Mal was anderes brätelnBlaukabis, Currywurst und Johnny Cakes – wir werfen Neues auf den Grill
Unsere Kulinarik-Redaktorinnen präsentieren ihre aktuellen Lieblingsgerichte für den Grillrost vom Frühstück über die Hauptspeise bis zum Dessert.
Natürlich, eine Bratwurst vom Grill macht glücklich. Spargeln ebenso, auch wenn deren Zeit schon bald wieder abläuft. Halloumi, Gemüsesticks, ein Steak: hat sich alles bewährt.
Doch nachdem man das x-te Pouletflügeli auf den Rost gelegt hat, kommt einem der Gedanke, dass da noch anderes grillbar sein muss. Dessert vielleicht? Oder Frühstück? Nicht, dass wir morgens um sieben den Grill anwerfen würden. (Wobei, warum eigentlich nicht?) Sicher ist: Wir haben die neusten Bücher durchforstet und uns umgehört: Das sind unsere sechs aktuellen Grill-Lieblinge.
Johnny Cakes (Maisfladen)
Man kann ja von Bosshoss halten, was man will. Doch die deutsche Country-Rock-Band hat sich etwas Schönes einfallen lassen, um 20 Jahre Bandgeschichte zu feiern: ein Grillbuch. Das beinhaltet vor allem Fleischrezepte und ganz wenig Vegetarisches – und Ideen für eine Zmorgegrillade! Johnny Cakes stammen von den amerikanischen Ureinwohnern (Weitere indigene Rezepte finden Sie in folgendem Text über den Sioux-Koch Sean Sherman). Als musikalische Begleitung für die Johnny Cakes schlagen die Berliner vor: «Still Crazy bout Elvis» von The Bosshoss oder Elvis Presleys «If I Can Dream». (nk)
Zutaten für 12 Johnny Cakes: 80 g Butter, zimmerwarm, 50 g Zucker, 2 Eier, 1 Prise Salz, 150 g Maismehl, 100 g Weizenmehl, 1 TL Backpulver, 200 ml Milch, etwas Pflanzenöl, 125 g Beeren nach Gusto, evtl. 50 g Rauchmandeln, grob
Zubereitung: Butter cremig aufschlagen, Zucker langsam einrieseln lassen. Eier dazugeben, mit Salz würzen, glatt rühren. Maismehl, Weizenmehl und Backpulver vermischen, beifügen und mit Milch zu einem glatten Teig rühren. In einer grilltauglichen Pfanne auf Grill Öl erhitzen und Maisküchlein backen. Dazu passen Beeren oder eine Vanillesauce.
Currywurst, Rails & Marshmallows
Am liebsten tische ich Gästen ein Mehrgangmenü vom Grill auf. Clafoutis, Trauben und Tannensprossen – was da schon alles auf dem Rost landete. Und deshalb bin ich ständig auf der Suche nach neuen Ideen. Meine Nachbarschaft mit grosser Kinderschar hat mich zu einem neuen Dessert inspiriert. Und noch nie gesehene Rezepte fand ich im neuen Kochbuch «Weber’s Ultimate Heat» des Grillherstellers Weber.
Currywurst mit Rösti
Zutaten für 4 Personen: 5 Bratwürste, 300 g Gouda (oder Luzerner Rahmkäse), 16 Scheiben Frühstücksspeck, 400 g festkochende Kartoffeln, 1 süsse Zwiebel, 50 ml Rapsöl, 400 ml Currysauce, Currypulver, Salz, Bambusspiesse und bestenfalls eine Grillplatte oder Plancha.
Zubereitung: Den Grill 12–15 Minuten vorheizen. Wer kann, ersetzt den Rost mit einer Grillplatte oder Plancha. Die Bratwürste trockentupfen, in 1–2 cm Rädchen schneiden. Den Käse entrinden und in 1–2 cm grosse Würfel schneiden. Wurst und Käse abwechslungsweise auf die Spiesse stecken. Mit je zwei Scheiben Speck umwickeln, sodass der Käse ganz bedeckt ist. Auf den Grillrost damit und bei geöffnetem Deckel 5–7 Minuten grillieren, regelmässig umdrehen. Sobald die Spiesse fertig sind, vom Grill entfernen und warm halten.
Die Kartoffeln waschen, trocknen und raffeln. Die Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Das Rapsöl auf die Grillplatte giessen. Die Kartoffeln portionenweise auf den Grill geben. 5–6 Minuten grillieren, einmal wenden. Wenn zu viel Hitze verloren geht, dann immer mal wieder den Deckel daraufstellen. Falls keine Grillplatte vorhanden ist, die Rösti besser in der Bratpfanne braten.
Dann die Spiesse mit Currysauce übergiessen, mit Currypulver würzen. Die Rösti mit Salz würzen und dazu servieren. (cla)
Spargel-Scamorza-Rails
Zutaten: 16 Spargeln (oder 2 Zucchetti in dünnen Scheiben) , 50 g Scamorza (oder Grillkäse), 16 Scheiben Speck, 2–3 EL Olivenöl, schwarzer Pfeffer aus der Mühle und Salz.
Zubereitung: Den Grill auf mittlerer Hitze vorbereiten. Die Spargelenden wegschneiden, das untere Drittel der Spargel schälen. Den Käse in 8 gleich grosse Riegel schneiden. 2 Scheiben Speck auf ein Brett legen, ein Käseriegel drauf und 2 Stangen Spargeln daneben legen. Dann den Speck drumrollen, sodass der Käse gut bedeckt ist. Genau so verfahren bei den weiteren 7 Rails. Dann rundherum mit Öl einpinseln und auf den Rost legen. 6–8 Minuten grillen, dabei einmal wenden. Vor dem Servieren mit Salz und Pfeffer würzen. (cla)
Gegrillter Blaukabis
Blaukabis hat fast immer Saison, und das macht mich froh: Kein anderes Gemüse weist diese volle, leuchtende Farbe auf, schon im rohen Zustand ist er eine Augenweide. Dafür, dass in meinem Fall Foodsaving im Vordergrund stand (ich kaufte den Kohl bei einem Bauern, der ihn nicht in den Handel geben konnte, weil er zu klein war), wars schon fast ein Festessen. Tipp: den Kabis unbedingt lange genug «massieren». (nk)
Zutaten: 1 Blaukabis, Ziegenfrischkäse, Olivenöl, evtl. Feigen und Granatpafel, etwas Petersilie, Salz, Zucker.
Zubereitung: Blaukabis in Streifen schneiden (ohne Strunk), mit Salz und etwas Zucker durchkneten (mind. 5 Minuten) und dann auf der sogenannten Plancha scharf angrillieren. Eine Grillpfanne tut es auch. Mit Ziegenkäse und Petersilie, frischen Feigen und Grantapfelkernen garnieren.
S’mores
Zutaten: 16 Graham-Guetzli (oder Petit Beurre), 8 Blättchen Schokolade à 10 Gramm, 4 Marshmallows.
Zubereitung: Die Marshmallows halbieren. Wer es gern genau hat, schneidet sie viereckig zu. Die Guetzli mit dem Schokoplättchen belegen, dann je zwei Hälften Marshmallows daraufstellen, decken mit dem zweiten Plättchen. Damit die Guetzli nicht verbrennen, indirekt grillieren. Wer nicht direkt grillieren kann, heizt den Grill heiss ein und stellt ihn danach aus. Nach rund 8 Minuten ist die Schokolade geschmolzen (Deckel nicht zu oft öffnen), und die Marshmallows sollten sehr weich sein. (cla)
Erd-Äpfel (Kartoffeln in der Erde)
Er macht es immer wieder: Stefan Wiesner, bekannt als «der Hexer aus dem Entlebuch», serviert Kartoffeln, bei denen mir ganz anders wird. Sie schmecken nach Erde, nach Leben, nach einem guten Leben! Letzthin war ich wieder mal bei ihm – und vor den Torf-Pralinen (Wiesner ist dafür bekannt, dass er aus allem etwas Essbares zaubern kann) gabs die Erd-Äpfel.
Dazu legt man Kartoffeln zwischen zwei Schichten Backpapier, das Ganze auf eine Erdschicht auf dem Feuerring, dann wird alles noch einmal mit Erde bedeckt. Mindestens vier Stunden garen lassen. (nk)
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