Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Spielwarengeschäft wird Drogerie
Nun zieht Müller in mehrere Franz-Carl-Weber-Filialen ein

Hinweis auf die Umwandlung: Infoplakat bei Franz Carl Weber am Zürcher Bahnhofplatz.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Traditionsfirma Franz Carl Weber verschwindet aus mehreren Schweizer Städten: In Zürich, Basel, Bern und Luzern werden Filialen umgewandelt, wie CH Media berichtet. In die Läden des 1881 gegründeten Spielzeughauses zieht die deutsche Drogeriekette Müller ein. Die Müller Handels AG Schweiz will dies auf Anfrage dieser Redaktion nicht kommentieren und verweist auf ihren Hauptsitz in Deutschland. Müller Deutschland konnte unsere Fragen nicht zeitnah beantworten.

Müller hatte Franz Carl Weber – auch kurz Franzki oder FCW genannt – vergangenen Sommer zu einem ungenannten Preis übernommen. Das Unternehmen gehörte zuvor der Simba Dickie Group sowie dem Schweizer Nationalrat und Digitec-Mitgründer Marcel Dobler, die je 50 Prozent des Aktienkapitals hielten.

Mehr als 120 Jahre lang an der Zürcher Bahnhofstrasse

Auch das Z¨ürcher Stammhaus von Franz Carl Weber am Bahnhofplatz wird in eine Drogerie umgewandelt. «Freuen Sie sich auf das vielfältige Sortiment und das Müller-Einkaufserlebnis», heisst es auf einem am Eingang angebrachten Plakat. 2016 hatte das Spielzeuggeschäft nach über 120 Jahren die Bahnhofstrasse verlassen und an den weniger teuren Platz vor dem Hauptbahnhof umziehen müssen.

Das traditionsreiche Geschäft hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Einmal wurden die Lagerbestände an Feuerwerk bei hellichtem Tag in den Himmel geschossen, ein anderes Mal sorgte ein Schimpanse im Schaufenster für Wirbel.

Noch beim Verkauf letztes Jahr hatte Dobler versprochen: Die Marke Franz Carl Weber bleibe bestehen. Auch am Filialnetz seien keine Änderungen geplant. «Für den Kunden ändert sich nichts», hatte Dobler damals in einem Interview gesagt.

Letzten Juli erklärte Voreigentümer Dobler, der Spielwarenhändler sei in den schwarzen Zahlen und sehr effizient aufgestellt. FCW betrieb bis vor kurzem 23 Filialen mit 200 Angestellten. Was mit dem Personal passiert, ist bislang nicht bekannt.

Die Handelskette Müller verkauft neben typischen Drogerieartikeln auch Spielwaren – darunter Marken wie Lego, Playmobil oder Ravensburger, die ebenfalls zum FCW-Sortiment gehören. In der Schweiz ist sie auf Expansionskurs und baut auch auf der grünen Wiese neue Filialen. Bislang ist Müller in acht europäischen Ländern präsent.