Geldkanton am Zürcher VolksfestGastkanton Zug präsentiert sich am Sechseläuten mit Augenzwinkern
Der «Chriesikanton» will kein Klischee auslassen – er zeigt sich als Hort der Bitcoins, Briefkästen und teuren Autos. Auch der neue Zuger Bundesrat Martin Pfister kommt nach Zürich.

Der diesjährige Gastkanton Zug will sich am Zürcher Sechseläuten mit einem Augenzwinkern präsentieren. Mit voller Absicht lässt der «Chriesikanton» dabei kein Klischee aus – er zeigt sich als Kanton der Bitcoins, Briefkästen und teuren Autos. Das Frühlingsfest findet am Montag, 28. April, statt.
Am Tag davor marschieren 3000 Zürcher Kinder sowie eine Delegation von 170 Zuger Kindern durch die Stadt. Allerdings dürfte der diesjährige Kinderumzug bescheidener ausfallen als sonst: Ende April sind Frühlingsferien und viele Familien in den Ferien, wie Victor Rosser, Chef Kommunikation ZZZ (Zentralkomitee der Zünfte Zürichs), an der Sechseläuten-Medienkonferenz am Montag anmerkte.
Ebenfalls anwesend war der Zuger Landammann Andreas Hostettler (FDP). «Uns geht es finanziell wirklich sehr, sehr gut», stellte er klar. «Aber wir Zuger können auch gut Feste feiern.» Dies habe man ja vergangene Woche bei der Feier für den neuen Zuger Bundesrat Martin Pfister (Mitte) gesehen: Mehrere Tausend Leute empfingen diesen in Baar.
Eine Klischee-Ausstellung auf dem Lindenhof
Das Sechseläuten-Programm steht dieses Jahr unter dem Motto «Kirschen, Krypto und Klischees». Dabei scheut das Zuger Organisationskomitee auch nicht davor zurück, seinen Auftritt am Fest mit Briefkästen und Bitcoins zu gestalten. Auch auf der Fliege des Bööggs werden Zuger Symbole auftauchen: Neben Bitcoins sind dies Fische und eine Kirschtorte.

Apropos Kirschtorte: Auf dem Lindenhof bekommt man zwischen dem 25. und 28. April kulinarische Zuger Spezialitäten. Dazu gibt es eine Ausstellung, bei der die Besucherinnen und Besucher Zuger Klischees unter die Lupe nehmen können.
Es stimme übrigens nicht, dass in Zug alle Porsche fahren würden, stellte Andreas Hostettler klar. «Die beliebtesten Neuwagen des vergangenen Jahres waren BMW, Mercedes und Audi.»
Vier Bundesräte inklusive Martin Pfister
Die Veranstalter hoffen, dass der Böögg wie geplant in Zürich angezündet werden kann – nicht wie letztes Jahr, als dies wegen Wind zu gefährlich war. Der Böögg des verregneten Frühlings 2024 musste schliesslich in Heiden im Gastkanton Appenzell Ausserrhoden sein Zeitliches segnen.
Eingeladen sind 150 Ehrengäste, darunter vier Bundesräte inklusive des Zuger Neuzugangs Martin Pfister. Auch vier Stände- und fünf Nationalräte sind anwesend. Dazu kommen 13 Regierungsrätinnen und Regierungsräte sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Sport, Wirtschaft und Showbusiness.
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr wird es bei der aktuellen Ausgabe kein Public Viewing auf dem Münsterhof mehr geben. Dies habe sich nicht bewährt, sagte Sechseläuten-Sprecher Victor Rosser. Die Leute hätten sich dann doch alle auf den Sechseläutenplatz gedrängt.
Als Spezialevent findet bereits einige Tage vor dem Sechseläuten, am 23. April, der «Chriesisturm» statt. Die Zuger Tradition geht auf das frühe 18. Jahrhundert zurück, als der Kirschanbau eine grosse Bedeutung für Stadt und Kanton hatte. Es handelt sich um ein Leiterrennen in Zweierteams durch die Altstadtgassen. Start ist um 16.30 Uhr auf dem Münsterhof.
(sda/lop/cs)
SDA/lop/cs
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