Bürohr – Wirtschaftsnews der WochePassagiere durchschütteln? Das überlassen die SBB dem Europa-Park
Das «Bürohr» der «SonntagsZeitung» ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
ESC verdrängt UBS aus Basel

Basel und die UBS gehören zusammen. Das, weil sie durch ihren Vorgänger, den Schweizerischen Bankverein, einen Teil ihrer Geschichte mit der Stadt verbindet. Das Logo mit dem Schlüssel erinnert noch heute an diese Zeit. Die Herkunft pflegt die UBS normalerweise im Frühling, wenn die grösste Schweizer Bank ihre Generalversammlung abhält. Sie findet normalerweise in der St.-Jakobs-Halle Basel statt.
Dieses Mal müssen Bankchef Sergio Ermotti & Co. aber umziehen. Die GV findet nächsten Donnerstag ausnahmsweise auf der Messe in Luzern statt. Der Grund dafür: die vielen Veranstaltungen in Basel, wie etwa der Eurovision Song Contest. Statt 89,84 Prozent Ja-Stimmen der Aktionäre zum Bonuspaket der UBS-Granden (wie im letzten Jahr) heisst es an gleicher Stelle hoffentlich bald «12 Points for Switzerland». Und ja, der ESC ist vermutlich deutlich bunter und die Kleider etwas auffälliger als die oftmals eher grauen Anzüge an der UBS-GV.
SBB bieten Anschluss an Achterbahn

Der Anteil des Freizeitverkehrs nimmt bei den SBB unter der Leitung von Vincent Ducrot seit Jahren zu. Entsprechend passt das Unternehmen sein Angebot an. Ab kommendem Samstag fährt an Wochenenden und Feiertagen frühmorgens ein Zug von Zürich über Basel ins süddeutsche Ringsheim, von wo ein Shuttlebus die Reisenden in den Europa-Park bringt. Retour-Billette inklusive Eintritt in den Freizeitpark gibts ab 95 Franken.
Zum Einsatz kommt der Schnellzug Giruno, einer der Züge mit der besten sogenannten Laufruhe der SBB-Flotte. Das ergibt Sinn. Hätten die SBB stattdessen den Bombardier-Doppelstöcker mit seinem unruhigen Fahrgefühl gewählt, wären die Passagiere schon vor der Ankunft im Europa-Park so durchgeschüttelt worden, dass sie keine Lust mehr auf Achterbahnen gehabt hätten.
Und wo bleiben die US-Touristen?

Kommen bald keine Amerikaner mehr in die Schweiz zum Skifahren? Die Chinesen waren uns zu extrem, umso erfreuter waren wir dann, als die Amerikaner sie als unsere neuen Massentouristen aus der Ferne ablösten. Ob in den Städten oder auf den Skipisten: Immer wieder schwärmen die Touristiker von den neuen vorbildlichen Schweiz-Liebhabern. Sogar unsere Skigebiete kaufen sie, wie liebenswürdig.
Doch wie uns die Pandemie die Chinesen genommen hat, könnte Trump uns nun die Amerikaner nehmen. Vereinzelt würden Schweizer Hotels und Destinationen bereits einen Nachfrageschwund aus den USA feststellen, tat Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus, am Freitag auf Linkedin kund. Denn gerade Vermögensverluste an den Börsen würden besonders die Zielgruppe treffen, welche gerne die Schweiz besuche. Welche Touristengruppe wir wohl als Nächstes umschwärmen? Vielleicht ja bald wieder Chinesen.
Nach Migros serviert Lavazza nackten Kapselkaffee

Viel wurde sie schon gescholten, die abfallfreie Kaffee-Kapsel Coffee-B von der Migros. Der Kaffee schmecke nicht, das System wirke unhygienisch, und beim Innovationsversprechen habe die Migros den Mund zu voll genommen. Doch wie sich zeigt, war die Migros mit ihrer Entwicklung wirklich der Zeit voraus. So hatte man gewissermassen ein Déjà-vu, als der Chef des bekannten italienischen Kaffeeherstellers Lavazza, Antonio Baravalle, diese Woche sein neuestes Produkt präsentierte: ein neues, abfallfreies Tab. Nur der Name ist fescher: Tablì statt Coffee-B heisst das neue System bei Lavazza.
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