Nationalratswahlen 2023Zürcher GLP und Mitte verbünden sich – warum fehlt die EVP?
Auf die Allianzen der Rechts- sowie Rechtsaussenparteien folgt der Mitteblock mit einer Listenverbindung – und einer Anomalie. Links scheint alles klar.
Sie wollen die «Blockadepolitik von links und rechts überwinden», schreiben die GLP und Die Mitte des Kantons Zürich am Mittwoch in einer Mitteilung. Deshalb setzen sie auf die Zusammenarbeit im politischen Zentrum und gehen eine Listenverbindung ein. «Mit diesem dritten Pol in der politischen Landschaft bieten wir den Stimmberechtigten eine konstruktive und vor allem lösungsorientierte Alternative abseits der Extreme.» So lässt sich Corina Gredig, GLP-Co-Präsidentin und Nationalrätin, zitieren. Ähnlich äussert sich Mitte-Co-Präsidentin Nicole Barandun: «Es ist unsere Verantwortung, die Schweiz wieder vorwärtszubringen.»
Grosse Abwesende in dieser Verbindung ist die EVP, welche in den meisten Kantonen die Mitteallianz verstärkt. EVP-Geschäftsführer Mark Wisskirchen begründet auf Anfrage, die Zürcher EVP rechne sich dieses Jahr bessere Chancen für einen zweiten Sitz ausserhalb dieser Allianz aus. Mit wem die EVP in die Wahlen zieht, wollte Wisskirchen noch nicht verraten. Dies wird am 21. August bekannt, wenn alle Listenverbindungen veröffentlicht werden.
Dass die GLP und die Mitte ohne weitere Partner in die Wahlen steigen, ist in diesem Jahr eine Zürcher Spezialität und in der Schweiz einmalig.
Mitte gab SVP/FDP einen Korb
Die Mitte war stark von der SVP und FDP für ein grossbürgerliches Bündnis umworben worden, doch entschied sie sich wie vor vier Jahren und wie in vielen anderen Kantonen für den Weg mit den Grünliberalen. Diese hatten wiederum 2019 stark vom Mittebündnis profitiert und dank der damaligen CVP in Zürich den sechsten Sitz geholt.
Dieses Jahr stehen die Vorzeichen umgekehrt. Die CVP hat inzwischen mit der BDP fusioniert und wird – auch unter Mithilfe der GLP – mit grosser Wahrscheinlichkeit einen zweiten Sitz holen. Um ihren sechsten Sitz bangen muss hingegen die GLP.
Linke Grossallianz
Damit sind die wichtigsten Listenverbindungen klar: Auf der rechten Seite verbinden sich die SVP und FDP, rechts aussen der Verbund mit EDU, Aufrecht, Mass-voll und den Schweizer Demokraten.
Und links hat sich ohne grosses Aufsehen die übliche Allianz mit SP, Grünen, AL und der Partei der Arbeit gebildet.
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