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Meinung

Rubrik «Darüber spricht das Netz»
Glencore-Millionen für Glasenberg – «Eine Perversität»?

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Der Rohstoffhändler Glencore profitiert vom Ukraine-Krieg, verdreifacht seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr und schüttet seinen Aktionären eine Rekorddividende von rund 6,5 Milliarden Franken aus. Freuen darf sich darüber auch die Gemeinde Rüschlikon, wo Glencore-Grossaktionär Ivan Glasenberg zu Hause ist.

Für sein Aktienpaket von gut 9 Prozent dürfte Glasenberg rund 500 Millionen Franken an Dividenden erhalten. Wie ein Steuerexperte dieser Zeitung gegenüber vorrechnet, dürften rund 10 Prozent davon, also rund 50 Millionen, an seine Wohngemeinde Rüschlikon fliessen.

Ob dieser Neuigkeit ist in der Onlinekommentarspalte eine lebhafte Diskussion über das Schweizer Steuersystem und Reichtum entbrannt. So will Leser Bruno Fässler berechnet haben, dass 500 Millionen Dividende gleichbedeutend sind, wie wenn jemand seit 2013 jeden Samstag im Lotto eine Million gewonnen hätte. Fässlers Fazit: «Das ist Reichtum.»

«… und ein Anzeichen für ein krankhaftes Wirtschafts- und Finanzsystem, das sich völlig der Realität entkoppelt hat, aber sich leider trotzdem sehr negativ auf die Realität auswirkt», lautet Andi J.s prompte Antwort. Dem pflichtet die Leserin oder der Leser mit dem Benutzernamen ToHo bei: «Finde ich im höchsten Masse amoralisch, dieses Steuersystem.» Kurz und knapp als eine «Perversität», bezeichnet Michi Zuspi das Ganze.

Anders sieht dies Philippe D.: «Ich habe mit diesem Fall überhaupt keine Mühe. Zumindest nicht mit dem Steuerteil. Glasenberg zahlt Steuern à gogo. Kaum jemand anderes im Kanton zahlt derart hohe Steuerbeiträge. Sehr viele profitieren davon, und das Ganze ist sogar einigermassen transparent. Ähnlich sieht dies Leserin Yvette: «Immerhin weiss man: Glasenberg versteuert sein Einkommen gesetzeskonform. Da haben wir schon ganz andere Geschichten gehört.»

Gegen das «kleingeistige, neidische Mindset» schreibt auch Simone Petermann an: «Ein Mann wie Glasenberg könnte mit seinem Geld so was von locker ein halbes Dutzend Steueranwälte beschäftigen, die sein Geld über Scheinfirmen so verstecken, dass er keinen Rappen Steuern zahlen muss. Er tut es nicht (…). Was erhält er als Dank in dieser Kommentarspalte? Jeder lese für sich selbst.»