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Elon Musk mit Imageproblem?
Tesla-Verkäufe in der Schweiz und Deutschland brechen ein

Tesla-Innenraum mit Lenkrad und Display, das den Fussgängermodus in einer 30er-Zone in Zürich zeigt, nahe einer Tesla-Supercharger-Ladestation.
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Die Schweizer Verkaufszahlen im Januar sehen für Tesla nicht eben gut aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Immatrikulationen um 27 Prozent eingebrochen. Nur noch 240 Teslas wurden hierzulande seit Jahresbeginn in den Strassenverkehr gebracht, wie mehrere Medien unter Berufung auf Daten des Branchenverbands Auto Schweiz schreiben. In der Liste der wichtigsten Marken ist die Tesla auf den 18. Platz gerutscht. Letztes Jahr belegte der US-Hersteller noch Platz acht.

Die Zahlen widerspiegeln natürlich erst die Januarverkäufe in der Schweiz. Tesla hat noch das ganze Jahr Zeit, wieder Plätze gutzumachen. Allerdings sieht es für den Elektrofahrzeughersteller in anderen Ländern nicht besser aus. Im Gegenteil.

So sind in Spanien die Tesla-Verkäufe im Januar gar um 75 Prozent eingebrochen, in Frankreich waren es 63 Prozent. In Deutschland wurden im Januar 59,5 Prozent weniger Tesla neu zugelassen als im Vorjahresmonat, der allerdings auch vom Verkaufsstart des überarbeiteten Model 3 geprägt war. Mit 1277 verkauften Neuwagen war der Absatz diesmal so niedrig wie seit Juli 2021 nicht mehr. Und das, obschon der Verkauf batteriebetriebener Autos im Vergleich zum Januar 2024 in Deutschland um 53,5 Prozent zunahm.

Schon im vergangenen Jahr hatte bei Stromern keine andere Marke so stark an Absatz eingebüsst wie Tesla, das sein europaweit einziges Werk in Grünheide bei Berlin hat. Deutsche Firmen wie Rossmann, Badenova oder Viebrockhaus erklärten zudem öffentlichkeitswirksam einen Tesla-Boykott.

Musk fischt am rechten Rand

Als einer der Gründe für den Marktverlust gilt Firmenchef Elon Musk. Der reichste Mensch mischte sich zuletzt wiederholt in die europäische Politik ein, warb offen für die deutsche AfD, kritisierte die britische Regierung und pflügte im Auftrag von US-Präsident Donald Trump durch amerikanische Behörden.

An Trumps Amtseinführung Ende Januar provozierte Musk zudem mit einer Hitlergruss-ähnlichen Geste. Laut Musk wollte er damit zum Ausdruck bringen: «Mein Herz fliegt euch zu».

Stärkere Konkurrenz und fehlender Schwung

Klar ist, Musk polarisiert mit seinen politischen Auftritten – und das verscheucht Kundschaft. «Ich glaube nicht, dass es auf Dauer gut geht», zitiert SRF Werber Frank Bodin. Die Doppelrolle als Politiker und Firmenchef sei schwer vereinbar. Eine Marke müsse Vertrauen geben. Bei Tesla sei es zerstört, weil der Auftritt von Musk unsympathisch sei.

Zum Tesla-Verkaufsrückgang im Januar dürfte zudem die stärker gewordene Konkurrenz im Elektroautobereich beigetragen haben. Im Autoland Deutschland verzeichneten chinesische Anbieter wie BYD und GWM hohe Zuwachsraten, wenn auch noch auf relativ bescheidenem Niveau.

Zudem fehlt es Tesla momentan an Schwung. Die erneuerte Mittelklasselimousine Model 3 wurde 2024 in Europa zwar um zwölf Prozent häufiger zugelassen, der Absatz von Model Y ging aber um 17 Prozent zurück. Eine überarbeitete Fassung des SUV kommt später in diesem Jahr auf den Markt. Für Musk wird das Y-Facelifting im Kampf gegen die Absatzschwäche zu einem Test. Laut Experten bräuchte der US-Hersteller aber zwingend ein Billigmodell um die eigentlich angestrebten Absatzzahlen erreichen zu können.

Die Aktien von Tesla fielen am Donnerstag wegen des Rückgangs in Deutschland vorderhand um vier Prozent. Trump-Günstling Musk wird es verschmerzen: Seit der US-Wahl sind die Aktien des Autobauers um rund 50 Prozent gestiegen.