Bürohr – Wirtschaftsnews der WochePeter Spuhler setzt auf unkonventionelle Lösungen
Das «Bürohr» der «SonntagsZeitung» ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.

Der Betrieb, der unter Peter Spuhler zu einem weltweit gefragten Schienenfahrzeughersteller wurde, ist, anders als viele denken, nicht nach ihm benannt, sondern nach dem Firmengründer Ernst Stadler: Stadler Rail. Trotzdem hat der ehemalige SVP-Nationalrat und Firmenpatron einen Ort in der Fabrik in Bussnang, der seinen Namen trägt. Dies erfuhren Journalisten bei einer Führung vergangene Woche vor Ort.
Vor einigen Jahren stand Stadler nämlich vor der technischen Herausforderung, in der ständig wachsenden Fabrik die einzelnen Zugwagen vom Erdgeschoss zur Weiterverarbeitung ins Obergeschoss bringen zu können. Ein möglicher Lösungsansatz war, dafür extra einen speziellen Lift zu errichten. Das wäre aber teuer geworden. Spuhler, hemdsärmelig, wie man ihn kennt, setzte auf eine andere Lösung: eine Öffnung in der Decke, durch die die Wagen per Seilzug nach oben gezogen werden. Eine anspruchsvolle Präzisionsarbeit, die sich aber bewährt. Und: Geboren war das sogenannte Spuhler-Loch.
US-Präsident Donald Trump kriegt keine Schweizer Eier

Für Donald Trump hat die Eier-Krise in den USA höchste Priorität – denn die Gunst der grossen Gruppe der Konsumenten steht auf dem Spiel. Nach Ausbrüchen der Vogelgrippe sind Eier knapp und teuer. Um die Preisexplosion zu dämpfen, bettelten die USA neben Dänemark, Schweden und Deutschland auch die Schweiz an.
Der Geschäftsführer von Gallosuisse, der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, Stefan Heller, bestätigt eine Anfrage aus den USA für «eine Testlieferung von zehn Container Eier mit Potenzial nach oben». Aber die Schweiz kann nicht helfen. «Wenn die USA nur eine kleine Ahnung vom Schweizer Markt hätten, dann hätte sich diese Anfrage erübrigt», sagt der Eier-Experte. Denn die Schweiz sei selber auf Importe angewiesen, weil die rund 3,6 Mio. Legehennen hierzulande maximal 75 Prozent des Inlandskonsums deckten. Trump muss sich also anderswo nach Eiern umsehen.
Tina Müller erneuert die heilige Marke Weleda

Weleda gibt sich ein neues Motto. Statt «Seit 1921» wird ab April auf den Tuben und Creme-Tiegeln «Natural Science» oder «Swiss Natural Science» stehen (was auch immer damit gemeint ist, auf Englisch klingt dies umso wissenschaftlicher). Tina Müller, die Chefin des Kosmetikkonzerns, hat zudem das Logo modernisieren lassen. Das Logo bleibt zwar der anthroposophisch eckig-runden Schrift treu, aber soll «eleganter und zeitgemässer» daherkommen.
Dies ist die erste umfassende Erneuerung der Marke seit ihrem Bestehen. Zwölf Monate ist am neuen Markenauftritt gearbeitet worden. «Ich bin überzeugt, dass die Veränderung auch im Sinne unserer Gründerinnen und Gründer gewesen wäre. Ita Wegman und Rudolf Steiner haben sich auch ihr ganzes Leben lang weiterentwickelt», rechtfertigt sich Müller. Schliesslich gilt für einige Anthroposophen Weleda als kleines Heiligtum.
Nick Hayek setzt auf ausserirdische Hilfe

An der Bilanzmedienkonferenz der Swatch Group vom Mittwoch tauchte erneut die Frage auf, ob Konzernchef Nick Hayek den Uhrenkonzern von der Börse nehmen will. Mit ausserirdischer Hilfe könne er sich das durchaus vorstellen, scherzte Hayek, und spielte auf eine Zusammenarbeit seiner Firma mit der Universität Genf an. Dort suchen die Astronomen Francesco Pepe und Christophe Lovis mit finanzieller Unterstützung der Swatch Group nach sogenannten Exoplaneten – Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems.
Er hoffe, dass Lovis auf einem Exoplaneten einen Investor finde, sagte Hayek. Möglicherweise treffe er dort oben auch auf Spacex-Chef Elon Musk, der mithelfen werde, die Swatch Group zu dekotieren. «Geben Sie uns also etwas Zeit, sagte Hayek. Seine ironischen Aussagen reichten indes aus, um die Fantasie der Anleger zu beflügeln. Die Aktie schloss am Mittwochabend höher als am Vortag.
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