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Verluste für Musk, Zuckerberg und Co.
Donald Trump stürzt die Tech­milliardäre ins Elend

Gruppe von Menschen in formeller Kleidung mit einer Börsenkursgrafik überlagert, zeigt Zahlen 222,64 und 172,42 in Rot.
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In Kürze:
  • Firmen und Private setzten hohe Erwartungen in Donald Trump und spendeten über 200 Millionen Dollar für dessen Amtseinführung.
  • Amazon-Chef Jeff Bezos verlor bislang durch Trumps Politik 61 Milliarden Dollar Privatvermögen.
  • Elon Musks Vermögen schrumpft sogar um 136 Milliarden Dollar.
  • Apple-Aktien erleben nach Einführung der neuen Strafzölle den dramatischsten Kurssturz seit dem Platzen der Dotcom-Blase.

Einer um den anderen schwenkten Amerikas Techmilliardäre um und setzten politisch alles auf die Karte Donald Trump.

Keine schärferen Gesetze für Konzerne wie Google und Amazon, dazu Deregulierung, Steuererleichterungen und lukrative Milliardenaufträge vom Staat für Raumfahrtfirmen wie Spacex: Das und mehr erhofften sich Elon Musk, Mark Zuckerberg und Co. von einer guten Beziehung zum US-Präsidenten. Und dafür spendeten sie und andere Weltkonzerne allein für dessen Amtseinführung über 200 Millionen Dollar.

Bislang bescherte ihnen die Nähe zu Trump und der von dessen Regierung angezettelte Handelskrieg jedoch Milliardenverluste. Die grössten Verlierer im Überblick:

Jeff Bezos (Amazon, «Washington Post»)

Jeff Bezos inmitten einer Gruppe von Menschen bei der Amtseinführung von Präsident Donald Trump im Kapitol, Washington, DC, 20. Januar 2025.

Als der Amazon-Chef und Inhaber der «Washington Post» bei der Chefredaktion der Zeitung persönlich intervenierte, um eine Wahlempfehlung für Kamala Harris in letzter Sekunde zu verhindern, sahen viele Beobachter darin einen Kniefall vor Donald Trump. Trump revanchierte sich bei Bezos mit einem Platz in der ersten Reihe bei seiner Amtseinführung.

Mittelfristig dürfte Bezos sich von seiner politischen Kehrtwende Deregulierung für Amazon und lukrative Staatsaufträge für sein Weltraum­unternehmen Blue Origin erhofft haben. Bislang kommt Trumps Politik Bezos jedoch teuer zu stehen: Seit der Amtseinführung hat die Amazon-Aktie über 28 Prozent ihres Werts eingebüsst. Heute ist das Unternehmen an der Börse 338 Milliarden Dollar weniger wert als am Tag von Trumps Amtseinführung. Privat hat Jeff Bezos dadurch 61 Milliarden Dollar an Vermögen verloren.

Sundar Pichai (Google)

Sundar Pichai bei der 60. Amtseinführung des US-Präsidenten in der Rotunde des Kapitols, Washington, 20. Januar 2025.

Eine Million Dollar steuerte Google zu Trumps Einweihungsfeier bei, Konzernchef Sundar Pichai verfolgte den Anlass aus der ersten Reihe und gehörte zu Trumps ersten Gratulanten. Google erhoffte sich, damit drohende Regulierungen gegen den Techkonzern abzuschwächen und eine mögliche Zerschlagung des Unternehmens zu verhindern.

So weit ist es zwar noch nicht gekommen. Doch zumindest an der Börse gehört Google zu den ganz grossen Verlierern. Seit Trumps Amtseinführung hat die Google-Aktie knapp 20 Prozent ihres Werts eingebüsst und das Unternehmen damit um die 637 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren.

Tim Cook (Apple)

Tim Cook begrüsst Barack Obama in der Rotunde des US-Capitols nach der 60. Präsidentschaftseinführung am 20. Januar 2025.

Für Trumps Amtseinführung griff Apple-Chef Tim Cook in die eigene Tasche und spendete privat 1 Million Dollar. Immerhin profitierte Apple vom direkten Draht des Chefs zum US-Präsidenten bereits während dessen erster Amtszeit massiv. Dank Trumps Steuersenkungen auf Gewinne aus dem Ausland von 2018 beispielsweise konnte Apple rund 250 Milliarden Dollar zusätzlich in die USA überweisen.

Weiter bekam Apple von Trump während des ersten Handelsstreits mit China zahlreiche Ausnahmen von den US-Strafzöllen zugesprochen, etwa für Schlüsselkomponenten von Computern, Smartphones und Smartwatches. Im Gegenzug verlagerte der Konzern Teile seiner Produktion aus China weg nach Indien und Vietnam.

Dieser Schuss ging nun nach hinten los: Waren aus Indien belegt die Trump-Regierung mit 26 Prozent Zoll, solche aus Vietnam mit 46 Prozent Zoll. Auf Apple-Produkte aus China sind Stand Mittwoch 104 Prozent Zoll fällig.

In der Folge werden seit dem Wochenende Apple-Filialen in den USA von Menschen überrannt, die noch vor einem möglichen Preisanstieg in Panik Smartphones kaufen. Und der Börsenkurs von Apple ist in den Keller gerauscht. In der letzten Woche hat die Aktie fast ein Viertel ihres Werts verloren und erlebte den schlimmsten Kurssturz seit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2001.

An der Börse ist Apple abgestürzt: Allein in den letzten Tagen hat das Unternehmen knapp ein Viertel seines Börsenwerts verloren, was einem Rückgang von etwa 500 Milliarden US-Dollar entspricht. Die Aktie erlebte den schlimmsten dreitägigen Kurssturz seit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2001.

Elon Musk (Tesla und Spacex)

Elon Musk mit roter Mütze, die ’Trump was right about everything’ sagt, bei einem Treffen im Weissen Haus am 24. März 2025.

Der Chef von Tesla und Gründer von Spacex ist der finanzstärkste Unterstützer von Trump. Musk hat über 250 Millionen Dollar an den Wahlkampf des amtierenden US-Präsidenten gespendet und ist dafür mit dem Amt des Ministers für Bürokratieabbau belohnt worden.

Trumps Handelspolitik erweist sich jedoch inzwischen als schädlich für den Multimilliardär mit südafrikanischen Wurzeln. Seit Trumps Amtseinführung sank Musks Vermögen von 434 Milliarden auf 298 Milliarden Dollar – ein Rückgang von 31 Prozent seit Jahresbeginn.

Mark Zuckerberg (Meta)

Mark Zuckerberg nimmt an der Amtseinführung von Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA im Kapitol in Washington, DC, am 20. Januar 2025 teil.

Der Gründer von Facebook hat eine 1 Million Dollar für Trumps Amtseinführung gespendet und die Moderationsrichtlinien des sozialen Netzwerks zugunsten der neuen Politik in Washington geändert. Die Ankündigung von Strafzöllen und der darauffolgende Einbruch an den Börsen liess Zuckerbergs Vermögen an zwei Tagen um 27,34 Milliarden Dollar schmelzen. Total verlor der Chef des Internetkonzerns Meta seit Jahresbeginn 54 Milliarden Dollar. Sein Vermögen betrug zuletzt 189 Milliarden Dollar.

Shou Zi Chew (Tiktok)

TikTok CEO Shou Zi Chew bei der 60. Amtseinführung des Präsidenten im Rotunda des US-Kapitols in Washington, 20. Januar 2025.

Der Chef von Tiktok war bei der Amtseinführung dabei, um die Wogen zu glätten. Trump hat vor, die umstrittene Kurzvideoplattform aus China in den USA zu verbieten. Dem Vernehmen nach hat sich der gebürtige Singapurer Chew mit einer Spende von 1 Million Dollar an Trumps Inauguration beteiligt.

Welche Folgen die Wirtschaftspolitik von Trump auf den ehemaligen Investmentbanker hat, ist bislang unbekannt. Sein Vermögen wird auf 200 Millionen bis 1,5 Milliarden Dollar geschätzt.