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Kolumne «Dorfgeflüster»
Der Frosch im Impfzentrum Horgen

Darüber spricht das Dorf.
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Im Märchen küsst die Prinzessin den Frosch und dieser verwandelt sich daraufhin in einen Prinzen. Im richtigen Leben schiebt man sich den Frosch gleich in den Mund. In dieser Geschichte bin ich selber die Prinzessin und beim Frosch handelt es sich um die süsse Bonbonvariante, nämlich um ein Cola-Fröschli. Doch der Reihe nach.

Es war einmal an einem regnerischen Tag, als ich das Impfzentrum in Horgen aufsuchte. Schon beim Eintreten wurde ich wie eine Prinzessin behandelt. Die Person beim Empfang grüsste mich überaus freundlich und überreichte mir eine kleine Aufmerksamkeit in Form einer sterilen Gesichtsmaske.

Nicht minder zuvorkommend war der Herr bei der Eingangskontrolle. Er sah – ohne die Braue hochzuziehen – über meine Unpünktlichkeit hinweg und zeigte mir ungefragt, wo ich den nassen Schirm deponieren konnte, «damit Sie die Hände frei haben».

Das Märchen geht in diesem Stil weiter bei der Registrierung, wo die lächelnde Mitarbeiterin – dass sie ein freundliches Lächeln auf den Lippen hatte, sah ich trotz Maske – mich so wertschätzend behandelte, als befänden wir uns in einem Fünfsternhotel und ich die teuerste Suite gebucht hätte.

Die Impfung wurde sanft von einer Fachfrau gesetzt. Dieser Piks war der geheime Durchgang in eine andere Welt. Eine Welt ohne Ansteckungsgefahr. Die Verheissung auf eine unbeschwerte Zeit.

Der Zauber ging weiter am Abmeldeschalter. Hier kam nun der eingangs erwähnte Frosch ins Spiel. Ich erhielt nämlich vom freundlichen Herrn hinter dem Tresen nicht nur die Impfbescheinigung überreicht, sondern auch ein Cola-Fröschli.

Das Happy End kam, als ich das Cola-Fröschli in den Mund schob. Ich realisierte, bald beginnen unbeschwerte Zeiten.