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Ferien 2024
Schweizer Reiseziele erwarten einen Rekordsommer

Touristen und das Matterorn, fotografiert am Montag, 25. Juli 2022 auf dem Gornergrat in Zermatt. (KEYSTONE/Christian Beutler)
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Unabhängig vom weiterhin sehr durchzogenen Wetter: In den Sommerferien reisen wohl noch mehr Touristinnen und Touristen in die Schweiz. So erwarten Unterkunftsanbieter ein Plus von bis zu 12 Prozent im Vergleich zum letzten Sommer. Die Angabe basiert auf einer aktuellen Umfrage bei beliebten Reisedestinationen im Auftrag von Schweiz Tourismus. Damit würde der Aufwärtstrend der Schweizer Hotellerie nach der Corona-Pandemie weiter fortgesetzt. Schon letztes Jahr wurden bei den Logiernächten im Sommer ein neuer Rekord erreicht. Gerade bei Reisenden aus Südostasien und Nordamerika ist die Schweiz immer beliebter.

Lediglich einen Unterschied gibt es: Unter den Reisenden im Inland werden weniger Einheimische sein. Nur 39 Prozent der Befragten wollen diesen Sommer im eigenen Land ihre Ferien verbringen. Im Vorjahr waren es noch 43 Prozent gewesen. Der Anteil sinkt, seit nach der Pandemie Reisen ins Ausland wieder einfacher möglich sind. (Mehr dazu: Klimawandel treibt Schweizer Reisende 2024 in den Norden)

Fachkräftemangel bleibt ein Problem

Die Zahl der Reisenden steigt also im Sommer noch einmal an. Dabei wollten die Anbieter die Touristen besser aufs ganze Jahr verteilen, auch um so dem Overtourism entgegenzuwirken. Gezielt wurde deshalb ebenfalls von Schweiz Tourismus der Herbst als Reisezeit beworben.

Während nun aber für die Hauptferienzeit im Sommer eine generell gute Nachfrage erwartet wird, zeigt sich für die Zeit davor und danach ein anderes Bild. Vor allem die befragten Orte ausserhalb der klassischen Tourismusdestinationen rechnen gemäss der Medienmitteilung derzeit noch nicht mit so vielen Gästen.

Einseitige Touristenströme können die angespannte Situation in der Gastronomie und Hotellerie in der Sommerzeit verschärfen. Letztes Jahr konnten bereits einige Gastrobetriebe in Ausflugsregionen nur eingeschränkt öffnen. Für dieses Jahr habe sich die Situation zwar leicht verbessert, schreibt Gastro Suisse auf Anfrage, «wenngleich die Suche nach geeignetem Fachpersonal eine grosse Herausforderung bleibt». Wie die NZZ zudem kürzlich berichtete und sich dabei auf eine Studie vom Branchenverband Hotelleriesuisse berief, haben schon 30 Prozent der Hoteliers ihr Angebot wegen fehlenden Personals anpassen müssen. Etwa, indem sie nicht mehr alle Zimmer vermieten oder die Öffnungszeiten verkürzen.

Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus, relativiert. Es handle sich hier erst um eine Schätzung, wie viel Touristen im Sommer kämen. Ob diese zutreffe, werde sich dann im Herbst zeigen. Grundsätzlich aber begrüsst er die Zuversicht in den Destinationen. «Es ist positiv, dass die Schweiz nach wie vor ein attraktives Reiseland ist.» Gerade auch auf diese Saison hin gebe es verschiedene neue Attraktionen, etwa die neue Glacier-Express-Route fürs Velo von St. Moritz nach Zermatt.

Die Prognosen zeigen gemäss Nydegger generell, dass das Wachstum 2024 im Tourismus insgesamt eher abflacht. «Es handelt sich hier auch noch um Nachholeffekte aus der Corona-Zeit, so stark wird die Nachfrage zukünftig nicht mehr wachsen.»

Franzosen reisen nachhaltiger als Schweizer

Neben der Erhebung zu den Sommerferien wollte Schweiz Tourismus wissen, wie nachhaltig die Schweizerinnen und Schweizer im Vergleich zu ausländischen Touristen reisen. Dafür wurden potenzielle Gäste in Europa und der Schweiz befragt.

30 Prozent der Befragten in der Schweiz haben bei der Ferienbuchung mindestens einmal bewusst eine CO2-Kompensation gewählt oder einen Reiseanbieter ausgesucht, der sich um Nachhaltigkeit bemüht. Etwa gleich viele sind es in Grossbritannien.

Am vorbildlichsten sind laut der Umfrage die Französinnen und Franzosen: 39 Prozent haben schon mindestens einmal eine Nachhaltigkeitskompensation gewählt. Auch bei der bewussten Wahl einer Unterkunft mit Nachhaltigkeitszertifizierung hat Frankreich mit fast der Hälfte der Befragten (45 Prozent) die Nase vorn. Bei der Schweiz wiederum sind es nur 36 Prozent. Dies habe ihn etwas überrascht, sagt Martin Nydegger. Vor allem da Schweiz Tourismus mit einem eigenen Label stark auf diesen Aspekt setzt. Umso wichtiger sei es, das Thema bekannter zu machen.