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Ticker zum Tod von Queen Elizabeth II
Blumengrüsse an verstorbene Queen sollen kompostiert werden | Grabstein mit Namen von Queen Elizabeth II. und Prinz Philip

Das Wichtigste in Kürze:

  • Rund eine Million Besucher weilten für das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. am Montag in London. Die Trauerfeier fand in der Westminster Abbey statt, danach führte eine Prozession durch die Stadt.

  • Zahlreiche Staatsgäste erwiesen der verstorbenen Regentin die letzte Ehre, darunter US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden und der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis.

  • Beigesetzt wurde Elizabeth II. in der St. George's Chapel bei Schloss Windsor.

Tausende wollen in Edinburgh von der Queen Abschied nehmen

Tausende Schottinnen und Schotten sind am Montag nach Edinburgh gekommen, um in der Hauptstadt Abschied von der gestorbenen britischen Königin Elizabeth II. zu nehmen.

Mit mehrstündigem Vorlauf sicherten sie sich Plätze an der Royal Mile durch die Altstadt, um am Nachmittag die Prozession mit dem Sarg vorbeiziehen zu sehen. Während am Sonntagabend noch heftiger Dauerregen in Edinburgh niedergegangen war, schien am Montagvormittag die Sonne.

John Burleigh (69) war aus der Nähe von Glasgow im Schottenkilt angereist, gemeinsam mit seiner Frau Heather. Er beschrieb sich als überzeugten Schotten, aber auch als Anhänger der Monarchie und des Vereinigten Königreichs. «In Deutschland habt ihr doch auch Bayern», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Und Ost und West sind zusammengekommen – «wunderbar»." Er hoffe, dass sich ein solcher Gemeinschaftsgeist auch weiterhin auf der Insel durchsetze.

Der Leichenwagen mit dem Sarg von Königin Elizabeth II., der mit der königlichen Standarte von Schottland behängt ist, fährt auf der Royal Mile. Foto: Jon Super/AP/dpa

«Sie war so eine Lady, so würdevoll», schwärmte Eirlys aus Glasgow, die es sich auf einem Klappstuhl bequem gemacht hatte. Ihre Begleiterinnen Amy, Rebecca und Fiona hatten sich in dicke Decken eingekuschelt. Denis Melvin wiederum, ausstaffiert mit schwarzem Schlipps und Union-Jack-Schuhen, harrte zusammen mit seinen beiden Hunden auf dem Boden direkt vor dem Absperrgitter aus, um freie Sicht auf die Prozession am Nachmittag zu haben. Die Queen sei «fantastisch» gewesen, sagte er. Bestimmt werde auch König Charles einen guten Job machen. Er wollte anschliessend nach London weiterreisen, um dort in einer Woche dem Staatsbegräbnis beizuwohnen.

Die für den Nachmittag geplante Prozession mit dem Sarg der Queen führt von der königlichen Residenz Palace of Holyroodhouse zur St.-Giles-Kathedrale. Charles will den Sarg auf diesem kurzen Weg zu Fuss begleiten. Anschliessend nehmen er und andere Mitglieder der königlichen Familie an einem Gottesdienst in der Kathedrale teil. Die Schotten haben dann für 24 Stunden die Möglichkeit, in der Kirche von der Queen Abschied zu nehmen.

Prinz Harry würdigt Queen als «leitenden Kompass»

Der britische Prinz Harry hat die verstorbene Königin Elizabeth II. als «leitenden Kompass» in seinem Leben gewürdigt. Er sei ihr «für immer dankbar», sie werde «schmerzlich vermisst», erklärte der 37-Jährige am Montag in seinen ersten öffentlichen Äusserungen seit dem Tod seiner Grossmutter. Harry versprach zudem, seinen Vater Charles in dessen neuer Funktion als König zu «ehren».

Harry und seine Ehefrau Meghan hatten sich Anfang 2020 aus der ersten Reihe der Königsfamilie zurückgezogen und waren in Meghans Heimat Kalifornien umgezogen. Dies hatte die Beziehungen zum britischen Königshaus deutlich abgekühlt. Die Trauer um die Grossmutter hatte die zerstrittenen Queen-Enkel Prinz William und Prinz Harry offenbar einander wieder näher gebracht, wie unter anderem ein gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit am Samstag zeigte.

Queen-Enkel Prinz Harry und seine Frau Meghan sollen bis zur Trauerfeier am 19. September in Grossbritannien bleiben. (8. September, 2022)

Zwei Millionen zur Totenwache in London erwartet

Bei der viertägigen Totenwache im britischen Parlament in dieser Woche wird laut dem Alterspräsidenten des Unterhauses mit zwei Millionen Menschen gerechnet. Der Sarg Elizabeths II. soll dort am Mittwoch auf einem Gerüst aufgebahrt werden und Tag und Nacht bis Montagfrüh für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

«Als Queen Mum starb, kamen 200 000 Menschen, wir werden jetzt zehn Mal so viele sehen», sagte der konservative Abgeordnete Peter Bottomley dem Radiosender BBC 4 am Montag.

Es sei «eine traurige, aber grossartige Gelegenheit» für die Menschen, sowohl die Modernität der Monarchie als auch deren Geschichte zu sehen», so der konservative Abgeordnete weiter. Die Organisation so vieler Menschen sei aber auch eine grosse Herausforderung, nicht zuletzt wegen des Bedarfs an Toiletten für so viele Personen, die stundenlang anstehen müssten.

Regierung empfiehlt, Powerbank fürs Handy mitzunehmen

Die britische Regierung empfiehlt Trauernden, wetterfeste Kleidung, genug Proviant, eine Powerbank fürs Handy und viel Geduld mitzubringen. Bis zum Tag des Staatsbegräbnisses am 19. September hat die britische Öffentlichkeit 24 Stunden am Tag die Möglichkeit, ihrer Königin einen letzten Besuch abzustatten und sich zu verabschieden. Allerdings muss dafür viel Zeit eingeplant werden.

«Sie müssen viele Stunden lang stehen, vermutlich über Nacht, mit wenig Möglichkeiten, sich hinzusetzen, weil sich die Schlange weiterbewegen wird», heisst es in den Informationen des Kulturministeriums zu den Abläufen. Das Mitbringen von Campingstühlen ist jedoch nicht erlaubt. Auch Teddybären und Blumen dürfen nicht mit ins Parlament hineingenommen werden. Ob man Kinder mitbringe, solle man sich gut überlegen. Ausserdem sei mit Strassensperrungen und Störungen im Verkehrsnetz zu rechnen.

«The Sun»: Wartezeiten bis zu zwölf Stunden

Die Wartezeiten könnten bis zu zwölf Stunden betragen, zitierte die Zeitung «The Sun» am Montag Logistikbeauftragte der Trauerfeierlichkeiten. Die Menschenschlangen könnten sich über mehrere Kilometer erstrecken, hiess es.

Menschen gehen durch einen Torbogen zur Strasse «The Mall» vor dem Buckingham-Palast.

Die Zahl der Trauernden könne fast so hoch werden wie die, die 2005 in Rom Abschied von Papst Johannes Paul II. genommen habe, spekulierte das Blatt. Der Leichnam des verstorbenen Papstes war damals im Apostolischen Palast aufgebahrt worden. Etwa eine Million Menschen standen singend, weinend und betend stundenlang Schlange, um einen letzten Blick auf den Pontifex zu werfen.

Das Staatsbegräbnis ist für den 19. September angesetzt. Die Briten erhalten dafür einen extra Feiertag. Bis dahin gilt Staatstrauer, offizielle Veranstaltungen und der parlamentarische Betrieb sind ausgesetzt.

Neuseeland gedenkt am 26. September mit Sonderfeiertag der verstorbenen Queen

Mit einem Sonderfeiertag am 26. September wird Neuseeland der verstorbenen Queen gedenken. Der Feiertag solle die «lebenslangen Dienste von Königin Elizabeth II.» würdigen, sagte Premierministerin Jacinda Ardern am Montag vor Medienvertretern. Sie erinnerte daran, dass die britische Monarchin 70 Jahre lang auch Staatsoberhaupt des Commonwealth-Mitglieds Neuseeland war. Am selben Tag soll demnach ein Gedenkgottesdienst in der Kathedrale der Hauptstadt Wellington stattfinden.

Arderns australischer Kollege Anthony Albanese, der kommende Woche ebenfalls nach London reisen wird, hatte bereits den 22. September zum Sonderfeiertag ernannt. Beide Länder haben zudem Nachfolger König Charles III. am Sonntag als ihren König anerkannt. Die ehemaligen britischen Kronkolonien Australien und Neuseeland sind seit Jahrzehnten unabhängig, ihr Staatsoberhaupt ist aber weiterhin der britische Monarch.

Schotten nehmen Abschied von der Queen

Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. können die Schottinnen und Schotten zu Beginn der Woche Abschied von Ihrer Majestät nehmen. Nach der Überführung ihres Sarges vom schottischen Landsitz Balmoral nach Edinburgh soll der Leichnam am Montag in einer Trauerprozession durch die Stadt gefahren werden. Dabei wird sich auch der neue König in Schottland zeigen.

Von der königlichen Residenz Palace of Holyroodhouse aus, wo der Sarg für rund 24 Stunden aufgebahrt wurde, führt die Prozession mit König Charles III. zur St.-Giles-Kathedrale. Dort nehmen der Monarch, seine Frau Königin Camilla und andere Royals an einem Gottesdienst teil. Anschliessend haben die Schotten die Möglichkeit, in der Kirche von der Queen Abschied zu nehmen.

Tausende Menschen haben der toten Queen Elizabeth II. auf ihrem letzten Weg durch Schottland ihren Respekt gezollt. (11. September 2022)

Der Monarch wird in Edinburgh auch die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon empfangen. Ausserdem wollen er und seine Frau Camilla im schottischen Parlament Beileidsbekundungen entgegennehmen, nachdem sie das bereits am Morgen zunächst in London im Parlament machen wollten. Seine Reise nach Schottland ist Teil der sogenannten «Operation Spring Tide», die Besuche von Charles als neuem König in allen vier britischen Landesteilen vorsieht.

Für Dienstag ist die Überführung per Flieger nach London geplant, wo die Gestorbene für mehrere Tage aufgebahrt werden soll. Ab Mittwoch (17.00 Uhr Ortszeit) wird der Sarg mit dem Leichnam auf einem sogenannten Katafalk – einer Art Plateau – in der Westminster Hall des Londoner Parlamentsgebäudes stehen.

Lesen Sie dazu auch: Schottland trauert um die tote Monarchin. Aber bleibt es der Krone treu? Noch diese Woche reist der neue König, besorgt um den Zusammenhalt des Königreichs, gleich auch nach Wales und Nordirland.

Charles III. und Camilla wohnen vorerst weiter in Clarence House

König Charles III. und seine Frau Königin Camilla bleiben vorerst in ihrer langjährigen Residenz Clarence House wohnen. Grund: Im Buckingham Palace würden derzeit noch grössere Renovierungsarbeiten vorgenommen, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Montag.

Charles war als Thronfolger 2003 in das 1825 erbaute Clarence House eingezogen, das Teil des königlichen St. James Palace ist. Das Paar liebt das Gebäude Berichten zufolge sehr und hatte es nach dem Einzug nach seinen Wünschen umgestalten lassen. Wann die 2020 begonnenen Bauarbeiten am Buckingham Palace abgeschlossen sein werden, ist noch unklar.

Blick auf das Clarence House (rechts hinter dem Eingangstor) in London. (10. Februar 2022)

König Charles III. empfängt Commonwealth-Vertreter

Der neue britische Monarch Charles III. hat am Sonntag erstmals die Vertreter der Commonwealth Realms empfangen – 14 ehemaliger britischer Kolonien, deren Staatsoberhaupt er fortan ist. An seinem dritten Tag als König empfing er zunächst Patricia Scotland, die Generalsekretärin des 56 Staaten umfassenden Commonwealth, und anschliessend die Hochkommissare der 14 Commonwealth Realms und deren Ehefrauen im Buckingham-Palast.

Australien und Neuseeland hatten Charles III. nur wenige Stunden zuvor offiziell als König ausgerufen, nachdem der 73-Jährige am Samstag bereits in London in einer prunkvollen Zeremonie zum neuen britischen König proklamiert worden war.

König Charles III. beim Treffen mit den Hochkommissare der 14 Commonwealth Realms und deren Ehefrauen im Buckingham-Palast. (111. September 2022)

Angesichts der Autonomie-Bewegungen in mehreren Commonwealth-Staaten ist allerdings fraglich, wie lange Charles noch deren Oberhaupt bleiben wird. Commonwealth-Mitglied Barbados etwa hatte sich 2021 von der britischen Krone abgewandt und zur Republik erklärt.

Kurz nachdem Charles als König des Karibikstaats Antigua und Barbuda bestätigt wurde, erklärte Premierminister Gaston Browne die Absicht, «innerhalb der nächsten drei Jahre» ein Referendum über die Ausrufung einer Republik abzuhalten. Auch in Jamaika mehren sich Rufe nach mehr Unabhängigkeit.

Ein beträchtlicher Teil der Australier strebt ebenfalls eine Republik an, auch Premierminister Anthony Albanese befürwortet diesen Schritt. Für seine erste Amtszeit schloss er ein Referendum allerdings aus.

In Kanada sind die Republik-Befürworter in der Minderheit. In einer Umfrage vom April vergangenen Jahres sprachen sich allerdings 67 Prozent der Befragten dagegen aus, dass Charles die Nachfolge seiner Mutter antritt.

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Kritik an Premierministerin Truss wegen geplanter Teilnahme an allen Trauerfeiern

Im Zusammenhang mit den Trauerfeierlichkeiten für die verstorbene Queen ist die britische Premierministerin Liz Truss in die Kritik geraten. In Kommentaren der britischen Presse hiess es am Sonntag, Truss wolle König Charles III. bei den verschiedenen Zeremonien begleiten, um Profit aus der landesweiten Trauer und den Sympathien für das Königshaus zu ziehen.

Ihr Büro gab daraufhin eine Erklärung heraus, in der betont wurde, die Regierungschefin «begleitet den König nicht und es handelt sich nicht um eine Tournee». Am Vortag hatte Downing Street bekannt gegeben, dass Truss an den von Charles abzuhaltenden Trauerzeremonien in Schottland, Nordirland und Wales teilnehmen werde. Dazu sei sie nicht verpflichtet, aber sie sei der Ansicht, dass ihre Anwesenheit in diesem Moment der nationalen Trauer wichtig sei.

Diese Idee habe für «einiges Stirnrunzeln gesorgt», schrieb der «Guardian». Im Kommentar eines Journalisten der «Financial Times» hiess es: «Ich kann sehen, dass das Liz Truss hilft. Ich kann nicht sehen, wie das König Charles helfen soll.»

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Die neue Premierministerin Liz Truss wird an den von König Charles III. abzuhaltenden Trauerzeremonien in Schottland, Nordirland und Wales teilnehmen. (9. September 2022)

Prinz Andrew adoptiert verwaiste Corgis der Queen

Die nach dem Tod von Elizabeth II. verwaisten Corgis der Queen haben ein neues Zuhause: Wie eine Sprecherin des mittleren Queen-Sohnes Prinz Andrew und dessen Ex-Frau Sarah am Sonntag erklärte, nehmen die beiden die Hunde Muick und Sandy auf.

Prinz Andrew wurde von der britischen Presse häufig als «Lieblingssohn» der Queen dargestellt. Nach Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen in den USA hatte er sich im vergangenen Jahr aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Die Queen und einer ihrer Hunde im Februar 2022.

Es war Andrew, der der Königin die Corgis als Welpen geschenkt hatte. Muick war gemeinsam mit einem weiteren Welpen, Fergus, im Frühling 2021 auf Schloss Windsor eingezogen, um die Queen während der Corona-Quarantäne aufzuheitern. Nur wenige Wochen später starb Fergus im Alter von fünf Monaten. Zum Trost schenkten Andrew und seine Töchter Beatrice und Eugenie der Queen dann Sandy.

Corgi-Hunde begleiteten die Queen seit ihrer Kindheit. Ihre Eltern schenkten ihr zu ihrem 18. Geburtstag die Hündin Susan, von der die meisten der folgenden rund drei Dutzend Corgis der Königin abstammten. Auf offiziellen Fotos oder Gemälden der Queen tauchen die kleinen spitzohrigen Hunde häufig auf.

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Schottland schickt «Schicksalsstein» zu Charles' Krönung nach London

Ein 150 Kilogramm schwerer sagenumwobener Stein soll bei der Krönung von König Charles III. wieder zum Einsatz kommen. Er ist bekannt als «Schicksalsstein» oder Stone of Scone, benannt nach einem kleinen schottischen Ort. Jahrhunderte war er aber vor allem ein Stein des Anstosses zwischen Schottland und England.

Die Engländer raubten den rechteckigen, etwa 66 mal 28 Zentimeter grossen Sandstein nach einer 1296 gewonnen Schlacht und brachten ihn nach London. Er blieb dort mit einer kurzen Unterbrechung 700 Jahre, bis die Engländer ihn 1996 in einer feierlichen Zeremonie an Schottland zurückgaben. Er ist seitdem im Schloss von Edinburgh ausgestellt. Schottland werde den Stein zur Krönung nach London ausleihen, bestätigte eine Sprecherin der Gesellschaft für historische Stätten in Schottland am Sonntag.

Bis 1292 war der Stein ein wichtiges Symbol bei Krönungsfeiern schottischer Könige. In London lag er hunderte Jahre unter dem Krönungsthron, auch, als die verstobene Königin Elizabeth II. 1953 darauf Platz nahm. Nach der Legende diente er einst dem Enkel von Abraham als Kopfkissen. 1950 entwendeten Studenten den Stein aus der Westminster Abbey in London. Er wurde Monate später in einer mittelalterlichen Kirche in Schottland gefunden und zurückgebracht.

Streng bewacht: Der Stone of Scone auf dem Rückweg nach Schottland nach einer Zeremonie im November 1996.

Leichenwagen mit Sarg der Queen verlässt Schloss Balmoral

Letzte Reise für die Queen: Der Leichenwagen mit dem Sarg der gestorbenen britischen Königin Elizabeth II. hat am Sonntag das Gelände von Schloss Balmoral verlassen. Wie Medien berichteten, hatten sechs Träger den mit der royalen Standarte für Schottland bedeckten Eichensarg zuvor aus dem Schloss getragen, wo er in den vergangenen Tagen im Ballsaal aufgebahrt war. Auf dem durch die Scheiben des Wagens sichtbaren Sarg war ein Blumenkranz platziert. Am Tor des Schlosses lagen bereits am Morgen Hunderte Blumensträusse, die Menschen dort niedergelegt hatten.

The coffin containing the body of Britain's Queen Elizabeth II leaves Balmoral Castle in Scotland, Sunday, Sept. 11, 2022. The Queen's coffin will be transported Sunday on a journey from Balmoral to the Palace of Holyroodhouse in Edinburgh, where it will lie at rest before being moved to London later in the week. (AP Photo/Alastair Grant)

Begleitet wurde der Leichenwagen von einem Konvoi weiterer Fahrzeuge. Viele Tausend Menschen wurden entlang der Route erwartet, auf der die tote Königin in die Residenz nach Edinburgh gebracht werden soll. Für die Strecke Richtung Süden, die mit dem Auto eigentlich nur rund zweieinhalb Stunden dauert, wurden sechs Stunden veranschlagt. Sie soll unter anderem durch die Städte Aberdeen und Dundee führen.

Bereits Stunden vor der Abfahrt hatten sich Hunderte vor dem Schloss und in dem nahen Ort Ballater versammelt, teils ausgerüstet mit Camping-Stühlen, um ihrer Königin die letzte Ehre zu erweisen. Viele hatten Blumen und Botschaften für die Monarchin bei sich, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral gestorben.

Erster öffentlicher Blick auf den Sarg der Queen in Schottland

Tausende Menschen haben sich am Sonntag in Schottland an den Strassen versammelt, um einen ersten Blick auf den Sarg der gestorbenen Königin Elizabeth II. zu werfen. Er sollte um 10.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) aus dem Ballsaal von Schloss Balmoral getragen und dann in einem Wagen langsam in die schottische Hauptstadt Edinburgh gefahren werden. Die ersten Menschen kamen bereits am frühen Morgen mit Picknick-Stühlen zu der Strecke. Elizabeth II. war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral in den schottischen Highlands gestorben.

Der Sarg soll teils im Schritttempo gefahren werden. Für die Strecke sind sechs Stunden Fahrzeit vorgesehen. Am Nachmittag wird er in der offiziellen Residenz der Königin in Edinburgh, in Holyroodhouse, erwartet. König Charles III. und andere Mitglieder der königlichen Familie wollten den Sarg am Montag zur St.-Giles›-Kathedrale begleiten, wo er für 24 Stunden stehen soll, ehe die Reise per Flugzeug weiter nach London geht. In der Kathedrale bekommt die Öffentlichkeit erstmals Gelegenheit, der Queen noch einmal Respekt zu zollen und Abschied zu nehmen.

Ein Foto von Königin Elizabeth II. steht inmitten von Blumen, die von Bürgern in Balmoral in Schottland niedergelegt wurden. Foto: Andrew Milligan/PA Wire/dpa

Am Dienstag wird der Sarg in London erwartet. Tags darauf wird er in einer öffentlichen Prozession durch die Strassen der Innenstadt gefahren. Wie der Palast am Samstag mitteilte, soll der Sarg auf einem als Lafette bezeichneten, von Pferden gezogenen Fuhrwerk vom Buckingham-Palast ins Parlament gebracht werden. Dort soll er vier Tage lang aufgebahrt werden. Auch dort sollen die Menschen noch einmal die Gelegenheit haben, von der Queen Abschied zu nehmen. Viele Tausende werden erwartet.

Das Staatsbegräbnis mit zahlreichen Staatsgästen und Vertretern königlicher Familien aus aller Welt findet schliesslich am 19. September statt. Um 12.00 Uhr (MESZ) ist in der Westminster Abbey in London ein Gottesdienst geplant. Die Menschen in Grossbritannien erhalten einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag. Charles III. hatte anlässlich seiner Proklamation diesen Feiertag genehmigt.

Letzte Ruhestätte in der St.-George-Kapplle

Ihre letzte Ruhestätte findet die Queen dann in der St.-George-Kapelle auf dem Gelände von Schloss Windsor, wo auch ihr Ehemann Prinz Philip ruht, der am 9. April 2021 starb. Dort wurden auch ihre engsten Angehörigen, ihr Vater George VI., ihre «Queen Mum» genannte Mutter und ihre Schwester, Prinzessin Margaret, beigesetzt.

Die Regentschaft des neuen Monarchen Charles III. begann am Samstag auch offiziell, obwohl er schon mit dem Tod seiner Mutter automatisch König geworden war. In einer feierlichen Zeremonie im St.-James’s-Palast in London wurde der 73-Jährige als britischer König ausgerufen. «Ich bin mir des grossen Erbes und der Pflichten und schweren Verantwortung des Monarchen, die mir nun übertragen wurden, zutiefst bewusst», sagte Charles III.

Antigua und Barbuda soll nach Queen-Tod Republik werden

Der karibische Inselstaat Antigua und Barbuda soll nach dem Willen des Regierungschefs zur Republik werden. Bis zu ihrem Tod war Königin Elizabeth II. Staatsoberhaupt der ehemaligen britischen Kolonie. König Charles III. war am Samstag in einer Zeremonie in der Hauptstadt St. John’s zwar als neues Staatsoberhaupt bestätigt worden. Doch kurz darauf sagte Premierminister Gaston Browne dem britischen Sender ITV, er wolle innerhalb von drei Jahren eine Volksabstimmung abhalten.

«Das hat nichts mit Respektlosigkeit gegenüber dem Monarchen zu tun», sagte Browne. «Es ist der finale Schritt, um den Kreis der Unabhängigkeit zu vollenden und zu einer wirklich souveränen Nation zu werden.»

Antigua und Barbuda hat knapp 100 000 Einwohner. Der Inselstaat wurde 1981 unabhängig. Er ist einer von 14 Staaten, in denen der britische Monarch Staatsoberhaupt ist. Im vergangenen Jahr war der Inselstaat Barbados weiter südlich in der Karibik bereits eine Republik geworden. Die bis dahin als Generalgouverneurin und damit Vertreterin der Queen amtierende Sandra Mason wurde Präsidentin.

Sterbliche Überreste über Edinburgh nach London

Die sterblichen Überreste der verstorbenen britischen Königin Elizabeth II. werden am Sonntag von ihrem schottischen Sommerschloss Balmoral in ihre offizielle schottische Residenz Holyroodhouse nach Edinburgh überführt. Am Montag wird der Sarg in einer Prozession durch die schottische Hauptstadt in die St. Giles-Kathedrale gebracht, wo ein Trauergottesdienst mit der königlichen Familie stattfindet.

Am Dienstag wird der Sarg per Flugzeug nach London überführt, wo er ab Mittwoch vier Tage lang in Westminster Hall öffentlich aufgebahrt wird. Die staatliche Trauerfeier findet am 19. September in der Londoner Westminster Abbey statt. Erwartet werden Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern aus aller Welt. Anschliessend wird die Queen auf Schloss Windsor im engsten Familienkreis beigesetzt.

Ex-Premiers loben Charles

Ehemalige britische Premierminister haben den neuen britischen König, Charles III., in den höchsten Tönen gelobt. David Cameron sagte der BBC in einem Interview, das an diesem Sonntag ausgestrahlt werden soll: «Nach dem, was ich gesehen habe, wird er in diesem Job brillant sein. Brillant im Zuhören, brillant im Stellen von Fragen, im Geben von klugen Empfehlungen und weisem Ratschlag. Dies war wahrscheinlich die längste Lehrzeit in der Geschichte.» Cameron sagte, der neue König sei wie seine Mutter – die gestorbene Queen – ein «hervorragender Diplomat» und werde sich als «sehr würdiger Nachfolger» erweisen, wenn es darum gehe, die britische Regierung im Ausland zu unterstützen.

Theresa May, John Major, Baronesse Scotland, Gordon Brown, Tony Blair, David Cameron und Boris Johnson kommen zur Ausrufung Charles' als neues britisches Oberhaupt.

Tony Blair, ebenfalls ehemaliger Premier, schloss sich dem Lob an: Der König sei gut vorbereitet auf das, was vor ihm liege, schrieb er in der «Sunday Times». Er fühle in diesem Moment der schweren Verantwortung mit König Charles III. «Aber ich glaube auch an ihn.» Durch das Beispiel seiner Mutter gestärkt, sei seine Zuneigung zum Amt eindeutig. «Er ist ein intelligenter, fürsorglicher und guter Mann.» Sein Sinn für den Dienst an seinem Volk und seine Liebe zu ihm würden so tiefgreifend sein wie bei seiner Mutter. «Er ist gut vorbereitet und ich habe keinen Zweifel, dass er der Aufgabe gewachsen ist.»

William, Harry, Kate und Meghan zeigen sich gemeinsam

Erstmals seit dem Tod der Queen Elizabeth II. haben sich Prinz William und Prinz Harry und ihre Ehefrauen Kate und Meghan in der Öffentlichkeit gezeigt. Die beiden Paare tauschten sich am Samstagnachmittag mit Trauernden und Schaulustigen aus, die sich an der großen Allee bei Schloss Windsor versammelt hatten, und schauten sich Blumen und persönliche Botschaften an, die vor dem Anwesen niedergelegt worden waren.

Kate, William, Meghan und Harry schauen sich die vor Schloss Windsor niedergelegten Blumen an.

Für Kate und William ist es auch der erste öffentliche Auftritt, seit sie ihre neuen Titel – Prinz und Prinzessin von Wales – tragen. Der neue König Charles III. hatte ihnen diese am Freitag in seiner ersten Rede an die Nation vergeben. William und Kate sollen Harry und Meghan zu dem gemeinsamen Auftritt eingeladen haben, wie ein Sprecher des Paares mitteilte.

Kate, William, Harry und Meghan beim ersten öffentlichen Auftritt seit dem Tod der Queen.

Prinz William erweist verstorbener Queen seine Reverenz

In einer sehr persönlich gehaltenen Erklärung hat der britische Thronfolger Prinz William der verstorbenen Königin Elizabeth II. seine Reverenz erwiesen und seinem Vater König Charles III. seine volle Unterstützung zugesichert. In seiner ersten öffentlichen Äusserung seit dem Tod der Queen schrieb William am Samstag, er werde noch einige Zeit brauchen, «bevor die Realität eines Lebens ohne Omi sich wirklich real anfühlen wird».

In den kommenden Tagen werde noch viel gesagt und geschrieben werden über die Bedeutung ihrer jahrzehntelangen Regenschaft, schrieb der Prinz. «Ich dagegen habe eine Grossmutter verloren. Und während ich über diesen Verlust trauere, fühle ich mich unglaublich dankbar». Während seiner bisherigen 40 Lebensjahre habe er von der «Weisheit und dem Rückhalt» der Queen profitiert.

Thronfolger Prinz William mit Queen Consort Camilla.

Elizabeth II. habe seiner Frau Catherine mit Rat und Unterstützung zur Seite gestanden; die drei Kinder des Paares könnten sich ihr Leben lang an die Ferien erinnern, die sie mit ihrer Urgrossmutter verbracht hätten, schrieb Prinz William. «Sie war an meiner Seite in meinen glücklichsten Augenblicken. Und sie war an meiner Seite während der traurigsten Tage meines Lebens.»

Er danke der Queen für ihre Güte gegenüber ihm selbst und seiner Familie. Im Namen seiner Generation danke er der Königin «für das Beispiel an Dienstbereitschaft und Würde im öffentlichen Leben, das aus einer anderen Zeit kam, aber für uns alle immer von Bedeutung war.» Er werde das Gedenken an seine Grossmutter ehren, indem er seinen Vater König Charles III. in jeder Weise unterstütze.

Staatsbegräbnis der Queen am 19. September

Das Staatsbegräbnis für die gestorbene britische Königin Elizabeth II. findet am 19. September statt. Um 12 Uhr (MESZ) ist in der Westminster Abbey in London ein Gottesdienst geplant, wie der Palast am Samstag mitteilte.

Die Menschen in Grossbritannien erhalten einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag. Der neue König Charles III. hatte zuvor anlässlich seiner Proklamation diesen Feiertag genehmigt. Als Datum für die Beisetzung war zuvor auch der 18. September im Gespräch gewesen.

Ihre letzte Ruhestätte findet die Queen dann in der St.-George-Kapelle auf dem Gelände von Schloss Windsor, wo auch ihr Ehemann Prinz Philip ruht, der am 9. April 2021 starb. Dort wurden auch ihre engsten Angehörigen, ihr Vater George VI., ihre «Queen Mum» genannte Mutter und ihre Schwester Prinzessin Margaret beigesetzt.

Zu dem Staatsbegräbnis werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet, darunter mehrere Königinnen und Könige europäischer Staaten. An Philips Beisetzung durften wegen der Corona-Regeln nur die engsten Familienmitglieder teilnehmen. Die Queen sass einsam in der Kapelle – das Bild prägte sich als Symbol des Leidens in der Pandemie bei den Briten ein.

Queen wird vier Tage lang im Palace of Westminster aufgebahrt liegen

Der Leichnam von Queen Elizabeth II. soll nach ihrer Überführung nach London in der kommenden Woche vier Tage lang im Palace of Westminster aufgebahrt werden. Der Sarg mit der am Donnerstag gestorbenen Monarchin solle ab kommenden Mittwoch in der Westminster Hall des britischen Parlamentsgebäudes stehen, bestätigte der Buckingham-Palast am Samstag. Dort soll auch die britische Öffentlichkeit die Möglichkeit haben, der Queen einen letzten Besuch abzustatten und zu trauern.

Königliche Bienen wurden über Tod der Queen informiert

Der königliche Imker hat die Bienen auf dem Gelände des Buckingham-Palastes über den Tod der Queen und die Thronbesteigung ihres ältesten Sohns Charles informiert. Er habe schwarze Schleifen um die Bienenstöcke gebunden und ihnen die traurige Nachricht auch mündlich überbracht, sagte John Chapple (79) der Zeitung «Daily Mail». Demnach sprach er den Bienen in besänftigendem Ton zu: «Die Herrin ist tot, aber geht nicht fort. Euer neuer Herr wird euch ein guter Herr sein.»

Die Handlung geht demnach auf einen alten Aberglauben zurück, nach dem die Bienen die Honigproduktion einstellen würden, sollten sie nicht zeitnah über den Thronwechsel unterrichtet werden.

red/SDA/AFP