Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Ticker Nationalratswahl Zürich
Die Mitte ist Wahlsiegerin, SP und EDU gewinnen, GLP und Grüne verlieren

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Mitte hat bei den Nationalratswahlen im Kanton Zürich zwei zusätzliche Sitze geholt. SP und EDU gewinnen je einen Sitz. Die GLP verliert zwei Sitze, die Grünen einen.

  • Prominente Abgewählte sind Meret Schneider (Grüne) und Therese Schläpfer von der SVP. Auch Jörg Mäder und Judith Bellaiche (beide GLP) verlieren ihr Mandat.

  • Neu im Rat sind unter anderen Aktivistin Anna Rosenwasser und Islam Alijaj (beide SP), Nina Fehr Düsel (SVP) und Nicole Barandun (Mitte).

  • Die Wahlbeteiligung betrug 46,95 Prozent.

1341 Kandidierende für 36 Sitze

1341 Zürcherinnen und Zürcher treten an, 36 Kandidierende schaffen es. Noch nie haben sich im Kanton Zürich so viele um das Nationalratsamt beworben. Der Frauenanteil auf den 44 Wahllisten beträgt 43 Prozent. Im Durchschnitt sind die Kandidierenden 45 Jahre alt.

Während der letzten Legislatur ist mit SVP-Mann Hans-Ueli Vogt nur ein Nationalrat im Amt zurückgetreten. Für ihn rückte Benjamin Fischer nach. 32 amtierende Nationalratsmitglieder wollen nun wiedergewählt werden, drei verzichten: Roger Köppel (SVP), Angelo Barrile (SP) und Doris Fiala (FDP).

Wie die Zürcher Parteien aufgestellt sind und wer von den Parteien gepusht wird, also den Schritt ins wichtigste Schweizer Parlament schaffen könnte, lesen Sie hier. Im Kanton Zürich ist die Ausgangslage besonders spannend, weil der bevölkerungsreichste Kanton im Verhältnis zu anderen Kantonen seit 2019 noch stärker gewachsen ist. Er erhält (auf Kosten von Basel-Stadt) einen Sitz mehr und kommt neu auf besagte 36 (von insgesamt 200) Mandaten.

Die jüngste Wahlumfrage von Tamedia und «20 Minuten» prognostiziert (auf Schweizer Ebene) einen klaren Wahlsieg der SVP und heftige Verluste für die Grünen. Falls dies eintrifft, würde die «grüne Welle» von 2019 teilweise rückgängig gemacht.

Budget-Krösus kommt aus dem Kanton Zürich

Dieses Jahr müssen die Kandidierenden erstmals ihr Wahlbudget veröffentlichen, wenn es 50’000 Franken übersteigt. Überraschend hat ein Zürcher EVP-Mann das grösste Budget der Schweiz angegeben. Kantonsrat Donato Scognamiglio ist ein bekannter Immobilienspezialist und bewohnt das Neue Schloss Teufen im Zürcher Unterland. Er hat ein Budget von 365’000 Franken deklariert.

Auf der Spendenliste gleich hinter Scognamiglio figurieren auffällig viele Zürcher Freisinnige, zum Beispiel Nationalrat Andri Silberschmidt, Quereinsteiger Stefan Brupbacher, Kantonsrätin Bettina Balmer, Jungpolitiker Matthias Müller und Kantonsrat Martin Farner, die allesamt ein Budget zwischen 200’000 und 290’000 Franken angegeben haben.

Zehn Ex-Nationalräte wollen es nochmals wissen

Im Schatten der Hauptkandidierenden tauchen etliche Ex-Politiker auf den Zürcher Wahllisten auf, unter ihnen zehn Ex-Nationalratsmitglieder, zwei frühere Regierungsräte und (in Personalunion) sogar ein Ex-Ständerat. Zu ihnen gesellen sich viele bunte Figuren und gar ein Olympiasieger. Hier lesen Sie mehr dazu.

Tatsächliche Wahlambitionen hat wohl nur Ex-SP-Nationalrätin Chantal Galladé, die nun für die Grünliberalen antritt. Sie hat im Frühling ein erfolgreiches Comeback im Zürcher Kantonsrat gefeiert.

Die Jungen mischen mit

Die etablierten Parteien haben allesamt Listen mit ihrem Politnachwuchs. Diese Jungkandidatinnen und Jungkandidaten werden in dieser Wahl vielleicht nicht gewählt, aber ihnen gehört die Zukunft. Hier finden Sie Porträts von neun jungen Spitzenkandidierenden.

So haben sich die Parteien verbunden

Um ein Lager zu stärken oder die eigenen Chancen auf einen Sitzgewinn zu verbessern, können sich Parteien und Gruppierungen in einer sogenannten Listenverbindung vereinen. Die Stimmen der verbundenen Parteien werden zunächst zusammengezählt, woraus sich die Sitzzahl für eine Listenverbindung ergibt. Darauf werden diese Sitze je nach Stärke auf die verbundenen Parteien verteilt.

Mit geschickten Verbindungen lässt sich einiges erreichen. So holte die GLP 2019 einen Sitz mehr als die Grünen, obwohl sie leicht weniger Stimmenanteile verzeichnete. Dafür verlor die GLP-Listenpartnerin CVP einen Sitz.

Der SVP half damals, dass sie sich – anders als dieses Jahr – mit der EDU verbunden hatte, die zu schwach war, um einen eigenen Sitz zu holen. Dafür ist die SVP heuer mit der FDP verbunden, was beim Freisinn für Unruhe sorgte.

Die EVP verzichtet auf die traditionelle Verbindung mit der CVP/Mitte und der GLP und wagt den Alleingang mit etlichen Kleingruppierungen.

Rechts aussen entstand eine Listenverbindung mit der EDU, Mass-voll und Aufrecht. Dieser Verbindung wird ein Sitzgewinn zugetraut, allerdings ist unklar, welche Gruppierung ihn holt.

Stabil blieb bloss die linke Verbindung mit SP, Grünen und AL.

Das sind die fünf Listenverbindungen (Hauptparteien) für die diesjährige Wahl:

  1. SVP, FDP

  2. SP, Grüne, AL, PDA

  3. GLP, Die Mitte

  4. EVP, Piratenpartei/zh.digital, Ethische Unternehmer:innen, Pflegeliste, Weniger ist mehr, Partei gegen Ausgrenzung

  5. EDU, Mass-voll, SD, Aufrecht

Was geschah 2019?

Die Wahlen vor vier Jahren waren für die SVP, die SP, die BDP und die damalige CVP ein Debakel. Während die beiden Polparteien je zwei Sitze verloren, kam der CVP einer von zwei Sitzen abhanden. Und die BDP verschwand ganz aus der Zürcher Delegation.

Die grossen Gewinnerinnen waren die Parteien mit «grün» im Namen: Die Grünliberalen verdoppelten ihre Sitzzahl von drei auf sechs, die Grünen legten ebenfalls um drei Sitze auf fünf Sitze zu.

Die FDP und die EVP blieben stabil.