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Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche
Die geheime Massenentlassung der Migros

Migros-Chef Mario Irminger spricht bei der Bilanz Medienkonferenz in Zürich, aufgenommen am 25. März 2025.
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Ein bisschen rieb sich der Journalist die Augen, als er in den Geschäftsbericht der Migros zum Jahr 2024 schaute, der letzte Woche veröffentlicht wurde. Denn ausgerechnet dort, wo sie ausnahmsweise gewachsen sein soll, im Gesundheitsbereich, wurde die Anzahl Angestellte mehr als halbiert. So stand, dass der Gesundheitsanbieter Medbase nur noch 1720 Mitarbeitende habe und damit 54,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Was führte Migros-Chef Mario Irminger nur jetzt schon wieder im Schilde? Doch auch er konnte sich auf Nachfrage nicht erklären, wie das passieren konnte. Es begannen stundenlange Abklärungen der Migros-Medienleute. Mit dem Ergebnis, dass es sich um einen formellen Fehler handelte. Die Migros hatte versehentlich dieses Jahr nur die Zahl eines Teilbereichs der Medbase-Gruppe verwendet und damit Äpfel mit Birnen verglichen. Da kann man nur hoffen, dass sie bei den anderen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Co. besser rechnet.

Roberto Martullo sucht Schuhtester

Porträt von Roberto Martullo, Mitglied der SVP, in einem Anzug und Krawatte.

Wie wichtig ihm gute Schuhe sind, das verriet Roberto Martullo, Ehemann von Magdalena Martullo-Blocher, kürzlich der NZZ. Inzwischen sorgt Martullo selbst für Schuhe nach seinem Geschmack. Er ist stolzer Besitzer von Künzli Schuhe. Die Schweizer Traditionsmarke rettete er vor dem Untergang. Via Linkedin sucht er nun Schuhliebhaber. Die «Influencer» erhalten ein kostenloses Paar der neuen Künzli-Sneaker. Einzige Voraussetzung: Sie müssen 30 Tage lang täglich in den sozialen Medien besondere Alltagsmomente mit ihrem Schuh posten.

30 Posts für ein paar Schuhe, das könnte schnell zum Nervfaktor werden, befürchtet jedoch ein Nutzer in den Kommentaren. Für Schuhliebhaber Roberto Martullo sicher nicht. Auch seiner Ehefrau Magdalena Martullo-Blocher blickte er übrigens beim ersten Treffen auf die Füsse. Ein halb offener Sommerschuh sei es gewesen.

Kauft Vincent Ducrot einen Occasion-ICE?

Vincent Ducrot, CEO der SBB, sitzt lächelnd an einem Schreibtisch, umgeben von Büromaterialien und einer Regaleinheit mit SBB-Logo.

Nun will also auch die Schweiz im internationalen Hochgeschwindigkeitsbahnverkehr mitmischen. Erst kürzlich gab SBB-Chef Vincent Ducrot bekannt, die Beschaffung von Hochgeschwindigkeitszügen prüfen zu wollen. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Die Bestellbücher der grossen Bahnhersteller sind bereits ausgelastet.

Eine Alternative könnte sein, auf gebrauchte Züge zu setzen. So hat die Deutsche Bahn beispielsweise gerade in den sozialen Medien darauf aufmerksam gemacht, dass sie ICE der Baureihe 406 zum Verkauf anbietet, die ausgemustert werden. Der weisse Flitzer bringt stolze 330 Kilometer pro Stunde auf die Schiene. Es wirkt, als sei das Angebot für die SBB geschrieben worden. Der Zug sei «ideal für Betreiber, die im internationalen Verkehr expandieren oder modernisieren möchten», heisst es.

Doch ob es wirklich einen guten Eindruck macht, wenn Vincent Ducrot ausgerechnet mehr Deutsche Bahn wagt, bleibt dahingestellt.

Fertig Pyjama für Calida-Aktionäre

Felix Sulzberger, CEO der Calida Holding AG, spricht bei der Bilanzpressekonferenz am 25. Februar 2011 in Zürich.

Der Unterwäsche- und Pyjama-Konzern Calida aus Sursee macht seinen Aktionären gerade keine Freude: Er hat seit dem Höchststand vor drei Jahren zwei Drittel an Wert verloren. Vor gut einer Woche hat das Management zudem mitgeteilt, dass das Aktionärsgeschenk künftig deutlich dürftiger ausfallen werde als zuvor: Es besteht neu aus einem Rabatt von 30 Prozent auf Einkäufe aus dem Calida-Sortiment. Letztes Jahr noch verschickte das Unternehmen einen Gutschein für den Onlineshop im Wert von 100 Franken.

Zuvor hatte das Unternehmen allen, die mindestens 20 Aktien besassen, pro Jahr ein Pyjama geschenkt, das ebenfalls etwa 100 Franken wert war. Das Management um Chef Felix Sulzberger begründet die Entscheidung in einem Brief wie folgt: «Diese Anpassung wurde notwendig, da sich die Anzahl der bezugsberechtigten Aktionärinnen und Aktionäre verzehnfacht hat.»

All diese Personen hatten schlicht gut gerechnet: Der Wert des Aktionärsgeschenks lag ein Vielfaches höher als die Dividende. Das Gegenteil muss man über das Management urteilen. Damit haben wir nun wenigstens eine plausible Erklärung, warum der Aktienkurs eingebrochen ist.