Ticker zum Tod von Queen Elizabeth IIBlumengrüsse an verstorbene Queen sollen kompostiert werden | Grabstein mit Namen von Queen Elizabeth II. und Prinz Philip
Nach ihrem Tod nimmt Grossbritannien Abschied von Queen Elizabeth II. Zum Staatsbegräbnis in London reisten zahlreiche Gäste aus aller Welt an.
Das Wichtigste in Kürze:
Rund eine Million Besucher weilten für das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. am Montag in London. Die Trauerfeier fand in der Westminster Abbey statt, danach führte eine Prozession durch die Stadt.
Zahlreiche Staatsgäste erwiesen der verstorbenen Regentin die letzte Ehre, darunter US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden und der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis.
Beigesetzt wurde Elizabeth II. in der St. George's Chapel bei Schloss Windsor.
Britisches Königspaar in Wales eingetroffen
Der neue britische König Charles III. (73) und Königsgemahlin Camilla (75) sind am Freitag in der walisischen Hauptstadt Cardiff eingetroffen.
Wie auf Fernsehbildern zu sehen war, landete das Paar per Hubschrauber nahe Burg und Schloss Cardiff Castle. Per Auto fuhren sie dann zur Kathedrale von Llandaff, wo ein Trauergottesdienst für die in der vergangenen Woche gestorbene Queen Elizabeth II. abgehalten wurde. Der königliche Wagen wurde mit Jubel und Beifall von den wartenden Menschen empfangen.
Die Reise nach Wales ist der letzte Teil einer Tour durch alle Landesteile, die der neue König nach dem Tod seiner Mutter angetreten hat. Bevor Charles König wurde, trug er den Titel Prinz von Wales. Nun hat sein Sohn William diesen übernommen, dessen Frau Kate jetzt Prinzessin von Wales ist.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurden Charles und Camilla im walisischen Parlament erwartet, um Beileidsbekundungen entgegenzunehmen. Am Nachmittag besuchen die beiden Cardiff Castle, wo sie den walisischen Regierungschef Mark Drakeford und Parlamentspräsidentin Elin Jones treffen werden. Monarchiegegner hatten einen stillen Protest in der Nähe angekündigt.
Anstellen für Abschied am Sarg der Queen wegen grossen Andrangs ausgesetzt
Wegen des enormen Andrangs dürfen sich vorerst keine weitere Menschen anstellen, um am Sarg der britischen Königin Elizabeth II. vorbei zu defilieren. In dem Park am Ende der Schlange sei kein Platz für weitere Menschen mehr, teilte die Regierung am Freitagvormittag mit. Daher dürften sich mindestens sechs Stunden lang keine weiteren Menschen mehr anstellen, um in der Westminister Hall Abschied von der dort aufgebahrten Queen zu nehmen.
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Harry und Andrew dürfen bei Totenwache Uniform tragen
Queen-Sohn Prinz Andrew und der in den USA lebende Königinnen-Enkel Harry könnten einem Medienbericht zufolge bei Totenwachen am Sarg der gestorbenen Monarchin doch Militäruniformen tragen. Harry (37) hatte – anders als sein Bruder William – bei den bisherigen offiziellen Terminen immer Anzug getragen. Nun sei ihm erlaubt worden, bei einer am Samstag geplanten Totenwache seine Uniform anzulegen, berichtete die Zeitung «Daily Mirror» unter Berufung auf Quellen des Königspalasts. «Der gesunde Menschenverstand hat gesiegt», zitierte das Blatt einen angeblichen Insider.
Eine offizielle Bestätigung aus dem Königshaus gab es dafür zunächst nicht. Trotz seines Dienstes in Afghanistan musste Harry seine militärischen Titel mit dem Abschied aus dem Königshaus niederlegen.

Auch sein Onkel Andrew (62) hatte – anders als seine Geschwister – seine bisherigen offiziellen Auftritte im Anzug absolviert. Den Angaben zufolge wurde ihm «als besonderes Zeichen des Respekts» ebenfalls erlaubt, bei einer am Freitagabend geplanten Totenwache am Sarg seiner Mutter Uniform zu tragen. Nach seinen Verstrickungen in einen Missbrauchsskandal um den US-Milliardär und verurteilten Straftäter Jeffrey Epstein darf er keine offiziellen Aufgaben mehr als Royal wahrnehmen.
Acht Kilometer lange Schlange
In London ist die Warteschlange auf dem Weg zur Westminster Hall, wo der Sarg von Königin Elizabeth II. aufgebahrt ist, noch länger geworden. In der Nacht zum Freitag reichte sie acht Kilometer weit vom Parlament aus über die Lambeth Bridge und am Südufer der Themse entlang von National Theatre und Tate Modern bis über den Tower of London hinaus. Die Wartezeit betrage mittlerweile 14 Stunden, berichtete die BBC unter Berufung auf Regierungsangaben.
Ein von dem Sender interviewter Mann in der Schlange erklärte, die Zeit sei aber «wie im Flug» vergangen. Alle seien auf den Moment konzentriert, an dem sie von der Queen Abschied nehmen könnten. Der Sarg ist bis zum Montagmorgen aufgebahrt, dann findet das Staatsbegräbnis für die gestorbene Monarchin statt. Es ist damit zu rechnen, dass die Menschenschlange am Wochenende noch länger wird.
Vor Besuch des Königspaars: Anti-Monarchie-Protest in Cardiff geplant
Während Protest gegen die Monarchie in Grossbritannien in den Tagen nach dem Tod von Queen Elizabeth II. nur vereinzelt vorkam, muss sich der neue König Charles III. am Freitag erstmals auf eine grössere Demonstration einstellen. Wie die Nachrichtenagentur PA meldete, planen Monarchiegegner in der walisischen Hauptstadt Cardiff am Nachmittag einen stillen Protest gegen die Staatsform des Landes. Der 73-jährige Charles und Königsgemahlin Camilla (75) wollen unter anderem Cardiff Castle besuchen, wo die Demo stattfinden soll.
Zu dem Protest unter dem Motto «Real Protest Now» (Echte Demokratie jetzt) riefen unter anderem Gewerkschaften, Unabhängigkeitsbefürworter des Landesteils und Anhänger einer Republik auf. Sie forderten von der Polizei, ihre Demonstrationsfreiheit zu respektieren. In den vergangenen Tagen hatte es in Grossbritannien immer wieder Festnahmen gegeben, als Menschen ihre Ablehnung gegen die Monarchie zum Ausdruck brachten.
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«Wir müssen über die Zukunft von Wales sprechen und wie unser Land aussehen soll», sagte der Aktivist Bethan Sayed, der früher für die Partei Plaid Cymru im walisischen Regionalparlament sass. Zwar werde oft eingewendet, nun sei nicht die Zeit für eine solche Debatte, doch er finde, der Moment der Thronfolge sei genau der richtige Zeitpunkt dafür. Man wolle keine Probleme verursachen, aber man fordere, dass die eigenen Rechte auf eine abweichende Meinung und deren Äusserung respektiert werden, so Sayed weiter.
Russland kritisiert Ausschluss von Trauerfeier für die Queen als «unmoralisch»
Moskau hat sich über die «unmoralische» und «blasphemische» Entscheidung Londons beschwert, keinen Vertreter Russlands zur Trauerfeier für Königin Elizabeth II. einzuladen. Die britische Regierung versuche, «die nationale Tragödie, die die Herzen von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt berührt hat», für «geopolitische Zwecke zu nutzen, um Rechnungen mit unserem Land zu begleichen», erklärte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag.
Dieser Versuch sei «zutiefst unmoralisch» und «blasphemisch», weil er das Gedenken an Elizabeth II. beschädige, kritisierte Sacharowa. Sie warf London vor, den russischen Militäreinsatz in der Ukraine als «Vorwand» zu nutzen, um Russland von der Trauerfeier auszuschliessen.
Elizabeth II. war am Donnerstag vergangener Woche im Alter von 96 Jahren in ihrer schottischen Residenz Balmoral gestorben. Die Trauerfeier für die Queen mit Staatsgästen aus aller Welt findet am Montag in der Westminster Abbey statt. Zu den geladenen Gästen gehören mehr als hundert Königinnen, Könige und andere Staatsoberhäupter. Russland, Belarus, Nordkorea und Myanmar erhielten keine Einladung.
Die Beziehungen zwischen Russland und Grossbritannien sind schon seit Jahren extrem angespannt. Für Spannungen sorgte insbesondere die Vergiftung des früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter in England im Jahr 2018.
König Charles und Geschwister halten weitere Totenwache
Der neue britische König Charles III. (73) und seine Geschwister Prinzessin Anne (72), Prinz Andrew (62) und Prinz Edward (58) werden eine weitere Totenwache am Sarg ihrer Mutter halten. Wie der Palast am Donnerstag mitteilte, wollen die Royals am Freitag um 20.30 Uhr (MESZ) für 15 Minuten am Sarg von Queen Elizabeth II. Wacht halten (Lesen Sie zum Thema auch: Die Königsfamilie demonstriert Geschlossenheit).
Der Leichnam der Königin ist noch bis Montagfrüh in der Westminster Hall, dem ältesten Teil des britischen Parlaments in London aufgebahrt. Hunderttausende Menschen werden erwartet, um der Queen die letzte Ehre zu erweisen.
Trauer um die Queen: Royals zeigen sich der Öffentlichkeit
Familienmitglieder der britischen Royals haben am Donnerstag Beileidsbekundungen der Öffentlichkeit entgegengenommen.
Der jüngste Sohn der vor einer Woche gestorbenen Queen Elizabeth II., Prinz Edward (58), und seine Frau, Gräfin Sophie (57), schauten sich in Manchester Blumensträusse und Botschaften an, die dort am St.-Ann-Square niedergelegt worden waren.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Sophie mit den Menschen dort sprach und Hände schüttelte. Auch Edward unterhielt sich mit den Leuten hinter der Absperrung. Beide legten auch selbst einen Strauss nieder. Queen-Enkel Prinz William und seine Frau, Prinzessin Kate, wurden beim Landsitz der Queen in Sandringham erwartet, wo ebenfalls viele Menschen Blumen niedergelegt hatten, um ihre Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen.

2000 Gäste zum Begräbnis der Queen erwartet
Zum Staatsbegräbnis für Königin Elizabeth II. werden etwa 2000 Gäste in der Westminster Abbey in London erwartet. Darunter seien rund 500 Würdenträger aus aller Welt, zahlreiche Mitglieder der Königsfamilie sowie die amtierende britische Premierministerin Liz Truss und mehrere ihrer Amtsvorgänger.
Das berichteten britische Medien am Donnerstag. Die Trauerfeier in der historischen Kirche, in der traditionell die Monarchen des Landes gekrönt werden, soll am Montag um 11.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ) beginnen.
«Dies ist das grösste internationale Event, das wir seit Jahrzehnten veranstaltet haben», zitierte die Zeitung «The Telegraph» eine Quelle aus der Regierung. Die logistische Aufgabe sei mit der Organisation Hunderter Staatsbesuche innerhalb weniger Tage vergleichbar. Die Zeitung sprach von «einem der grössten diplomatischen Momente des Jahrhunderts».
Als grosse Ehre gilt, dass auch Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako aus Japan anreisen werden. Vertreter der ältesten Erbmonarchie der Welt nehmen traditionell eigentlich nicht an Bestattungen teil, weder in Japan noch im Ausland. Angekündigt ist unter anderem auch US-Präsident Joe Biden.
Mega-Sicherheitsoperation vor Begräbnis der Queen in London
In London ist vor dem Staatsbegräbnis für Königin Elizabeth II. einem Bericht zufolge eine der grössten Sicherheitsoperationen in der Geschichte der Stadt im Gange. Der Geheimdienst sei zusammen mit der Polizei und Spezialkräften für Terror-Bekämpfung im Einsatz, um die Sicherheit der Bevölkerung und der Spitzenpolitiker aus aller Welt zu gewährleisten, die in den nächsten Tagen in der britischen Hauptstadt erwartet werden, berichtete die BBC am Donnerstag.
«In den Stunden und Tagen vor der Beerdigung am Montag werden sich der japanische Kaiser, Könige und Königinnen, der US-Präsident und Staatsoberhäupter aus aller Welt in London versammeln», hiess es. Die Beerdigung werde von Hunderten Millionen Fernsehzuschauern auf der ganzen Welt verfolgt, «ein verlockendes Ziel für internationale Terroristen», so die BBC.

Tausende Sicherheitskräfte überwachten – auch mittels Videokameras – die Schlange von Trauernden, die vier Tage lang in der Westminster Hall Abschied vom dort aufgebahrten Sarg der Queen nehmen wollen. Bewaffnete Spezialkräfte seien auf Dächern positioniert. Zwar sei die Beerdigung am Montag mit der von Prinzessin Diana im Jahr 1997 vergleichbar – aber die enorme Zahl an Staatsoberhäuptern, die sich zur Trauerfeier angesagt haben, mache die Sicherheitsvorkehrungen extrem komplex.
König Charles III. macht Pause
Nach einer Woche strengen Protokolls und dicht getakteter Termine hat König Charles III. einen Tag Pause. Am Donnerstag seien keine öffentlichen Termine für den neuen Monarchen geplant, berichteten britische Medien. Dies habe die «Operation London Bridge», die den Ablauf der Tage nach dem Tod der Queen minuziös regelt, von Anfang an so vorgesehen, schrieb die Nachrichtenagentur PA. «Er wird am Donnerstag einen privaten Tag der Reflexion haben, und es wird nicht erwartet, dass er an öffentlichen Veranstaltungen teilnimmt.»

Charles III. habe sich auf seinen Landsitz Highgrove in Gloucestershire zurückgezogen, hiess es. Wahrscheinlich werde er dort aber dennoch arbeiten und sich auf seine neue Rolle als Regent vorbereiten.
Seit dem Tod seiner Mutter am vergangenen Donnerstag und seiner Proklamation zum König hat der 73-Jährige fast ununterbrochen im Licht der Öffentlichkeit gestanden.
Wachmann bricht zusammen
Ein Wachmann ist am Sarg von Queen Elizabeth II. in der Londoner Westminster Hall zusammengebrochen. Er hatte in der Nacht zu Donnerstag vor dem Sarg auf einem kleinen Podest gestanden, wie in einer Live-Übertragung des öffentlich-rechtlichen Senders BBC zu sehen war. Während eines Wachwechsels fiel der Wachmann dann vornüber und prallte mit dem Gesicht auf den Boden. In der sonst sehr stillen Westminster Hall, in der der Sarg der Queen aufgebahrt steht, war der Aufprall deutlich zu hören. Bereits zuvor war der Wachmann mehrfach ins Schwanken geraten und einmal vom Podest gestolpert.
Umstehende Wachen eilten dem Gestürzten zu Hilfe und drehten ihn auf den Rücken. Mehrere wartende Menschen, die von der Queen Abschied nehmen wollten, schlugen erschrocken die Hände vor dem Gesicht zusammen. Der Livestream wechselte daraufhin zu einer Aussenansicht.
Über den Gesundheitszustand des Wachmanns war zunächst nichts bekannt. Die traditionellen Wachmänner in Grossbritannien müssen bei ihrer Arbeit oft stundenlang stehen. Bereits in der Vergangenheit gab es deshalb ähnliche Vorfälle wegen Kreislaufproblemen.
Türen geöffnet: Britinnen und Briten nehmen Abschied von der Queen
Die Menschen in Grossbritannien können nun von der gestorbenen Queen Elizabeth II. Abschied nehmen. Am Mittwochnachmittag wurden die Türen der Westminster Hall in London, wo der geschlossene Sarg der Königin aufgebahrt ist, für die allgemeine Bevölkerung geöffnet. Menschen verbeugten sich vor dem Sarg. Die Warteschlange erstreckte sich bereits über mehrere Kilometer entlang der Themse durch das Zentrum der britischen Hauptstadt. Die ersten Trauernden waren schon am Montagmittag eingetroffen, um sich einen Platz zu sichern.
Durchgehend bis zum nächsten Montagmorgen, dem Tag des Staatsbegräbnisses, haben die Menschen nun Zeit, langsam am Sarg vorbeizuziehen. Einige Schätzungen gehen von bis zu zwei Millionen Besuchern aus, die der Queen ihren Respekt erweisen wollen. Es wird mit Wartezeiten von bis zu 30 Stunden gerechnet. Hunderte Helfer, Polizisten und Sanitäter stehen bereit. Die BBC überträgt die öffentliche Aufbahrung durchgehend live, insgesamt 109,5 Stunden.
Der Sarg war zuvor in einem Trauerzug, dem auch der neue König Charles III., seine Geschwister und seine Söhne angehörten, vom Buckingham-Palast zum ältesten Teil des britischen Parlaments geleitet worden. In der Westminster Hall stellten sich dann mehrere Soldaten von königlichen Regimentern an den Ecken des Sargs zur Totenwache auf. Sie sollen alle sechs Stunden ausgetauscht werden.

Nur Harry und Meghan halten Händchen
Gemeinsam haben die Mitglieder der königlichen Familie und ihre Partnerinnen nach dem Gottesdienst für Queen Elizabeth II. die Westminster Hall in London verlassen. Doch nur ein Paar hielt Händchen: Queen-Enkel Prinz Harry und Herzogin Meghan.
Hingegen berührten sich weder König Charles III. und Gemahlin Königin Camilla noch sein Sohn Prinz William und Prinzessin Kate oder sein Bruder Prinz Edward und Gräfin Sophie.
Das liegt vornehmlich am Protokoll: Händchenhalten ist für aktive Angehörige der Royal Family nicht vorgesehen. Auch Queen Elizabeth II. hielt in der Öffentlichkeit nicht die Hand ihres Ehemanns Prinz Philip. Harry und Meghan aber haben ihre königlichen Aufgaben abgegeben und sind offiziell Zivilisten.

US-Präsident Biden telefoniert mit König Charles
Nach dem Tod der britischen Queen hat US-Präsident Joe Biden am Mittwoch erstmals mit ihrem Sohn und Nachfolger König Charles III. telefoniert. Biden habe dem König sein Beileid zum Tod von Queen Elizabeth II. ausgesprochen, teilte das Weisse Haus in Washington im Anschluss an das Gespräch mit.
Der Präsident habe die grosse Bewunderung des amerikanischen Volkes für die Königin übermittelt, deren Würde und Beständigkeit die Freundschaft und die besonderen Beziehungen beider Länder vertieft hätten. Biden habe seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, die engen Beziehungen mit dem König fortzusetzen.
Biden will am kommenden Montag gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill am Staatsbegräbnis der Queen in London teilnehmen. Der Sarg der verstorbenen Königin wurde am Mittwoch mit einem feierlichen Trauerzug vom Buckingham-Palast zur Westminster Hall gebracht. In dem ältesten Teil des britischen Parlaments wird der Sarg der Queen bis zum Montagmorgen aufgebahrt. Dort kann die Öffentlichkeit von der Königin Abschied nehmen.

Sarg der Queen nach Trauerzug in der Westminster Hall aufgebahrt
Queen Elizabeth II. ist in der Westminster Hall des britischen Parlaments aufgebahrt worden. Mehrere Soldaten hoben den in die royale Standarte eingehüllten und mit Blumen und der Imperial State Crown geschmückten Sarg auf ein violettes Podest.
Dort hat die Öffentlichkeit von Mittwochnachmittag (17.00 Uhr Ortszeit, 18.00 Uhr MESZ) an gut vier Tage lang die Möglichkeit, der gestorbenen Königin einen letzten Besuch abzustatten.
Zuvor war der geschlossene Sarg von der engsten Familie von Queen Elizabeth II. vom Buckingham-Palast in einem festlichen Trauerzug bis hin zum Parlament begleitet worden. In der Westminster Hall warteten Königsgemahlin Camilla, Prinzessin Kate, Herzogin Meghan, Gräfin Sophie und weitere Mitglieder der Royal Family, die nicht bei der Prozession mitgelaufen waren. Die Royals nahmen vor Ort gemeinsam rund um den Sarg an einem Gottesdienst teil.

William und Harry Seite an Seite – aber in unterschiedlicher Kleidung
In seltener Nähe und mit gleichermassen trauriger Miene haben sich die beiden Prinzen William und Harry am Mittwoch beim Trauerzug für ihre Grossmutter Queen Elizabeth II. Seite an Seite gezeigt. Trotzdem war der unterschiedliche Lebensweg der Brüder auch bei der offiziellen Zeremonie nicht zu übersehen.

Der 40 Jahre alte William trug als Thronfolger und arbeitender Royal Militäruniform, der vom Königshaus abtrünnige Harry (37) einen Traueranzug. Trotz seines Dienstes in Afghanistan musste der Queen-Enkel seine militärischen Titel mit dem Abschied aus dem Königshaus niederlegen.
Auch Queen-Sohn Prinz Andrew (62) war anders gekleidet als sein Bruder König Charles III. und seine anderen Geschwister: Er trug ebenfalls Anzug. Nach seinen Verstrickungen in einen Missbrauchsskandal um den US-Milliardär und verurteilten Straftäter Jeffrey Epstein darf er keine offiziellen Aufgaben mehr als Royal wahrnehmen.
London trauert – Charles, William und Harry begleiten Sarg der Queen
Es wird der erste Höhepunkt der Trauerfeiern nach dem Tod von Queen Elizabeth II.: Ein Trauerzug um König Charles III. und seine Söhne Prinz William und Prinz Harry geleitet den Sarg der Königin am Mittwochnachmittag in London vom Buckingham-Palast zum britischen Parlament.
Der Geleitzug, in dem auch Elizabeths übrige Kinder Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward schreiten werden, soll um 15.22 Uhr MESZ (14.22 Uhr Ortszeit) den Palast verlassen und gut eine halbe Stunde später die Westminster Hall erreichen. In dem ältesten Teil des Parlaments wird der geschlossene und mit der royalen Standarte bedeckte Sarg der Queen aufgebahrt.
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Abschied von Elizabeth II.: Er plant das Begräbnis der Queen
Flugverkehr in London eingeschränkt
Für die Prozession mit dem Sarg der britischen Königin Elizabeth II. ist am Mittwoch der Flugverkehr in London eingeschränkt worden. Von 13.50 bis 15.40 Uhr Ortszeit (14.50 bis 16.40 Uhr MESZ) dürften bestimmte Flüge über London nicht stattfinden, teilte Londons internationaler Flughafen Heathrow mit. Dies solle «die Ruhe während der Prozession» sicherstellen, in der die sterblichen Überreste der Queen vom Buckingham-Palast zur Aufbahrung nach Westminister Hall gebracht werden.

«Die Passagiere werden direkt von ihrer Fluggesellschaft über Flugänderungen informiert», hiess es in der Erklärung des Flughafens weiter. Eine Heathrow-Sprecherin führte aus, das Flugverbot für das Zentrum von London werde für Verspätungen im Flugverkehr sorgen. Die Fluggesellschaften könnten nicht starten und müssten ihre Landungen verschieben oder eine neue Anflugroute dafür finden.
Corgis der Queen können nicht an Beisetzung teilnehmen
Queen Elizabeth II. war für ihre Liebe zu Corgis bekannt. Doch an dem Staatsbegräbnis ihres Frauchens können die Hunde aller Wahrscheinlichkeit nach nicht teilnehmen.
«Leider lautet die Antwort nein», hiess es beim TV-Sender Sky News. Schon der formale Charakter der Veranstaltung schliesse die Tiere aus. Zudem verböten die Regeln der Westminster Abbey die Mitnahme – «no dogs», heisst es in der bekannten Londoner Kirche. «Hunde dürfen sich noch nicht einmal auf dem Gelände der Abtei bewegen», betonte der Sender.

Zuletzt besass die Queen noch zwei Corgis, Muick und Sandy. Sie werden nun von ihrem zweitältesten Sohn Prinz Andrew sowie dessen Ex-Frau Sarah Ferguson und den Töchtern Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie in Obhut genommen.
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red/SDA/AFP
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