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Bildkolumne Schnappschuss
Berlusconi-Tochter macht auf Hochkultur

Barbara Berlusconi verlässt den Armani-Showroom in Mailand, Italien, nach dem Einkaufen. Sicherheitsmann wartet auf sie. 29. Oktober 2024.
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In der allgemeinen Perma-Erregung geht derzeit vergessen, dass unsereins in Europa schon lange vor Amerika Trump’sche Zeiten durchmachen musste, denn in Italien war ja einst Silvio Berlusconi am Werk. Und das nicht nur zwei-, sondern gleich dreimal, insgesamt neun Jahre lang. Das zumindest schafft The Donald voraussichtlich nicht. 

Jedenfalls: Der ehemalige italienische Premierminister hat zwar 2o23 das Zeitliche gesegnet, sein Name aber sorgt immer noch für emozioni forti in der Heimat. Wie jetzt gerade, als bekannt wurde, dass seine Tochter Barbara, eines von fünf Kindern und älteste Tochter aus zweiter Ehe, Mitglied des Verwaltungsrates der Mailänder Scala wird. 

Weil man bei Berlusconi hauptsächlich und zuallererst an, nun, Bunga-Bunga denkt – wofür nun aber la povera figlia beim besten Willen nichts kann –, rümpften viele sofort die Nase. Andere sahen das Ende des Opernhauses nahen wegen der zweifelhaften väterlichen Vergangenheit als Schlagersänger auf Kreuzfahrtschiffen. Und der Frage, wie sich diese wohl auf den musikalischen Geschmack der Tochter ausgewirkt habe, jetzt so genetisch gesehen.  

Und dann gab es auch noch jene, die eine Art rechte Übernahme der traditionell als links geltenden Oper witterten, dabei weiss man über Barbara Berlusconis politische Ansichten nahezu niente. Neidlos anerkennen muss man trotzdem: Innerhalb einer Generation vom Kreuzfahrtschiff in die Scala, das sind definitiv Trump’sche Dimensionen. 

In der «SonntagsZeitungs»-Rubrik «Schnappschuss» kommentiert Bettina Weber jede Woche ein aktuelles Bild.