Bürohr – Wirtschaftsnews der WocheEx-CS-Verwaltungsrätin Iris Bohnet gibt ein langes Interview – und sagt nichts
Das «Bürohr» der «SonntagsZeitung» ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.

Iris Bohnet wollte Werbung für ihr neues Buch «Make Work Fair» machen. Dafür gab die ehemalige Credit-Suisse-Verwaltungsrätin und Harvard-Professorin der NZZ in diesen Tagen ein langes Interview. Sie gab Auskunft über verschiedene Dinge, zu ihrer CS-Zeit sagte sie aber «nichts» – auch nicht auf mehrmaliges Nachfragen der Journalistinnen.
In den sozialen Medien wird das Interview seither auf und ab diskutiert. Der Tenor: Kein Wunder, ging die CS unter, wenn sich die ehemaligen Führungskräfte zu kritischen Fragen zu ihrer Vergangenheit nicht äussern wollen. Aufmerksamkeit hat Frau Bohnet jedenfalls erhalten. Ob sie ihr Ziel erreicht, die Buchverkäufe anzukurbeln, darf bezweifelt werden.
Fragen über Fragen: Eine Exportberatung wird zum Sorgentelefon

Seit nunmehr zwei Wochen betreibt sie das Sorgentelefon der Schweizer Wirtschaft: Simone Wyss Fedele, Chefin von Switzerland Global Enterprise (S-GE), einer Organisation zur Förderung der Schweizer Exportwirtschaft.
Seit der amerikanische Präsident Trump Exporte aus der Schweiz mit neuen Zöllen belegt hat, werden Wyss Fedele und ihre Mitarbeitenden von Fragen überrannt. Innerhalb weniger Tage habe man mehr als 400 Anfragen von Firmen erhalten, sagt die Moderatorin eines kurzfristig einberufenen Webinars zum Thema, an dem mehr als 700 Firmenvertreter teilnehmen.
Während ein Zollberater aus den USA einen Vortrag hält, werden im Chat Fragen am laufenden Band gestellt: Wird es Ausnahmeregelungen für Schokolade geben? Was ist mit Autoteilen aus Aluminium? Wann werden die Schweiz und die USA eine Einigung erzielen? Bei manchen Fragen wissen auch die Experten von S-GE nicht weiter.
Joe Ackermann verliert an der Börse und ist dank einem Rüstungskonzern trotzdem happy

Der frühere Schweizer Spitzenbanker Joe Ackermann legt sein Geld an der Börse an. Wie er dem deutschen Boulevardblatt «Bild» nun gestand, wurde auch er vom Absturz an den Börsen überrascht. Der Einbruch bei ihm: «Ich würde sagen, so gut 50 Prozent.» Wobei das sehr dramatisch tönt, wenn doch der US-Börsenindex S & P 500 seit Jahresbeginn nur gerade 10 Prozent verloren hat und der Schweizer Leitindex auf dem Niveau vom Jahresanfang steht.
Für Ackermann ist das Ergebnis trotzdem «noch einigermassen passabel». Denn er habe rechtzeitig «damit begonnen, die amerikanischen Werte zu reduzieren». Mit einem Papier ist er besonders zufrieden. Den grössten Gewinn habe er am Ende «mit einer deutschen Aktie gemacht: mit Rheinmetall».
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