten hervorgeht.

Preisvorstellungen mussten gesenkt werden

Insgesamt sollen Anteile an der Holding SAS im Wert von 10 Milliarden Dollar an Investoren verkauft werden. Laut den Insidern hätten Chemchina und Sinochem ihre Preisvorstellungen aber wegen des dürftigen Interesses senken müssen. Investoren würden nun Anteile an SAS zu einem Preis angeboten, welche die Holding mit insgesamt 30 Milliarden Dollar bewerten würde. Zum Vergleich: 2016 zahlte Chemchina für Syngenta 45 Milliarden Dollar in bar.

Ein Chemchina-Sprecher bezeichnete die Berichterstattung von Reuters als «Fehlinformation». Der Sinochem-Chefjurist sagte, es gebe keine sachliche Grundlage für die Berichterstattung. Beide Unternehmen lehnten es ab, weitere Einzelheiten zu nennen.

Reuters/ali