Erschwerte Hilfe in FloridaHurrikan Milton befeuert Falschnachrichten
Vor der Ankunft von Milton florieren in den betroffenen Gebieten Gerüchte, die Hilfsmassnahmen behindern. Kamala Harris gibt die Schuld dafür ihrem Widersacher.
Während sich die Menschen im Südosten der USA auf den herannahenden Hurrikan Milton vorbereiten, nimmt die politische Diskussion um den Umgang mit Falschnachrichten und Verschwörungstheorien zu. Zwar sei es nicht ungewöhnlich, dass Naturkatastrophen Gerüchte befeuerten, zitierten US-Medien die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell. Mit dem aktuellen Ausmass habe sie aber nicht gerechnet: «Es ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe».
Menschen in den betroffenen Gebieten würden durch kursierende Gerüchte davon abgehalten, Hilfe zu suchen. Deshalb hat die Behörde eine Webseite eingerichtet, auf der Falschnachrichten widerlegt werden.
Ein Beispiel ist die Behauptung, die Katastrophenschutzbehörde verhindere in Florida Evakuierungen. «Das ist ein schädliches Gerücht, das Leben in Gefahr bringen kann», heisst es auf der Seite, «wenn Sie zur Evakuierung aufgefordert werden, tun sie das sofort».
Sofort ist der Hurrikan Wahlkampfthema
Das Thema gewinnt auch mit Blick auf die Präsidentenwahlen im November an Bedeutung. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris griff ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump in einer Talkshow des US-Senders ABC scharf für Äusserungen in Bezug auf die Katastrophenhilfe in den betroffenen Gebieten an.
«Es ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit und, offen gesagt, der Gefühllosigkeit», sagte sie. Menschen verlören ihr Zuhause und Trump nutze die Situation für politische Spielchen, «aber das ist so konsequent bei Donald Trump: Er stellt sich selbst über die Bedürfnisse der anderen.» Präsident Joe Biden bezeichnete die Verbreitung von Falschnachrichten als «unamerikanisch». Menschen würden in die Irre geführt und in Panik versetzt.
Erst vor knapp zwei Wochen war Hurrikan Helene auf die Nordwestküste Floridas getroffen und hatte schwere Verwüstungen hinterlassen. Laut Medienberichten kamen mehr als 200 Menschen in mehreren Bundesstaaten ums Leben. Trump nutzte die Katastrophe schnell für seinen Wahlkampf und kritisierte Biden sowie Vizepräsidentin Kamala Harris dafür, nicht ausreichend reagiert zu haben. Bei Wahlkampfveranstaltungen wiederholte er unter anderem die Verschwörungstheorie, Mittel der Katastrophenschutzbehörde würden an Migranten ohne legalen Status fliessen, um diese Personen illegal zur Stimmabgabe für Demokraten in der kommenden Wahl zu bewegen.
DPA
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