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Ticker zur GV der Credit Suisse
Präsident Lehmann mit nur 56 Prozent wiedergewählt | CS-Mitarbeiter: «Wir wurden tausende Male belogen»

Ein CS-Mitarbeiter spricht Schweizerdeutsch

Ein CS-Mitarbeiter stellt Fragen zu den Grossaktionären und der Verantwortung der Verwaltungsräte. Er spricht Schweizerdeutsch. «Die Credit Suisse scheiterte an der Boni-Manie», so der Aktionär. Das Desaster habe mit der Übernahme der First Boston 1988 seinen Lauf genommen.

«Wir wurden tausende Male belogen», so der CS-Mitarbeiter. Familien stehen vor einer ungewissen Zukunft, auch er habe viele schlaflose Nächte gehabt. Tausende Stellen seien in Gefahr.

Es treffe auch ihn, nach 43 Jahren. «It's time to say good bye and thank you.»

Für einen Aktionär gab es einen Angriff aus dem Ausland

Ein Aktionär will wissen, wer hinter dem Angriff gegen die CS und die Schweiz stand. Denn die Bank sei gesund gewesen und wurde danach zerstört.

Lehmann sagt, dass eine solche Untersuchung nicht Sache der CS wäre, sondern der Behörden.

Lehmann bedankt sich

Lehmann bedankt sich für die hohle Nuss und ist froh, dass er noch «volle» Nüsse hat. Er sagt, dass rund 20 Prozent des Kapitals der CS aus der Schweiz stamme.

Der Aktionär schenkt einen Lehmann «Fünfliber», ein anderer eine hohle Nuss

Er will Lehmann einen Fünfliber schenken. Damit will er die CS-Spitze zur Bescheidenheit ermahnen.

Ein weiterer Aktionär will wissen, wie viele Aktien in Schweizer Hand sind. Dies, um herauszufinden, wie gross der Verlust sei, der in der Schweiz anfalle.

Denn am Freitag vor dem Zusammenschluss mit der UBS sei die CS noch 7,4 Milliarden Franken Wert gewesen. Danach nur noch 3 Milliarden Franken.

Er schenkt dem Verwaltungsrat eine hohle Nuss. Er hat sie geleert und wieder zusammengeklebt.

Die grösste hohle Nuss gehe an den nicht anwesenden ehemaligen CS-Präsidenten Urs Rohner.

Lehmann sagt nichts zur Klage gegen IP

Lehmann nimmt zur Forderung, die Klage gegen «Inside Paradeplatz», einzustellen, nicht Stellung. Es handle sich um ein laufendes Verfahren, so Lehmann.

Zur Forderung, über die Kredite der SNB Rechenschaft abzulegen, verwies er an die Nationalbank.

Ein Aktionär bittet, die Klage gegen «Inside Paradeplatz» fallen zu lassen

Die CS hat Ende des letzten Jahres die Internetplattform «Inside Paradeplatz» eingeklagt. Dies wegen der Berichterstattung zur CS und den Leserkommentaren, die sich gegen CS-Mitarbeitende richten.

Die Klage sei kontraproduktiv, so der Aktionär. Sie schade dem Ruf der neu zu entstehenden UBS. «Ziehen Sie die Klage zurück», fordert der Aktionär.

Lesen Sie hier mehr zur Klage der CS gegen den Journalisten Lukas Hässig und «Inside Paradeplatz.»

Lehmann verspricht Antworten

Er nimmt Stellung zu den Fragen. Einige würden später detailliert beantwortet. Die Übernahme durch die UBS sei aber ohne Alternative gewesen. «Es ging um Deal oder Konkurs», sagt Lehmann.

Ein weiterer Aktionär spricht

Der Zürcher Anwalt Patrick Salzmann liest seine Fragen auf Englisch vor. Er stellt sehr detaillierte Fragen zum Geschäftsgang der Bank. Er will wissen, warum Lehmann gegenüber Bloomberg gesagt habe, dass die Abflüsse der Vermögen gestoppt seien.

Diese Aussage hat Lehmann später Ärger eingebracht, weil weiter Kundengelder aus der Bank abflossen.

Der Zürcher Anwalt Patrick Salzmann.

Salzmann stellt weitere Fragen. Er will wissen, ob die Aktionäre über die Abflüsse von Kundengeldern im Jahr 2023 hätten informiert werden müssen.

Lehmann bittet Salzmann sein Votum kürzer zu fassen.

Salzmann macht weiter. Er will wissen, ob die CS auf die UBS zugegangen sei oder umgekehrt.

Lehmann unterbricht noch einmal.

Salzmann sagt: «Als Aktionär habe ich das Recht, hier zu sprechen.»

Aus dem Publikum bekommt Salzmann Unterstützung und Widerspruch. «Lasst ihn ausreden!» oder «Mikrofon abstellen.»

Lehmann nimmt kurz Stellung

Lehmann verspricht, dass die Fragen von Ethos genau beantwortet werden. Einige Punkte greift er kurz auf. So etwa zur Frage, ob ehemalige Führungskräfte eingeklagt wurden. Bis jetzt habe die Bank keine spezifische Klagen gegen ehemalige Verantwortungsträger eingereicht. Zu den Boni sagt er: Die Bank habe aufgrund der UBS-Übernahme sämtliche aufgeschobene Vergütungen sistiert.

Auch zum umstrittenen Deal mit dem ehemaligen CS-Verwaltungsrat Michael Klein, der einen Teil der CS-Investmentbank übernehmen wollte, nimmt Lehmann kurz Stellung. Er sagt, dass dieser auf die UBS übergehe.

Lesen Sie hier mehr zum umstrittenen Deal mit Michael Klein.

Kaufmann von Ethos will den UBS-Deal verbessern

Vincent Kaufmann spricht für den Aktionrechtsvertreter Ethos. Die Stiftung vertritt viele Pensionskassen. Ethos habe in den letzten Jahren viele Vorschläge gemacht, um die Bank zu verbessern. Die variablen Vergütungen hätten CS-Mitarbeiter dazu veranlasst, viel zu grosse Risiken einzugehen.

Vincent Kaufmann von Ethos

Er will den Deal mit der UBS für die CS-Aktionäre verbessern. 76 Rappen für eine CS-Aktie sind ihm zu wenig. «Auch wenn die Chancen gering sind, können wir das Umtauschverhältnis anfechten.»

Ethos habe eine ganze Reihe Fragen an die CS-Spitze geschickt. Die Aktionärsvertreterin wolle Klarheit über den UBS-CS-Deal und die Folgen für die CS-Aktionäre.

Lehmann antwortet

Lehmann verteidigt die Bankspitze: «Manchmal gibt es Situation, da können sie machen, was sie wollen. Es gibt Dinge, die sie nicht kontrollieren können.» Die CS habe viele Wellenschläge überstanden. Die fatale Woche im März stehe ausserhalb von dem, was man beeinflussen könne, sagt er.

Herr Röthlisberger macht den Anfang

Der erste Aktionär ist auf der Bühne. Herr Röthlisberger hat einen grauen Anzug an und trägt eine rote Krawatte. Dies, weil die Bank oft in der grauen Zone operiert habe und viele Bankchefs die rote Karte verdient hätten, erklärt er. Doch auch die Politik habe eine Verantwortung für das Ende der Bank. Die Sondersession komme zu spät, da gehe es nur um Propaganda für die Wahlen im Herbst.

1748 Aktionäre im Saal

In der Halle sind 1748 Aktionäre anwesend. Auf die Aktionäre entfallen 13 Millionen Stimmen von insgesamt fast 1,6 Milliarden Aktienstimmen. Das heisst, die Stimmrechtsvertreter haben den viel grösseren Hebel.

Die Anmeldung für Voten ist eröffnet

Nun werden die Aktionärinnen und Aktionäre eingeladen, sich für Anträge anzumelden. Es dürften viele Wortmeldungen kommen. Die Bank hält sich aber vor, die Voten zu kürzen. Die Redezeit wird auf 5 Minuten beschränkt. Die Redezeit könne gekürzt werden, wenn sich zu viele Votanten zu einem Thema melden.

Stimmenzähler ist gewählt

Christian Schmid wird per Handheben zum Stimmenzähler gewählt. Es gibt sogar einen kurzen Applaus für ihn und seine Kollegen.

Sieben Verwaltungsräte wollen sich wiederwählen lassen

An der Generalversammlung der Credit Suisse stellen sich fünf der zwölf Verwaltungsratsmitglieder nicht mehr zur Wiederwahl. Nicht mehr zur Wahl antreten werden die bisherigen Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräte Shan Li, Seraina Macia, Blythe Masters, Richard Meddings sowie Ana Paula Pessoa.

Sieben Mitglieder des Verwaltungsrats stellen sich aber zur Wiederwahl. So wollen sie den Zusammenschluss gewährleisten und dafür sorgen, dass die CS genügend Verwaltungsräte stellt. Gemäss der Statuten der Credit Suisse muss der Verwaltungsrat aus mindestens sieben Mitgliedern bestehen. Die Bank ist bis zum Zusammenschluss mit der UBS eine eigenständige Firma. Noch ist unklar, wie lange das so bleibt.

Lehmann erklärt die Formalitäten

Es gibt keine Abstimmung zu den Dividenden. Denn mit der Notrettung der CS ist die Ausschüttung von Dividenden untersagt. Auch wurde die Abstimmung über die Sondervergütung abgesagt, der Sonderbonus wurde für den Umbau der CS ausgelobt.

CS-Präsident Axel Lehmann.

Körner blickt zurück

Das Geschäftsjahr 2022 war schlecht. Die Ergebnisse sind völlig inakzeptabel, so Körner. Doch sie zeigen auch, die Notwendigkeit der neuen Strategie auf. Die Bank sollte einfacher werden. «Wir waren auf dem richtigen Weg», so Körner. «Wir haben Altlasten abgebaut und haben bis zur letzten Minute mit Herzblut für eine neue CS gearbeitet», so Körner.

Der Bank waren aus juristischen Gründem im Oktober für vier Wochen die Hände gebunden, um auf die falschen Gerüchten in den sozialen Medien zu reagieren. Diese führten zu gewaltigen Vermögensabflüssen und später zum Ende der Bank.

«Trotz aller Anstrengungen konnten wir das Ende der Bank nicht mehr abwenden», so Körner. Das Ende der Silicon Valley Bank habe die Finanzmärkte verunsichert und die CS mitgerissen.

Die CS habe mit der Schweizerischen Nationalbank und der Finanzmarktaufsicht eine Lösung gesucht. Der Zusammenschluss mit der UBS sei der einzige Weg gewesen.

Der Zusammenschluss mit der UBS sei der einzige Weg gewesen: Ulrich Körner an der GV.

«Meine Damen und Herren, ich teile ihre Enttäuschung», so Körner. Nach 167 Jahren gebe die CS ihre Eigenständigkeit auf. Etwas neues entstehe, die CS sei nun ein Teil eines führenden Vermögensverwalters.

Er bedankt sich auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. «Sie haben unsere Hochachtung verdient», so Körner. Die Bankspitze werde alles unternehmen, um den Zusammenschluss erfolgreich abzuschliessen.

Bankchef Körner bedauert das Ende der CS

Das Ende der Bank berühre ihn persönlich, sagt Bankchef Ulrich Körner. Er war früher schon bei der CS und hatte viele gute Erinnerung an die Bank. Als er 2021 wieder zur Bank kam, wollte er die Probleme lösen und eine neue Credit Suisse aufbauen.

Es ging ihm darum, eine CS zu schaffen, auf die alle stolz sein konnten. Leider sei das nicht gelungen. «Das bedauere ich sehr», so Körner. Was sich in den letzten Wochen zugetragen hat, werde ihn noch lange beschäften.

«Ich verstehe, wenn Sie enttäuscht oder erzürnt sind», sagt Körner.

Der Vertrauenszerfall war zu gross

Es sei nicht gelungen, das erschütterte Vertrauen wieder herzustellen. Am Niedergang der CS und an den Umständen lasse sich nichts mehr ändern. Zurück bleiben Enttäuschung und Verbitterung, so Lehmann. «Unsere Verantwortung ist es jetzt, den Blick nach vorne zu richten», so Lehmann. «Wir werden uns für den Zusammenschluss einsetzen, um mit der UBS eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten», sagt Lehmann.

«Wir haben Verantwortung übernommen», sagt Lehmann. Er bedankt sich nun bei den Aktionärinnen und Aktionären, sowie bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. «Ich danke auch der UBS», so Lehmann. Sie werde eine Bank übernehmen, die hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie treue Kundinnen und Kunden habe.